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Vorlage für Haus_Seminar_B_D_M_Thesis - Hochschule ...

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5 Diskussion<br />

Der durchgeführte Versuch, der den Einfluss der isolierenden Kälberdecken auf Gesundheit<br />

und Entwicklung von Holsteinkälbern in der frühen postnatalen Phase überprüfte,<br />

berücksichtigte verschiedene Parameter. Die gewählten Parameter dienten dazu, den<br />

Einfluss der Decken abzuklären. Besonders interessant und durch die klimatischen Aufzeichnungen<br />

bestätigt ist die positive Temperaturdifferenz zwischen dem Bereich im Iglu<br />

und der äußeren Umwelt. So befindet sich das Kalb nicht nur in einer auf die Luftqualität<br />

bezogen nahezu optimalen Haltungsumwelt. Der Temperaturvorteil kann außerdem erwirken,<br />

dass das Neugeborene sich nicht in einem Temperaturbereich befindet, der sich der<br />

kritischen unteren Temperaturgrenze (RUCKEBUSCH, 1990b) zu stark annähert. Die<br />

isolierenden Kälberdecken sollen die Kälber zusätzlich warm halten und werden durch<br />

verschiedene Hersteller mit positiven Effekten auf das Auftreten von Durchfall und anderen<br />

Erkrankungen beworben. Besonders bei starkem Temperaturabfall soll mit Hilfe der<br />

Decken Kältestress bei den Kälbern vermieden werden.<br />

Im Zuge tiefer Tagestemperaturen steigt der Erhaltungsbedarf der Tiere und die Ernährung<br />

muss angepasst werden, um negative Effekte zu vermeiden (FRANK, 2007). Da im<br />

durchgeführten Versuch vollständig die Art der Tränke, die Tränkmenge und die Konzentration<br />

des Milchaustauschers beibehalten wurden, ist ein Einfluss der Fütterung auf die<br />

Entwicklung der Kälber innerhalb der Geschlechtergruppen ausgeschlossen. Da die Decken<br />

isolierend auf die Kälber wirken sollen, könnte man annehmen, dass sich die Gewichtsentwicklung<br />

auf Grund eines geringeren Erhaltungsbedarfs bei Kälbern mit Decke<br />

positiver zeigt als bei den anderen. Diese Annahme bestätigte sich im Versuchszeitraum<br />

nicht. Es wurden keine signifikanten Unterschiede bei der Gewichtsentwicklung der 65<br />

Versuchstiere im Bezug auf die Nutzung der Kälberdecken nachgewiesen. RAWSON et<br />

al. (1989) fanden heraus, dass die äußere Isolation, also die Differenz aus Hauttemperatur<br />

und Umgebungstemperatur geteilt durch die Wärmeabgabe, von Kälbern mit isolierender<br />

Decke höher ist als bei Tieren in Außenklimahaltung ohne Decke. Dieser Aspekt ist<br />

als sehr positiv zu bewerten, da die Kälber weniger Wärme an die Umgebung abgeben.<br />

Im selben Versuch zeigte sich allerdings auch, dass die natürliche Gewebeisolationswirkung<br />

der Kälber durch die Ausstattung mit den Decken innerhalb einer Woche nach Auflegen<br />

der Decke absinkt. Dies bedeutet im Rückschluss, dass Kälber, die über vierzehn<br />

Tage hinweg isolierende Decken getragen haben, erst wieder den Wärmeverlust mit Sofortmaßnahmen<br />

wie Gefäßverengung und Aufstellung des Haarkleides, aber auch durch<br />

Anpassung der Gewebestruktur minimieren müssen, wenn ihnen die Decken bei kalten<br />

Außentemperaturen abgenommen werden. Diese plötzlich notwendige Adaptation stellt<br />

das Kalb vor Herausforderungen. Trifft der Zeitpunkt der Deckenentnahme wie im Versuch<br />

mit dem Umstallen in Gruppenhaltung mit anderem Tränkverfahren und Haltungssystem<br />

zusammen, ist dies als äußerst negativ zu beurteilen. Es wird hier ein weiterer<br />

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