Vorlage für Haus_Seminar_B_D_M_Thesis - Hochschule ...
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ser Aspekte wird deutlich, dass es sowohl aus ökonomischer wie auch aus tierschutzrechtlicher<br />
Sicht erforderlich ist, die Kälberverluste so gering wie möglich zu halten. Laut<br />
BRÄNDLE (2007) liegen die Kälberverluste im deutschen Bundesdurchschnitt bei über<br />
zehn Prozent. Betrachtet man die Auswertungen des Arbeitskreises Rind der LMS Agrarberatung<br />
in Mecklenburg-Vorpommern (Tabelle 4), so wird deutlich, dass sich die Verlustraten<br />
innerhalb der letzten zehn Jahre zwar um fast sechs Prozentpunkte verringert haben,<br />
aber dennoch <strong>für</strong> das Jahr 2011 bei 12,5% liegen. Hiervon betragen die reinen Aufzuchtverluste,<br />
also Verluste nach den ersten 24 Lebensstunden 6,5%.<br />
Tabelle 4: Kälberverluste in Mecklenburg-Vorpommern in % (nach Arbeitskreis Rind der<br />
LMS Agrarberatung)<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Totgeburten 9,5 9,0 8,3 8,3 8,7 8,3 8,2 8,0 7,9 7,5<br />
Aufzuchtverluste 8,6 9,3 7,9 8,0 6,6 6,4 6,9 5,9 5,9 6,5<br />
Kälberverluste<br />
gesamt<br />
18,1 18,3 16,2 16,2 15,2 14,4 14,6 12,9 12,3 12,5<br />
Zwischen den Verlusten der einzelnen Betriebe liegt eine erhebliche Varianz. So lagen<br />
beispielsweise 2011 die Aufzuchtverluste bei Betrieben mit einer Herdengröße von mehr<br />
als 600 Tieren bei 4,9%, die Betriebe mit einem Bestand von 400-600 Kühen hingegen<br />
hatten Aufzuchtverluste in Höhe von 8% zu verzeichnen. Noch deutlicher wurde die<br />
Spannweite im Jahr 2005. Hier lag die Differenz der Aufzuchtverluste zwischen Betrieben<br />
9.000Mkg/Kuh/Jahr bei 7,6 Prozentpunkten zugunsten<br />
der höherleistenden Herden. Die Totgeburtenrate hielt sich während der letzten<br />
fünf Jahre relativ konstant und sank im Jahr 2010 erstmalig unter 8%. Betrachtet man die<br />
letzten 21 Jahre, ist zu sehen, dass sich die Totgeburtenrate in Mecklenburg-Vorpommern<br />
von 1991 bis 2000 mehr als verdoppelt hatte. Sie stieg von 5,2 auf 11,7% an und fiel erst<br />
danach wieder ab. Dieser Aspekt war auf die ungünstigen Bedingungen während der<br />
Zucht vom SMR zu Deutschen Holsteins zurückzuführen (JAHNKE und WOLF, 2001).<br />
Vor Allem während der ersten 28 Lebenstage sollte den neugeborenen Kälbern erhöhte<br />
Aufmerksamkeit geschenkt werden, da hier die höchsten Verluste zu verzeichnen sind.<br />
Als Ursache ist hier bei etwa 75% der abgegangenen Kälber die Infektion mit Bakterien<br />
und Viren sowie Parasitenbefall (vorrangig Kryptosporidien) zu nennen. Das gesamte<br />
Aufzuchtmanagement ist <strong>für</strong> etwa 80% der Verluste verantwortlich und muss in vielen<br />
Fällen im Bezug auf Immunisierung und Infektionsketten überdacht werden (BRÄNDLE,<br />
2007).<br />
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