Vorlage für Haus_Seminar_B_D_M_Thesis - Hochschule ...
Vorlage für Haus_Seminar_B_D_M_Thesis - Hochschule ...
Vorlage für Haus_Seminar_B_D_M_Thesis - Hochschule ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Direkt nach der Kalbung beziehungsweise auch bereits während des Kalbevorganges<br />
wird das ungeschützte Jungtier zum ersten Mal mit pathogenen Erregern konfrontiert<br />
(BACHMANN et al., 1982), was bei mangelnden Hygienebedingungen im Abkalbebereich<br />
schnell zu Krankheiten führt. Aus diesem Grund sollte das Kalbeabteil idealerweise vor<br />
jeder Kalbung gereinigt werden (JANßEN-BRUNNECKE, 2008), was sich aus arbeitswirtschaftlicher<br />
Sicht als schwierig darstellt. Nach der Geburt sollte das Neugeborene<br />
schnellstmöglich von der Mutter entfernt, trockengerieben und möglichst in Einzelboxen<br />
untergebracht werden (JANßEN-BRUNNECKE, 2008), um den Keimdruck so gering wie<br />
möglich zu halten. Laut NIEWENHUIZEN (1999) sollte das Kalb am besten innerhalb der<br />
ersten 15 Minuten nach seiner Geburt mit Kolostrum versorgt werden, spätestens aber<br />
nach vier Stunden. Auch in der TierSchNutztV ist festgeschrieben, dass innerhalb der<br />
ersten vier Lebensstunden die Biestmilchversorgung zu gewährleisten ist. Von entscheidender<br />
Bedeutung ist vor allem in den ersten Lebenswochen die Versorgung und Kontrolle<br />
der Kälber, was eine Früherkennung von Krankheiten bewirken soll, sodass die Grundlage<br />
<strong>für</strong> die spätere Leistungsfähigkeit und das Adaptationsvermögen geschaffen wird<br />
(RADEMACHER et al., 2004). Um optimale Bedingungen <strong>für</strong> die Gesundheit der neugeborenen<br />
Kälber zu schaffen, hat MÜNNICH (2000) ein 10-Punkte-Programm erarbeitet,<br />
wo sie auf die wichtigsten und entscheidenden Maßnahmen eingeht:<br />
1. „optimale Färsenaufzucht und Anpaarung (Körperkondition, Bulle); Kühe beim<br />
Trockenstellen auf 5 l Milch füttern, 3 Wochen vor der Geburt Steigerung auf potentielle<br />
Leistung<br />
2. 6 Wochen vor der Kalbung in den Bestand einstellen: Entwicklung einer ausreichenden<br />
Immunitätslage (Antikörperqualität Kolostrum)<br />
3. Regelmäßig desinfizierte Abkalbeplätze, sofortige Behandlung der trächtigen Tiere<br />
bei Durchfall, Euter- und Klauenerkrankungen (Bakterienquelle!)<br />
4. Geburtsüberwachung, Geburtshygiene<br />
5. Eingriffe nicht zu früh, dosierter Zug, aber rechtzeitige assistierte Geburtshilfe<br />
6. Sofortmaßnahmen bei Kälbern nach Schwergeburten zur Stimulation lebenswichtiger<br />
Funktionen<br />
7. Nabeldesinfektion an den ersten beiden Lebenstagen! In die Mundhöhle möglichst<br />
nicht oder nur mit gereinigten Fingern fassen.<br />
8. Kolostrum innerhalb von 2 Stunden, 2 kg<br />
9. Kontrolle auf Fehlbildungen und geburtsbedingte Verletzungen sowie weitere<br />
Krankheitsanzeichen<br />
10. Punkte 1 bis 9 im Schlaf beherrschen!“<br />
11