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getränkt, gelangt Milch in das Vormagensystem. Hier kann die Milch nicht aufgeschlossen<br />
werden, es gelangen Eiweißkörper in den Darm und lösen Durchfall und Fäulniserscheinungen<br />
aus (STRAITON und HOLLWICH, 1996). Bereits einige Tage nach der Geburt<br />
beginnen die Kälber, Rauhfutter in kleinen Mengen aufzunehmen. Bei etwa 50% der Tiere<br />
entwickelt sich das Bedürfnis des Wiederkauens während der ersten beiden Lebenswochen<br />
(SWANSON und HARRIS, 1958). Wenn während der ersten Lebenswochen zu viel<br />
Festfutter aufgenommen wird, kann dies zu Problemen führen. Unverdautes Futter gelangt<br />
in den Labmagen und reizt die Schleimhaut. Die Entzündung der Magenschleimhaut<br />
führt nicht nur zu Verdauungsstörungen, sondern kann auch die Bildung von Geschwüren<br />
begünstigen (STRAITON und HOLLWICH, 1996). Da sich der Zeitpunkt der ersten Festfutteraufnahme<br />
von Tier zu Tier unterscheidet, kann diese Komponente keine Berücksichtigung<br />
bei der Erstellung der Nährstoffbilanz und der Ration <strong>für</strong> die ersten Lebenswochen<br />
finden (KUNZ, 2008). Bei einer Lebendmasse (LM) von 50 kg und Zunahmen von 400 g<br />
täglich haben die Kälber einen Bedarf von 15,6 MJ ME (Tabelle 1). Sie sollten, wenn sie<br />
nicht mit Vollmilch getränkt werden, nach der Biestmilchperiode einen hochwertigen<br />
Milchaustauscher (MAT) mit einem Magermilchpulveranteil von 35% bekommen<br />
(HÖLLER, 2003). Außerdem sollte der MAT 22 % Rohprotein, maximal 10 % Rohasche<br />
und mindestens 1,7 % Lysin enthalten (HEITING, 2000a).<br />
Tabelle 1: Energie- und Rohproteinversorgung von Kälbern (KUNZ, 2008)<br />
Bedarf* 50 kg<br />
LM, 400 g TZ<br />
MAT 16 MJ<br />
ME, 22 %<br />
XP/kg T<br />
Vollmilch 19,3 MJ<br />
ME, 26,4 % XP/kg<br />
T<br />
T-Aufnahme 0,7* 0,7 0,7<br />
0,7 kg T entspricht 6 l mit 120 g 5 l<br />
MJ ME in 0,7 kg T 15,6* 11,4 13,5<br />
XP (g) in 0,7 kg T 155* 157 185<br />
Fe (mg) in 0,7 kg T 70 21-70 2<br />
notwendig zur Deckung<br />
des Energiebedarfs<br />
8 l mit 120 g 6 l<br />
* vom Ausschuss <strong>für</strong> Bedarfsnormen der Gesellschaft <strong>für</strong> Ernährungsphysiologie (GfE) 1997/99<br />
Eine den Ansprüchen des Kalbes nicht angepasste Versorgung kann zahlreiche Folgen<br />
haben: stagnierende Gewichtsentwicklung bis hin zur Gewichtsabnahme, Stoffwechselerkrankungen,<br />
Immunschwäche, Trinkschwäche, Infektionen oder verzögertes Wachstum.<br />
Meist fehlt es den Kälbern nicht an Energie- und Proteinzufuhr, sondern an der korrekten<br />
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