Vorlage für Haus_Seminar_B_D_M_Thesis - Hochschule ...
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jeder Kalbung. Außerdem ist auf eine optimal durchgeführte passive Immunisierung mit<br />
Hilfe des mütterlichen Kolostrums oder, wenn nötig, eines Kolostrumvorrats zu achten<br />
(siehe Abschnitt 2.5.2). DONOVAN et al. (1998) stellten fest, dass über ein Drittel der<br />
Kälber im ersten Lebenshalbjahr verenden, wenn sie nicht mit Kolostrum versorgt werden.<br />
Ein Grund ist neben den auftretenden Erkrankungen auch die Schwäche der empfindlichen<br />
Tiere. Wenn die Tiere unter starken Krankheitsbildern leiden, vermindert sich die<br />
Futter- und Flüssigkeitsaufnahme, bis der Organismus im schlimmsten Fall so geschwächt<br />
ist, dass das Kalb stirbt (DONOVAN et al., 1998). Um das neugeborene Kalb<br />
mit so wenig Keimen wie möglich in Verbindung zu bringen, sollte es möglichst schnell<br />
von der Mutter entfernt und bevorzugt in Iglus untergebracht werden (FRÖHNER und<br />
REITER, 2005). Diese Haltungsform ist im Bezug auf die Luftqualität zu bevorzugen, um<br />
Atemwegserkrankungen zu vermeiden (siehe Abschnitt 2.5.1). Bereits eine einzige Erkrankung<br />
während der Aufzuchtphase führt zu verminderten Wachstumsleistungen und<br />
schränkt so die Leistungsfähigkeit der Kälber ein (TRILK et al., 2000). Zur Vermeidung<br />
von Magen-Darm-Erkrankungen ist unbedingt auf die richtige Tränkmenge, Tränktemperatur<br />
und Qualität der Tränke zu achten (siehe Abschnitt 2.2.2). Über den Einfluss der<br />
Jahreszeit auf die Höhe der postnatalen Verluste gibt es bei verschiedenen Autoren unterschiedliche<br />
Auffassungen, sodass keine eindeutige Aussage getroffen werden kann.<br />
2.4.2 Ökonomische Bewertung von Kälberverlusten<br />
Geht ein Kalb durch Totgeburt oder während der Aufzucht verloren, fehlt nicht nur ein Tier<br />
<strong>für</strong> die Reproduktion, sondern es entstehen auch häufig erhebliche finanzielle Einbußen.<br />
Tot- und Schwergeburten belasten zusätzlich die Gesundheit des Muttertieres und führen<br />
vermehrt zu Leistungseinbußen und Fruchtbarkeitsproblemen. Diese Belastung führt zum<br />
Teil dazu, dass Kühe bereits zu Beginn der Laktation abgehen und keinen Beitrag zur<br />
Milchproduktion des Betriebes leisten (JAHNKE und WOLF, 2001).<br />
Je nachdem, in welchem Altersabschnitt ein Kalb verendet, sind unterschiedliche Höhen<br />
der finanziellen Verluste zu berücksichtigen. Während bei Verendungen während oder<br />
kurz nach der Kalbung nur der Tierwert als Verlust anzusehen ist, kommen bei späteren<br />
Abgängen zusätzlich Futter-, Lohn- und Behandlungskosten hinzu. Außerdem entstehen<br />
weitere Kosten durch das Fehlen der weiblichen Tiere <strong>für</strong> die Reproduktion und den<br />
Zuchtfortschritt, da bei hohen Verlusten Tiere zugekauft werden müssen (BRÄNDLE,<br />
2007). Durchschnittlich verenden die Kälber innerhalb der ersten 14 Lebenstage etwa am<br />
siebten Tag nach der Geburt (Referenzbetriebe der LFA MV). Geht man demnach von<br />
einer dreitägigen Kolostrumversorgung und anschließender MAT-Tränkung aus, werden<br />
die Kälber über 4 Tage mit Kosten verursachendem Milchaustauscher versorgt. Das Kolostrum<br />
selbst muss in die Kostenaufstellung nicht eingerechnet werden, da dieses bei<br />
Nichtnutzung verworfen werden müsste. 100 kg MAT kosten im Durchschnitt 165 € (Refe-<br />
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