2013 09 22 20010 Projektbericht 5 Bezirke Berlin_final - SFBB
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Bestimmung steuerungsrelevanter Wirkungsindikatoren HzE in <strong>Berlin</strong> (5 <strong>Bezirke</strong>)<br />
Abschlussbericht für das Gesamtprojekt Wirkungsevaluation (2010 bis <strong>2013</strong>)<br />
Abbildung <strong>22</strong>: Abbruchrisiko in <strong>Berlin</strong>er Tagesgruppen in Abhängigkeit vom Aufnahmealter (N = 185)<br />
Abbildung 23: Abbruchrisiko in nicht-<strong>Berlin</strong>er Tagesgruppen in Abhängigkeit vom Aufnahmealter (N =<br />
2719)<br />
Der Alterseinfluss reicht nicht aus, um das hohe Abbruchrisiko in <strong>Berlin</strong> zu erklären. 53,2 % der Hilfen bei den<br />
über 12-Jährigen (zum Zeitpunkt der Aufnahme) brechen in <strong>Berlin</strong> ab. In der Benchmarking-Stichprobe sind<br />
das nur 29 % der über 12-jährigen.<br />
Tagesgruppen werden in <strong>Berlin</strong> auffällig seltener eingesetzt als im übrigen Bundesgebiet. Die Hilfen nach dem<br />
Leistungstyp 8 machen in <strong>Berlin</strong> einen Anteil von ungefähr 5 % aller Neufälle aus. In den nicht-<strong>Berlin</strong>er Einrichtungen<br />
und Jugendämtern der Benchmarking-Stichprobe finden wir einen Anteil von 13,5 %. In der Bundesstatistik<br />
werden 20 % der teilstationären Hilfen in Tagesgruppen ausgewiesen (Destatis 2011: Anteil teilstationärer<br />
Hilfen an allen begonnenen Erziehungshilfen ohne Vollzeitpflege).<br />
Dieser Befund lässt vermuten, dass die Indikation für die Tagesgruppenangebote in <strong>Berlin</strong> möglicherweise eine<br />
andere ist als im übrigen Bundesgebiet. Deswegen prüfen wir die Hypothese, dass sich die Tagesgruppenklientel<br />
in <strong>Berlin</strong> hinsichtlich der Bedarfslagen von anderen Regionen unterscheidet. So könnte es zum Beispiel<br />
sein, dass durch einen Selektionsmechanismus in <strong>Berlin</strong> die Kinder und Jugendlichen, die für eine Tagesgruppenarbeit<br />
anstehen, schwieriger sind oder andere Arten von Schwierigkeiten haben. Dieses wollen wir in<br />
der Folge überprüfen, wobei beachtet werden muss, dass die Daten aus der WIMES-Stichprobe nur Angaben<br />
über die Problembelastungen machen, nicht aber über die Gesamtkonstellation des Falles.<br />
Vergleichen wir zunächst die Eingangs-Problembelastung:<br />
• Die Gesamtbelastung der <strong>Berlin</strong>er Klientel ist in der Tat signifikant um 0,4 Skalenpunkte höher (Abbildung<br />
24).<br />
• Die Unterschiede kommen hauptsächlich dadurch zustande, dass die Kinder auffälliger sind. Der Hauptunterschied<br />
liegt bei den schulischen Auffälligkeiten / Defiziten (Abbildung 25).<br />
• Die Problembelastungen der <strong>Berlin</strong>er Familien unterscheiden sich nicht von den nicht-<strong>Berlin</strong>er Familien.<br />
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