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46 MEDIENKONGRESS<br />

Wettbewerb verbindet<br />

Kuschelkurs statt Gattungskampf: Beim Medienkongress begegnen sich die Experten aus TV und Print<br />

in ungewohnter Zurückhaltung. Weil die jeweils eigene Werbewirkung sowieso die beste ist.<br />

Vielleicht waren die Panzer im Vorgarten<br />

zu viel des Guten. Oder man kann<br />

Philipp Weltes Rhetorik einfach nicht<br />

mehr toppen. „Die Panzer der TV-<br />

Vermarkter versuchen, uns aus dem Markt zu<br />

bomben – und die Verlage sitzen da und winken<br />

mit dem Palmwedel“, sagte der Burda-Vorstand<br />

im November im Interview mit HORIZONT (Ausgabe<br />

45/2012). Beim Medienkongress kommen<br />

die Waffen zwischen TV und Print nicht mehr<br />

zum Einsatz. Stattdessen beschwört man die –<br />

natürlich jeweils ausgeprägtere – eigene Stärke.<br />

Die Tendenz zum Kuschelkurs spürte man<br />

gleich zu Beginn. Bei einem Thema, das allerdings<br />

alles andere als eine Grundlage ist: üppige<br />

Intermedia-Rabatte, mit denen die Vermarkter<br />

IP (RTL) und Seven-One Media (Pro Sieben<br />

Sat 1) in der Vergangenheit explizit das Aufstocken<br />

der TV-Spendings honorierten. Und nichts<br />

anderes – bekräftigt zumindest IP-Geschäftsführer<br />

Matthias Dang: „Wir machen keine Rabatte<br />

gegen Print und haben auch nie Rabatte gegen<br />

Print gemacht.“ Vielmehr animiere man Agenturen<br />

und Kunden dazu, wieder mehr über die<br />

unterschiedliche Wirkung der verschiedenen<br />

Medien nachzudenken. Oder, wie Dang formuliert:<br />

„Erhöhe das TV-Budget und du hast was<br />

davon.“<br />

In die gleiche Kerbe schlägt – wobei das fast<br />

schon zu martialisch formuliert ist – Thomas<br />

Wagner, Vorsitzender der Geschäftsführung bei<br />

Seven-One Media. Entscheidend seien die Wünsche<br />

der Kunden: „Wenn Sie günstiges Salz sehen,<br />

brauchen aber keins, dann kaufen sie es<br />

auch nicht. Rabatte sind nicht ausschlaggebend.“<br />

Ja, man könnte meinen, es sei alles gar nicht<br />

so schlimm. Doch deuten die aktuellen Zahlen<br />

mehr auf Competition als auf Kuscheln hin. Laut<br />

Nielsen schaffte TV brutto Ende 2012 zwar noch<br />

ein leichtes Plus von 2 Prozent, während Zeitungen<br />

weiter mit 6,6 Prozent, Zeitschriften mit 4,3<br />

Prozent im Minus liegen. Doch größer ist der<br />

Werbekuchen nicht geworden, und durch das<br />

anhaltende, wenn auch abgeschwächte Wachstum<br />

von Online gerät TV ebenfalls unter Druck.<br />

Parallel dazu hat die Zeitungsbranche den Palm-<br />

Die TV-Print-Runde: HORIZONT-Ressortleiterin Juliane Paperlein, Anett Hanck, Medienhaus<br />

Deutschland; Matthias Dang, IP; Andrea Malgara, Mediaplus; Julia Richter, Axel Springer;<br />

Thomas Wagner, Seven-One Media und HORIZONT-Redakteur Roland Pimpl (v.l.)<br />

HORIZONT MAGAZIN JANUAR 2013

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