Individuelle Impfentscheidung - Markus Breitenberger
Individuelle Impfentscheidung - Markus Breitenberger
Individuelle Impfentscheidung - Markus Breitenberger
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6. Poliomyelitis<br />
Kinderlähmung bedeutet nicht, dass alle infizierten Personen<br />
Lähmungserscheinungen erleiden. Bei einer Infektion mit Polio<br />
zeigen 90 – 95% der Fälle einen inapparenten Verlauf (keine<br />
oder nur katharalische Symptome).<br />
1% aller Polio-Infizierten entwickeln Lähmungen, die bei der<br />
Hälfte dieser Gruppe binnen eines Jahres zur völligen Rückbildung<br />
gelangen. Daraus geht hervor, dass bei 200 infizierten<br />
Personen 1 Krankheitsfall mit bleibenden Lähmungen auftritt.<br />
Damit ist die Anzahl derer, die evt. bleibende Schäden durch<br />
Polio erleiden unverhältnismässig gering im Vergleich zu der<br />
riesigen Zahl von Kindern, die geimpft werden sollen und dadurch<br />
auch erkranken können (z.B. an Polio), wie die Praxis der<br />
letzten 40 Jahre deutlich zeigte.<br />
1996 wurden 1, 1997 kein Fall von Polio gemeldet, 6 (obwohl bei<br />
dieser Erkrankung sogar schon der Verdachtsfall gemeldet werden<br />
muß.)<br />
[Bei einer Impfstatuserhebung (Literaturangabe 1 ) wiesen nur<br />
34,1% der 18-20jährigen und 14,8% der 21-40jährigen einen<br />
Impfschutz gegen Poliomyelitis auf].<br />
Es stehen zwei Impfseren zur Verfügung. Früher wurde IPV<br />
(nach Salk) verwendet, d.h. eine Injektion mit abgetöteten Erregern.<br />
1955 kam es in Amerika zum sogenannten “Cutter-<br />
Vorfall“, als doch noch lebende Erreger im Impfstoff eine Epidemie<br />
mit 250 Polio-Erkrankten, zahlreichen Dauerlähmungen und<br />
10 Todesfällen hervorriefen.<br />
6<br />
1<br />
17