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2 Literaturübersicht<br />

2.1 Ziele der Kälberaufzucht<br />

Das Kalb nimmt in der Rinderhaltung eine gesonderte Rolle ein. Es dient nicht nur der<br />

Fleischerzeugung durch Ausmästen im Milchvieh-, Mutterkuh- oder spezialisierten Mastbetrieb,<br />

sondern ist auch die Grundlage <strong>für</strong> die Reproduktion der Herde. Vor allem im Bereich<br />

der Milchviehhaltung nimmt das weibliche Kalb eine wichtige Position <strong>für</strong> den Betrieb<br />

ein, denn nur diese Tiere können später das Produktionsziel Milch erwirtschaften. Da nur<br />

etwa die Hälfte der geborenen Kälber weiblich ist, ist es von besonderer Wichtigkeit, diese<br />

Tiere gesund und stark über die ersten Lebenswochen zu bringen, um eine qualitativ<br />

hochwertige Selektionsgrundlage innerhalb des Herdenbestandes zu haben.<br />

HEITING (2000a) definierte die Ziele der Kälberaufzucht wie folgt:<br />

gesunde Kälber durch optimale Haltung und Versorgung<br />

Entwicklung zum Wiederkäuer durch frühzeitige Förderung der Vormagenfunktion<br />

und<br />

ökonomisch sinnvolle Aufzucht durch geeignete Tränkeverfahren.<br />

Wichtig <strong>für</strong> die Aufzucht gesunder und vitaler Kälber ist ein geringer Keimdruck, der durch<br />

ein kontinuierliches Rein-Raus-Verfahren während der ersten Lebenswochen in Einzelhaltung<br />

erreicht werden kann. Dieses Verfahren ist allerdings nicht nur ab spätestens der<br />

neunten Lebenswoche in Deutschland verboten (TierSchNutztV), sondern auch hinderlich<br />

<strong>für</strong> eine intensivierte Kälberaufzucht (KITTNER und KURZ, 1967), was vor allem in der<br />

Kälbermast eine Voraussetzung <strong>für</strong> hohe Wertschöpfung ist. Wichtig bei jeder Haltungsform<br />

ist die Vermeidung von Wärmeverlusten, da hierdurch Erkrankungen und folglich<br />

Verluste durch hohe Morbidität begünstigt werden (MELLOR und STAFFORD 2003,<br />

2004). Ein weiteres Ziel der Kälberaufzucht ist die Minimierung der Verluste, da diese<br />

entscheidend die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion beeinflussen (KASKE und KUNZ,<br />

2007). Während der ersten Lebenswochen sterben im Bundesdurchschnitt etwa 5-15%<br />

der lebend geborenen Kälber (KASKE und KUNZ, 2007). In Mecklenburg-Vorpommern<br />

lagen die Aufzuchtverluste von 2002 bis 2011 zwischen 5,9 und 9,3% (Arbeitskreis Rind,<br />

LMS Agrarberatung). Als Hauptursache mit etwa 50% anteilig an den verendeten Kälbern<br />

ist hier laut amerikanischen Publikationen die Vielzahl der Durchfallerkrankungen zu nennen,<br />

gefolgt von Lungenerkrankungen, die ursächlich <strong>für</strong> etwa 25% der Verluste sind<br />

(DAVIS und DRACKLEY, 1998). Eine Untersuchung von TRILK et al. (2000) in Brandenburg<br />

zeigt, dass 96% der Kälbererkrankungen Pneumonie, Diarrhoe oder Doppelerkrankungen<br />

ausmachen. Durchfallerkrankungen sind entgegen der häufigen Annahme relativ<br />

wenig durch Haltungsverfahren beeinflusst. Eine bedeutende Rolle nehmen hier die hygi-<br />

3

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