Individuelle Impfentscheidung - Markus Breitenberger
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9. Pneumokokken 17<br />
Im Jahr 2006 empfiehlt die STIKO erstmals eine generelle Impfung<br />
gegen Pneumokokken für alle Kinder ab dem vollendeten<br />
2. Lebensmonat.<br />
Pneumokokken sind in allen Altersgruppen die weltweit häufigsten<br />
bakteriellen Erreger lokaler Infektionen (v.a. Entzündung<br />
von Mittelohr, Nasennebenhöhlen, Lunge) und zusammen mit<br />
Meningokokken die häufigsten Erreger einer eitrigen Gehirnhautentzündung<br />
(Meningitis).<br />
Vor allem die Blutvergiftung (Sepsis) und die Gehirnhautentzündung<br />
können durch die Impfung beeinflusst werden. Die Effektivität<br />
bei lokalen Pneumokokken-Infektionen ist deutlich geringer.<br />
Der Impfstoff ist in Europa seit 2001 zugelassen und wurde bisher<br />
nur für Risikogruppen empfohlen. Diese Strategie hat wie<br />
bei den Meningokokken weder zu einer Verringerung von Neuerkrankungen<br />
noch von Komplikationen geführt.<br />
Erfahrungswerte über Verträglichkeit und Kompatibilität mit anderen<br />
Impfstoffen müssen noch über mehrere Jahre gesammelt<br />
werden, um wirklich verlässliche Aussagen darüber geben zu<br />
können.<br />
Das einzig bekannte Reservoir von Pneumokokken ist der besiedelte<br />
Nasen-Rachen-Raum des Menschen.<br />
Eine zunehmende Resistenzentwicklung gegen Antibiotika vermindert<br />
auch bei den Pneumokokken die Behandlungsoptionen<br />
zunehmend. Dies dürfte auch ein Grund für eine allgemeine<br />
Impfempfehlung sein.<br />
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