Individuelle Impfentscheidung - Markus Breitenberger
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8. Meningokokken 17<br />
Im Jahr 2006 empfiehlt die STIKO erstmals eine generelle Impfung<br />
gegen Meningokokken im 2. Lebensjahr.<br />
Meningokokken-Infektionen verlaufen häufig asymptomatisch,<br />
d.h. der Erreger bleibt auf den Nasen-Rachen-Raum begrenzt.<br />
Bei 10-40% der Bevölkerung sind dort Meningokokken ohne<br />
Anhalt für klinische Symptome nachweisbar. Für eine Infektion<br />
ist ein enger Kontakt mit Übertragung von Sekreten aus dem<br />
Nasen-Rachen-Raum erforderlich. Die Symptome treten i.d.R.,<br />
nach einer Inkubationszeit von 3-4 Tagen, plötzlich als Kopfschmerz,<br />
Fieber, Erbrechen, Hautausschlag, Nackensteifigkeit<br />
etc. auf.<br />
Pro Jahr werden in Deutschland insgesamt ca. 702 invasive<br />
Meningokokken-Erkrankungen gemeldet. Etwa 40% der Erkrankungen<br />
treten im Alter bis zu 5 Jahren auf.<br />
Meningokokken-Erkrankungen verlaufen in der Hälfte der Fälle<br />
als eitrige Gehirnhautentzündung (Meningitis). Die Sterblichkeit<br />
daran im Kindesalter beträgt ca. 1-3%. Bei einem Viertel der<br />
Fälle entsteht eine Blutvergiftung (Sepsis), die bei ca. 5-10%,<br />
als septischer Schock („Waterhouse-Friederichsen-Syndrom“)<br />
auftritt. Die Sterblichkeit daran beträgt bis 50%.<br />
Insgesamt liegt die Sterblichkeit bei allen Meningokokken-Erkrankungen<br />
bei ca 10%, ebenso wie die Anzahl an Fällen mit<br />
Behinderung, Taubheit etc. als Folgeschäden.<br />
Es gibt 12 verschiedene Typen von Meningokokken. Die Serotypen<br />
A und B sind hauptsächlich verantwortlich für den Ausbruch<br />
größerer Epidemien. In Industrieländern findet man Meningokokken-Erkrankungen<br />
nur noch als Einzelerkrankungen<br />
oder in Form von kleineren Ausbrüchen.<br />
Die oben genannten Zahlen zur Erkrankungshäufigkeit und<br />
Sterblichkeit beziehen sich auf Meningokokken-Erkrankungen<br />
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