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Aschermittwoch/-donnerstag Immer wieder ein faszinierender Blick. Der gemütliche Besenabschluss in Obertürkheim. KREISTEIL Besen in Stuttgart-Obertürkheim wurde der gebührende Abschluss begangen. Wobei nicht wenige der übrigen Gäste fast schon neidisch den Berichten der Sulzer CDU-Freunde lauschten. An einem Tag, an dem die CDU sehr viel Zuversicht ausstrahlte, an dem aber auch vor allem der Bundesfinanzminister neben seinen Hinweisen auf das Geleistete in der Europapolitik davor warnte, jetzt schon wieder mit den Anstrengungen nachzulassen: „Wir haben viel erreicht, aber es ist auch noch sehr viel zu tun.“ Und wer stehen bleibe, habe schon verloren. Ein von den 2.000 in der Alten Kelter stark beklatschter Satz. Wobei er bereits zu Beginn seiner Rede mit standing ovations begrüßt wurde und ihm für seine „grandiose Lebensleistung“ herzlich gedankt wurde. Von den Teilnehmern aus dem Kreis Rottweil wie dem ganzen Land. Und dass seit einigen Jahren zum Abschluss im schwäbischen Fellbach das Badner- und das Württemberglied genauso gesungen werden wie das Lied der Deutschen, vervollständigte das Bild einer geschlossenen, harmonischen und selbstbewussten Partei, in Land und Bund, betonten Willy Harpain und der Sulzer CDU-Ehrenvorsitzende Herwart Kopp gleichermaßen. Und ob im kommenden Jahr, am 5. März 2014, angesichts des großen Andrangs in der Alten Kelter tatsächlich angebaut werden muss, wie Thomas Strobl schmunzelnd bei Oberbürgermeister Christoph Palm nachfragte, wird sich noch zeigen. Einen geeigneteren Ort als dieser helle, offene ehemalige Kelterraum mit seiner filigranen Holzdach-Konstruktion wird sich auf jeden Fall schwerlich finden lassen. Dies die einmütige Feststellung der 50 CDU-ler aus Sulz. Die nächstes Jahr entweder wieder kommen werden - oder aber dann einmal nach Passau zur CSU fahren werden: eine Idee, die bei etlichen Mitfahrern auf viel Zustimmung stieß. > Seite 8
Aschermittwoch/-donnerstag KREISTEIL Politischer Ascherdonnerstag in Villingen-Schwenningen Landtagspräsident Guido Wolf: Acht Thesen für eine gute Zukunft Die Aschermittwochsveranstaltungen landauf, landab haben eine gute Tradition. Sie sind in aller Munde. Da ist was los! Doch wer hat schon mal vom Ascherdonnerstag in Villingen-Schwenningen im Münsterzentrum gehört? Auch diese Veranstaltung, ausgerichtet von der CDA im Schwarzwald-Baar-Kreis hat schon ihre Tradition. Sehr viel bescheidener, zurückhaltender in einem eher kargen Raum, ohne kulinarische Beigaben. Wer aber Landtagspräsident Guido Wolf als Gastredner in seinem 50-minütigen Beitrag über den ländlichen Raum unter dem Stichwort „Wo Tradition (um den Begriff jetzt ein drittes und letztes Mal zu erwähnen) noch Zukunft hat“ hörte und erlebte, der kann mit Fug und Recht sagen: Inhaltlich stand dieser Ascherdonnerstag keiner der vorhin angeführten Events nach. Dass das Thema angesichts der grünroten Politik und der dümmlichen, aber ernst zu nehmenden Äußerungen des Landesfinanzministers von großer Brisanz ist, ist sehr wohl zu erspüren, wurde aber durch den Vortrag von Guido Wolf den Gästen glasklar vor Augen geführt. Gut, dass der Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Tuttlingen-Donaueschingen so deutlich die Aussage, dass die Stärkung des ländlichen Raumes und damit die annähernde Gleichwertigkeit des Lebens in allen Teilen des Landes ein wesentliches Markenzeichen der CDU ist und bleiben muss, mit acht Thesen so fundiert untermauerte. So mit der Erwähnung der 200-jährigen Wiederkehr des Geburtstags von Adolph Kolping in diesem Jahr und damit mit der Herausstellung der Familienpolitik, die als Herausforderung so wichtig und aktuell ist wie eh und je. Und abgedroschen ist der Ausdruck von der Familie als der Keimzelle schon mal gar nicht. Auch wenn Guido Wolf nicht beschönigen und nicht romantisieren wollte, dies liegt ihm ferne, so sind es doch die Wärme und die Geborgenheit, die dort zu finden sind. Die es bei den so genannten sozialen Netzwerken eben nicht gibt. Die individuellen Potenziale abrufen, die Unterschiede zwischen den einzelnen Menschen, zwischen jedem, die es geben darf und soll - Guido Wolf entwarf das Bild vom Menschen, der in Freiheit und Verantwortung sein Leben gestalten soll und darf. Ein dreiblättriges Kleeblatt: weil das Normale das Richtige ist. Danach gilt es sich zu richten. Gegen die Gier, gegen die Fixierung auf Börsenkurse, gegen zu viel Einfluss durch den Staat. Auch gegen einen gesplitteten Arbeitsmarkt, der eine Gesellschaft erodieren lässt. Dazu ein Lob für die vielen kleinen und mittleren Unternehmer gerade im ländlichen Raum, die wissen, dass nach jeder Krise ein neuer Aufschwung einsetzt - und die ihre Arbeitnehmer auch in schwierigen Zeiten weiter beschäftigen. Klare Aussagen auch zur Zuwanderung: Sie darf nicht ausschließlich unter dem Stichwort „hereinspaziert“ geschehen, sondern muss eine sein, die in den Arbeitsmarkt mündet. Guido Wolf: „Integration Landtagspräsident Guido Wolf: Acht überzeugende Thesen für eine gelingende Lebensgestaltung. muss eine win-win-Situation erbringen.“ Zur Gerechtigkeitsdebatte: Die Gerechtigkeit ist nicht in erster Linie ein Umverteilungsthema. Denn reine Geldtransfers bringen gar nichts, und Empörungsdebatten „bringen uns nicht weiter.“ Es gelte, so Guido Wolf weiter, den Wohlstand neu schätzen zu lernen, „weil Dankbarkeit optimistisch macht.“ In seinem breit gefächerten Katalog formulierte der Landtagspräsident die Wahrheiten, die sehr logisch und sehr nachvollziehbar und einleuchtend klingen, die aber so oft im Trubel der Aufgeregtheiten verschüttet scheinen. Und vor allem wirken sie aus seinem Munde so außerordentlich frisch und unkompliziert, dass ein Widerspruch gegen seine Maximen nur noch komisch geklungen hätte. Was ist das Besondere? Ein vierblättriges Kleeblatt! Was ist das Naheliegende, das Normale? Das dreiblättrige Kleeblatt! Solch eines schenkte Guido Wolf nach seinem Schlusswort - und einem Beifall, der zeigte, wie sehr er mit seinen Thesen ins Schwarze traf - dem veranstaltenden CDA- Kreisvorsitzenden Gottfried Schmidt. Die nachfolgende Diskussion stellte dann u. a. die Themen in den Mittelpunkt, die uns alle berühren: die 3,3 Milliarden Euro neuer Schulden durch Grünrot (Guido Wolf: „Ich bin entsetzt!“), Stuttgart 21 („Es ist die Zukunftsstrecke“) wie auch die Bildungspolitik im Land, mit der die Landesregierung exemplarisch die Politik gegen die Menschen, gegen den ländlichen Raum betreibt, der letztlich allen schadet. Und deswegen ist es gut, dass es auch einen Ascherdonnerstag gibt, an dem solche Wahrheiten klar und deutlich ausgesprochen werden. Weil sie keinen ruhen lassen können, dem das Wohl unseres Landes und seiner Menschen wichtig ist. > Seite 9
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