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30 jahre horizont award

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FOTOS: FRIEDEMANN VOGEL / GETTY IMAGES<br />

über Werber widerlegt: Sie sind längst nicht<br />

mehr alle so übertrieben optimistisch, wie es<br />

ihnen nachgesagt wird. Ein anderes Klischee, das<br />

ebenfalls seit mindestens <strong>30</strong> Jahren gültig ist,<br />

konnte allerdings nicht begraben werden: Die<br />

Diskutanten bekennen sich unisono zu ihrer Eitelkeit,<br />

denn diese „kann eine sehr starke Antriebskraft<br />

sein“, so Leonhard. Und vielleicht<br />

hilft gerade das, in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten nach vorn zu blicken. Wenn auch noch<br />

nicht übertrieben, so doch wenigstens verhalten<br />

optimistisch. BÄRBEL UNCKRICH<br />

sunken. Der gesellschaftliche Stellenwert ist ein<br />

anderer als früher“, sagt Schmidt. Unsere größte<br />

Herausforderung in den nächsten Jahren wird es<br />

sein, dass wir wieder Intelligenz in die Agenturen<br />

bekommen.“ Für Figge steht fest, dass dieses<br />

Imageproblem auch ein bisschen hausgemacht<br />

ist: „Sicherlich gibt es für kreative und talentierte<br />

Berufseinsteiger viel mehr Möglichkeiten als vor<br />

<strong>30</strong> Jahren: Sie können Spieleentwickler werden,<br />

Regisseur, Blogger – oder Selbstgehäkeltes über<br />

das Internet verkaufen. Werbung bleibt aber<br />

doch eine sehr interessante Alternative. Das<br />

müssen wir nur sichtbarer machen. Es gibt heute<br />

wahnsinnig viele Möglichkeiten und vielfältige<br />

Berufsfelder. Wir sind nur zu schlecht darin, das<br />

nach außen hin zu kommunizeren.“ Figge appelliert<br />

an den gesamten Berufsstand und die Medien,<br />

bei der Aufklärungsarbeit zu helfen. In diesem<br />

Kontext sei beispielsweise auch eine Dachkampagne<br />

aller Kommunikations- respektive<br />

GWA-Agenturen denkbar, die sich gezielt an<br />

kreative Talente richtet.<br />

Fazit der Diskussion: Womöglich war das<br />

Bild der Werbung in den 1980er Jahren tatsächlich<br />

spannender und verruchter. Dafür ist die<br />

Realität in den 10ern des neuen Jahrtausends<br />

umso aufregender. Würden sich die Agenturen<br />

in ihren Diskussionen nicht vornehmlich um<br />

sich selbst drehen, so würde das vielleicht auch<br />

von Talenten und Kunden besser verstanden.<br />

Außerdem haben die Agenturchefs beim Medienkongress<br />

immerhin ein hartnäckiges Klischee<br />

IRRTUM DER ROI-DISKUSSION<br />

Mindestens in einem Punkt sind sich Telekom-<br />

Marketingchef Hans-Christian Schwingen und<br />

Thomas Strerath, Deutschland-Chef von Ogilvy &<br />

Mather, einig: Marketing ist mehr als eine Werbeabteilung,<br />

die ein nettes Schleifchen um Produkte<br />

legt. Doch viele Unternehmen haben kein<br />

ganzheitliches Verständnis von Marketing als<br />

Markenführung, stellen die beiden fest. Das führt<br />

laut Strerath auch zu abwegigen Ideen über einen<br />

kurzfristigen Marketing-ROI. „Unternehmen orientieren<br />

sich letztlich nur noch an dem, was messbar<br />

ist, und nicht mehr an dem, was sinnvoll ist“,<br />

sagt Strerath. Marketing sei aber auch viel zu<br />

komplex, um es komplett abzubilden, wirft<br />

Schwingen ein: „Wenn es zum Beispiel um Marketing<br />

Spend Effectiveness geht, wiegeln wir ab.<br />

Wenn uns eine Media Spend Optimization gelingt,<br />

sind wir bei unseren Modelling-Systemen<br />

schon ganz weit vorn.“ UWE FÖRSTER<br />

HORIZONT MAGAZIN JANUAR 2013

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