Vorlage für Haus_Seminar_B_D_M_Thesis - Hochschule ...
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Stallhaltung im Vergleich zu Außenklimahaltung. Während in den Wintermonaten die täglichen<br />
Zunahmen von im Stall gehaltenen Tieren höher waren, war es während der Sommermonate<br />
umgekehrt. Hier hatten die in Iglus untergebrachten Kälber bei gleicher Fütterung<br />
während der ersten sieben Lebenstage höhere Zunahmen zu verzeichnen. Dieses<br />
Ergebnis wird darauf zurückgeführt, dass die Kälber, die im Winter draußen gehalten wurden,<br />
während der ersten Woche unter kältebedingtem Stress litten (MCKNIGHT, 1978).<br />
Auch eine Untersuchung von HILL et al. (2011) bestätigt das bessere Wachstum von Kälbern<br />
in Stallhaltung während der Wintermonate, wobei nachweislich eine 4% höhere Futterverwertung<br />
der Grund war. Unterschiede ergeben sich auch durch die Wahl der Einstreu.<br />
Streut man die Einzelboxen mit Stroh ein, entwickeln sich die Gewichte im Gegensatz<br />
zu Sand als Untergrund besser und die Tiere haben keine Scheuerstellen. In den<br />
Sommermonaten zeigt sich, dass sich die Kälber in der Stallhaltung besser entwickeln,<br />
wenn die Luft tagsüber mit Hilfe eines Lüfters heruntergekühlt wird und zirkuliert. Außerdem<br />
senkt diese Maßnahme die Atemfrequenz herab (HILL et al., 2011). Da bei Stallhaltung<br />
die Luft stärker mit Staub und Schadgasen belastet ist als unter Außenklimabedingungen,<br />
ist hier im Besonderen auf die Vermeidung respiratorischer Erkrankungen zu<br />
achten.<br />
Insgesamt ist zu beobachten, dass Kälber unter außenklimatischen Verhältnissen im Iglu<br />
gesünder sind und weniger Tiere sterben als im Warmstall. Dies ist auf die bessere Luftqualität<br />
zurückzuführen, die dazu beiträgt, dass besonders Atemwegserkrankungen einen<br />
weniger schweren Verlauf haben als im Warmstall (SANFTLEBEN, 2007). In ungarischen<br />
Untersuchungen konnten die Aufzuchtverluste teilweise bis zu 25% gesenkt werden,<br />
wenn die Neugeborenen im Außenklima gehalten wurden (STREIT, 1990). Ursachen <strong>für</strong><br />
respiratorische Erkrankungen im Außenklima liegen bei zu starker Luftzirkulation und einem<br />
fehlenden Kleinklimabereich, was vorwiegend während der kälteren Jahreszeit der<br />
Fall ist (KUNZ, 2006). Dennoch kann die Verlustrate im Vergleich zur Warmstallhaltung<br />
deutlich herabgesetzt werden (RICHTER und KARRER, 2006).<br />
2.5.2 Kolostrumversorgung<br />
Laut DUDEN ist das Kolostrum als „milchartiges Sekret der weiblichen Brustdrüsen, das<br />
vor und noch einige Tage nach einer Geburt abgesondert wird“ definiert. Es enthält <strong>für</strong><br />
das Kalb wichtige Immunstoffe, die es vor Infektionskrankheiten durch Keime aus der<br />
Umwelt schützen (MÜNNICH, 2000).<br />
Laut NIEWENHUIZEN (1999) sollte das Kalb innerhalb der ersten 15 Lebensminuten mit<br />
Kolostrum versorgt werden, spätestens aber nach vier Stunden. MÜNNICH (2000) empfiehlt<br />
die Versorgung der Neugeborenen innerhalb der ersten zwei Lebensstunden mit 2<br />
kg Kolostrum. BRANDES (2002) verweist auf die Notwendigkeit, während der ersten 24<br />
Lebensstunden des Kalbes insgesamt vier Liter Kolostrum zu verabreichen. „Das erste<br />
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