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41<br />

Studie<br />

Gute Erfolgsquoten<br />

Umgekehrt überlegen sich die Mitarbeiter<br />

genau, wen sie ihrem Unternehmen<br />

wirklich als neuen Mitarbeiter vorschlagen.<br />

Es fin<strong>de</strong>t also bereits vor <strong>de</strong>r Empfehlung<br />

eine Art Vorselektion statt.<br />

Anmel<strong>de</strong>n und weiterleiten<br />

Die neue Empfehlungsplattform ist zunächst<br />

auf die <strong>de</strong>utschsprachigen Häuser<br />

beschränkt, weitere Sprachversionen<br />

sollen folgen. Sie ist internetbasiert<br />

und je<strong>de</strong>r Mitarbeiter kann per Link<br />

darauf zugreifen. Wer sich anmel<strong>de</strong>t,<br />

erhält eine individuelle ID. Das stellt sicher,<br />

dass <strong>de</strong>r Nutzerkreis auf Lindner-<br />

Mitarbeiter o<strong>de</strong>r -Alumni begrenzt ist.<br />

„Auch wer aus unserem Unternehmen<br />

ausgeschie<strong>de</strong>n ist, darf sich weiter an<br />

<strong>de</strong>r Plattform beteiligen, um <strong>de</strong>n Kreis<br />

<strong>de</strong>r ‚Botschafter unseres Unternehmens‘<br />

zu vergrößern“, sagt Gunnar von Hagen.<br />

Je<strong>de</strong>r Mitarbeiter kann ausgeschriebene<br />

Stellen an seine Freun<strong>de</strong> und<br />

Kontakte per E-Mail o<strong>de</strong>r durch soziale<br />

Netzwerke wie Xing o<strong>de</strong>r Facebook weiterleiten.<br />

Dabei erhalten sowohl Personalabteilung<br />

als auch Empfehler einen<br />

aktuellen Überblick über die getätigten<br />

Aktionen. Die HR-Abteilung hat darüber<br />

hinaus eine Managementansicht, das<br />

heißt, sie kann je<strong>de</strong>rzeit abrufen, welcher<br />

Mitarbeiter welchen Job empfohlen<br />

hat und welchen Status die daraus generierten<br />

Bewerbungen haben. Das ermöglicht<br />

auch eine Erfolgskontrolle. Sobald<br />

es zur Einstellung kommt, wird die Prämie<br />

automatisch ausgelöst. Der Personaler<br />

muss nur <strong>de</strong>n Status <strong>de</strong>s Bewerbers<br />

entsprechend än<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>r Empfehler<br />

erhält vom System einen Gutscheinco<strong>de</strong><br />

und einen Link zur Einlöseseite. Je nach<br />

ausgeschriebener Position reichen die<br />

Prämien von 250 bis 600 Euro.<br />

Prämien voll ausgezahlt<br />

Der Personalbedarf <strong>de</strong>r Hotelgruppe ist<br />

hoch, die Fluktuation liegt branchentypisch<br />

bei rund 35 Prozent. Alle offenen<br />

Stellen wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r Karriere-Webseite<br />

ausgeschrieben. Derzeit sind es rund<br />

110 Vakanzen. Diese sind seit Februar<br />

Mitarbeiterempfehlungsprogramme gelten in <strong>de</strong>r Praxis als guter und sinnvoller Weg,<br />

um neue Mitarbeiter zu fin<strong>de</strong>n. Das bestätigt eine Studie: „Unser Programm erwies<br />

sich in <strong>de</strong>r Vergangenheit als sehr erfolgreich“, sagen 59 Prozent <strong>de</strong>r Teilnehmer.<br />

145 Unternehmen hatten sich an <strong>de</strong>r Studie „Mitarbeiterempfehlungsprogramme in<br />

Deutschland“ von Professor Armin Trost und Mona Berberich beteiligt. 53 Prozent <strong>de</strong>r<br />

befragten Firmen verfügten zum Studienzeitpunkt (Anfang 2012) bereits über ein Empfehlungsprogramm,<br />

von <strong>de</strong>n übrigen planten 36 Prozent ein solches einzuführen.<br />

Die Studie <strong>de</strong>r Hochschule Furtwangen zeigt auch, dass in <strong>de</strong>n meisten Fällen (94<br />

Prozent) eine Belohnung an die Mitarbeiter weitergegeben wird. Meist ist es ein monetärer<br />

Bonus (88 Prozent), seltener eine Sachprämie (acht Prozent), die Teilnahme an<br />

einer Geschenkverlosung (drei Prozent) o<strong>de</strong>r eine nicht materielle Anerkennung (ein<br />

Prozent). Geldprämien variieren oftmals nach Karrierelevel o<strong>de</strong>r danach, wie schwierig<br />

eine Stelle zu besetzen ist. So reicht die Höhe <strong>de</strong>r Geldprämie bei <strong>de</strong>r Einstellung eines<br />

berufserfahrenen Hochschulabsolventen von 250 bis 6.000 Euro. Dabei zahlen die meisten<br />

Firmen (69 Prozent) diese erst nach erfolgter Probezeit aus. 24 Prozent geben die<br />

Prämie nach Vertragsunterzeichnung <strong>de</strong>s neuen Mitarbeiters weiter.<br />

Die Erfolgsquoten sind gut: Fünf Prozent <strong>de</strong>r neu eingestellten Mitarbeiter kommen im<br />

Schnitt über das Empfehlungsprogramm. Die durchschnittlichen Gesamtkosten inklusive<br />

Prämien und Personalkosten belaufen sich pro Jahr auf 8.000 Euro. (dfu)<br />

gleichzeitig in Bonago-Job eingestellt.<br />

Für die HR-Mitarbeiter war es anfangs<br />

recht aufwendig, alle Stellen per „Copy<br />

and Paste“ in das Empfehlungstool zu<br />

übertragen. Aber das hat sich mittlerweile<br />

relativiert, nun müssen nur noch<br />

die neuen Vakanzen eingestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Etwas mehr Aufwand be<strong>de</strong>utet die<br />

Einführung <strong>de</strong>s Mitarbeiterempfehlungsprogramms<br />

auch für die Lohnbuchhaltung.<br />

Denn eine Beson<strong>de</strong>rheit<br />

bei Lindner ist <strong>de</strong>r Anspruch, dass alle<br />

Mitarbeiter die volle Prämienhöhe erhalten<br />

sollen. Damit sie keine Einbußen haben,<br />

weil die Gutscheine als geldwerter<br />

Vorteil verbucht wer<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n die<br />

Prämien so berechnet, dass netto <strong>de</strong>r<br />

vereinbarte Betrag herauskommt. „Das<br />

be<strong>de</strong>utet für uns zusätzliche Arbeit, aber<br />

wir können nicht sagen: ‚Es gibt eine<br />

Prämie von 250 Euro‘, und es ist tatsächlich<br />

<strong>de</strong>utlich weniger. Deshalb tragen wir<br />

alles, was nötig ist, um <strong>de</strong>n vereinbarten<br />

Betrag zu erreichen“, erklärt Gunnar<br />

von Hagen. Die Kosten, die für Prämien,<br />

Einrichtung und Pflege <strong>de</strong>s Systems anfallen,<br />

sieht er auf ähnlichem Level wie<br />

die Kosten für Stellenanzeigen. „Der Kanal<br />

wird nicht billiger, aber er wird effektiver“,<br />

meint er. „Außer<strong>de</strong>m sind wir gern<br />

bereit, <strong>de</strong>n Mitarbeitern für Leistung Geld<br />

zu zahlen. Das ist in unserer Talentkultur<br />

verankert.“<br />

Steigen<strong>de</strong> Nutzerzahlen<br />

Da das Empfehlungsprogramm erst vor<br />

Kurzem in Betrieb genommen wur<strong>de</strong>,<br />

kann Gunnar von Hagen noch von keiner<br />

Einstellung über das System berichten.<br />

Aber es gab bereits Empfehlungen.<br />

Und immer mehr Mitarbeiter nehmen<br />

Teil. „Viele Mitarbeiter nutzen das Portal<br />

allerdings erst, wenn sie einen konkreten<br />

Anlass haben, etwa weil sie jeman<strong>de</strong>n<br />

kennen, <strong>de</strong>r eine Stelle sucht“,<br />

berichtet Gunnar von Hagen. Über <strong>de</strong>n<br />

HR-Account auf Facebook und an<strong>de</strong>re<br />

Kommunikationswege will das Unternehmen<br />

nun die Vorteile und Funktionsweise<br />

besser erläutern, um die Nutzerzahlen<br />

weiter zu steigern.<br />

„Mir gefällt, dass die Mitarbeiter mehr<br />

und mehr Interesse am Empfehlungsprogramm<br />

zeigen“, zieht von Hagen sein<br />

Fazit. Auch das Feedback ist durchweg<br />

positiv. Die einen hielten das Empfehlungsprogramm<br />

für eine innovative I<strong>de</strong>e.<br />

Die an<strong>de</strong>ren freuten sich über <strong>de</strong>n zusätzlichen<br />

Vertrauensbeweis durch das<br />

Unternehmen.<br />

06 / 13 personalmagazin Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an kristina.en<strong>de</strong>rle@personalmagazin.<strong>de</strong>

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