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54 spezial_Stellenmärkte<br />
Das Inserat als Präsentation<br />
Praxis. Eine Stellenausschreibung mit hohem Aufmerksamkeitsfaktor muss nicht aufwendig<br />
o<strong>de</strong>r teuer sein. Eine gute I<strong>de</strong>e genügt, wie die Stadtwerkeholding Thüga zeigt.<br />
Von Daniela Furkel (Red.)<br />
Innovative Unternehmen starten<br />
immer wie<strong>de</strong>r Versuche, um sich<br />
von <strong>de</strong>n traditionellen Stellenanzeigen<br />
abzuheben und dadurch mehr<br />
Aufmerksamkeit bei <strong>de</strong>r Zielgruppe zu<br />
erreichen. So wur<strong>de</strong>n bereits QR-Co<strong>de</strong>s<br />
auf Pizzen gedruckt (Scholz & Friends,<br />
Hamburg), Holztafeln mit Abreißzetteln<br />
aufgestellt (Transana Backpacking, Zürich)<br />
o<strong>de</strong>r die Stellenanzeige wur<strong>de</strong> als<br />
Branchensoftware auf einer Filesharing-<br />
Plattform versteckt (Ogilvy Brüssel).<br />
An<strong>de</strong>re innovative Unternehmen setzen<br />
auf Stellenanzeigen im Vi<strong>de</strong>o-Format<br />
(Verkehrsbetriebe Zürich) o<strong>de</strong>r nutzen<br />
interaktive Inserate (EnBW).<br />
Doch das erfor<strong>de</strong>rt viel kreativen Aufwand<br />
und kostet oft ein Vielfaches von<br />
Hintergrund<br />
Die Software Prezi<br />
<strong>de</strong>m, was für eine „normale“ Online-Stellenanzeige<br />
anfällt. Große Unternehmen<br />
mit hohem Personalbedarf und <strong>de</strong>mentsprechend<br />
gut ausgestatteten Recruiting-Abteilungen<br />
und -Budgets können<br />
solche I<strong>de</strong>en gut umsetzen. Das heißt<br />
aber nicht, dass alle an<strong>de</strong>ren Firmen<br />
nichts tun können, um Inserate mit Aufmerksamkeitsfaktor<br />
zu veröffentlichen.<br />
Eine innovative I<strong>de</strong>e hatte Florian Amberg<br />
von <strong>de</strong>r Thüga Aktiengesellschaft.<br />
Er gestaltete eine Stellenanzeige mit <strong>de</strong>r<br />
Präsentationssoftware Prezi.<br />
Wenn sich eine Präsentation von <strong>de</strong>n üblichen Powerpoint-Folien abheben soll, ist die<br />
plattformunabhängige Software Prezi eine Alternative.<br />
Diese cloud-basierte Präsentationslösung ermöglicht <strong>de</strong>n Nutzern, <strong>de</strong>n zweidimensionalen<br />
Raum normaler Folien zu verlassen und frei von Ansichten zu Ansichten zu zoomen. So kann<br />
sich hinter einem ganz normalen i-Punkt eine ganze Firmenzentrale befin<strong>de</strong>n, in die die<br />
Betrachter nochmals hineinzoomen können, um beispielsweise die einzelnen Abteilungen<br />
in Text, Bild o<strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>o kennenzulernen. Die einzelnen Objekte sind mit Pfa<strong>de</strong>n verbun<strong>de</strong>n.<br />
Obwohl die Präsentationssoftware bereits seit 2009 auf <strong>de</strong>m Markt ist, hat sie noch keinen<br />
weit verbreiteten Einsatz gefun<strong>de</strong>n. Die Basisversion <strong>de</strong>r Software ist kostenfrei nutzbar,<br />
die erstellten Präsentationen sind dann allerdings öffentlich einsehbar. Bei manchen Verwendungsformen<br />
kann diese Öffentlichkeit allerdings bewusst genutzt wer<strong>de</strong>n – weil das<br />
Verbreiten, Kommentieren und Weiterleiten <strong>de</strong>r Präsentationen für Aufmerksamkeit sorgt.<br />
An<strong>de</strong>rs sein bringt Aufmerksamkeit<br />
„Bis heute ist die Aufmerksamkeitswirkung<br />
enorm“, berichtet Florian Amberg,<br />
Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Unternehmenskommunikation.<br />
„Die Stellenanzeige als<br />
Prezi zu gestalten war eine gute Möglichkeit,<br />
an<strong>de</strong>rs zu sein und ein ungewohntes<br />
Format zu nutzen.“ Zwar ist<br />
Thüga kein kleines Unternehmen, son<strong>de</strong>rn<br />
vielmehr Kern eines <strong>de</strong>utschlandweiten<br />
Netzwerks kommunaler Energieund<br />
Wasserdienstleister mit insgesamt<br />
18.200 Mitarbeitern. Aber in <strong>de</strong>r Thüga<br />
AG selbst arbeiten „nur“ rund 260<br />
Personen. In München – umgeben von<br />
zahlreichen Markenunternehmen mit<br />
aufwendigen Employer-Branding-Kampagnen<br />
– hat es die Holding schwer,<br />
sich als namhafter Arbeitgeber zu positionieren.<br />
<strong>Als</strong> ein Volontär für die<br />
Unternehmenskommunikation gesucht<br />
wur<strong>de</strong>, stellte sich Florian Amberg <strong>de</strong>shalb<br />
zwei Fragen: Welche Chance haben<br />
wir, bekannt zu wer<strong>de</strong>n? Was passt zu<br />
unserem Jobangebot und zur avisierten<br />
Zielgruppe? Er kam auf die I<strong>de</strong>e, das<br />
Inserat als Prezi-Präsentation (http://<br />
bit.ly/thuega) zu gestalten. „Das Format<br />
passt gut zu einem Volontariat, bei <strong>de</strong>m<br />
es unter an<strong>de</strong>rem um Neue Medien geht.<br />
Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n die Nutzer nicht gezwungen,<br />
alle Inhalte in einer vorgegebenen<br />
Reihenfolge anzusehen“, sagt er<br />
und ergänzt: „Mit dieser Software kann<br />
man sehr anschaulich arbeiten.“<br />
Einfach, viral und messbar<br />
Weitere Vorteile sind laut Amberg: Eine<br />
Stellenanzeige via Prezi ist unkompliziert<br />
zu bauen, <strong>de</strong>nn die Software ist intuitiv<br />
bedienbar. Die Verbreitung erfolgt<br />
oft über Mund-zu-Mund-Propaganda.<br />
„Auf Facebook und in an<strong>de</strong>ren sozialen<br />
Medien wer<strong>de</strong>n vor allem solche Anzeigen<br />
geteilt, die aus <strong>de</strong>m Rahmen fallen.<br />
Wir konnten nachvollziehen, dass das<br />
Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an daniela.furkel@personalmagazin.<strong>de</strong><br />
personalmagazin 06 / 13