kreisteil - CDU Kreisverband Rottweil
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Aschermittwoch/-donnerstag<br />
KREISTEIL<br />
Politischer Ascherdonnerstag in Villingen-Schwenningen<br />
Landtagspräsident Guido Wolf: Acht Thesen für eine gute Zukunft<br />
Die Aschermittwochsveranstaltungen<br />
landauf, landab haben eine gute Tradition.<br />
Sie sind in aller Munde. Da ist was los!<br />
Doch wer hat schon mal vom Ascherdonnerstag<br />
in Villingen-Schwenningen im<br />
Münsterzentrum gehört? Auch diese Veranstaltung,<br />
ausgerichtet von der CDA im<br />
Schwarzwald-Baar-Kreis hat schon ihre<br />
Tradition. Sehr viel bescheidener, zurückhaltender<br />
in einem eher kargen Raum,<br />
ohne kulinarische Beigaben.<br />
Wer aber Landtagspräsident Guido Wolf<br />
als Gastredner in seinem 50-minütigen<br />
Beitrag über den ländlichen Raum unter<br />
dem Stichwort „Wo Tradition (um den Begriff<br />
jetzt ein drittes und letztes Mal zu erwähnen)<br />
noch Zukunft hat“ hörte und erlebte,<br />
der kann mit Fug und Recht sagen:<br />
Inhaltlich stand dieser Ascherdonnerstag<br />
keiner der vorhin angeführten Events<br />
nach.<br />
Dass das Thema angesichts der grünroten<br />
Politik und der dümmlichen, aber ernst<br />
zu nehmenden Äußerungen des Landesfinanzministers<br />
von großer Brisanz ist, ist<br />
sehr wohl zu erspüren, wurde aber durch<br />
den Vortrag von Guido Wolf den Gästen<br />
glasklar vor Augen geführt. Gut, dass der<br />
Landtagsabgeordnete des Wahlkreises<br />
Tuttlingen-Donaueschingen so deutlich<br />
die Aussage, dass die Stärkung des ländlichen<br />
Raumes und damit die annähernde<br />
Gleichwertigkeit des Lebens in allen Teilen<br />
des Landes ein wesentliches Markenzeichen<br />
der <strong>CDU</strong> ist und bleiben muss, mit<br />
acht Thesen so fundiert untermauerte.<br />
So mit der Erwähnung der 200-jährigen<br />
Wiederkehr des Geburtstags von Adolph<br />
Kolping in diesem Jahr und damit<br />
mit der Herausstellung der<br />
Familienpolitik, die als Herausforderung<br />
so wichtig und aktuell<br />
ist wie eh und je. Und abgedroschen<br />
ist der Ausdruck von<br />
der Familie als der Keimzelle<br />
schon mal gar nicht. Auch wenn<br />
Guido Wolf nicht beschönigen<br />
und nicht romantisieren wollte,<br />
dies liegt ihm ferne, so sind es<br />
doch die Wärme und die Geborgenheit,<br />
die dort zu finden sind.<br />
Die es bei den so genannten sozialen<br />
Netzwerken eben nicht<br />
gibt.<br />
Die individuellen Potenziale<br />
abrufen, die Unterschiede zwischen<br />
den einzelnen Menschen, zwischen<br />
jedem, die es geben darf und soll - Guido<br />
Wolf entwarf das Bild vom Menschen, der<br />
in Freiheit und Verantwortung sein Leben<br />
gestalten soll und darf.<br />
Ein dreiblättriges Kleeblatt: weil das Normale das Richtige ist. Danach gilt es sich zu richten.<br />
Gegen die Gier, gegen die Fixierung auf<br />
Börsenkurse, gegen zu viel Einfluss durch<br />
den Staat. Auch gegen einen gesplitteten<br />
Arbeitsmarkt, der eine Gesellschaft erodieren<br />
lässt. Dazu ein Lob für die vielen<br />
kleinen und mittleren Unternehmer gerade<br />
im ländlichen Raum, die wissen, dass<br />
nach jeder Krise ein neuer Aufschwung<br />
einsetzt - und die ihre Arbeitnehmer auch<br />
in schwierigen Zeiten weiter beschäftigen.<br />
Klare Aussagen auch zur Zuwanderung:<br />
Sie darf nicht ausschließlich unter dem<br />
Stichwort „hereinspaziert“ geschehen,<br />
sondern muss eine sein, die in den Arbeitsmarkt<br />
mündet. Guido Wolf: „Integration<br />
Landtagspräsident Guido Wolf: Acht überzeugende<br />
Thesen für eine gelingende Lebensgestaltung.<br />
muss eine win-win-Situation erbringen.“<br />
Zur Gerechtigkeitsdebatte: Die Gerechtigkeit<br />
ist nicht in erster Linie ein Umverteilungsthema.<br />
Denn reine Geldtransfers<br />
bringen gar nichts, und Empörungsdebatten<br />
„bringen uns nicht weiter.“<br />
Es gelte, so Guido Wolf weiter, den Wohlstand<br />
neu schätzen zu lernen, „weil Dankbarkeit<br />
optimistisch macht.“<br />
In seinem breit gefächerten Katalog formulierte<br />
der Landtagspräsident die Wahrheiten,<br />
die sehr logisch und sehr nachvollziehbar<br />
und einleuchtend klingen, die aber<br />
so oft im Trubel der Aufgeregtheiten verschüttet<br />
scheinen. Und vor allem wirken<br />
sie aus seinem Munde so außerordentlich<br />
frisch und unkompliziert, dass ein Widerspruch<br />
gegen seine Maximen nur noch komisch<br />
geklungen hätte.<br />
Was ist das Besondere? Ein vierblättriges<br />
Kleeblatt! Was ist das Naheliegende, das<br />
Normale? Das dreiblättrige Kleeblatt!<br />
Solch eines schenkte Guido Wolf nach seinem<br />
Schlusswort - und einem Beifall, der<br />
zeigte, wie sehr er mit seinen Thesen ins<br />
Schwarze traf - dem veranstaltenden CDA-<br />
Kreisvorsitzenden Gottfried Schmidt.<br />
Die nachfolgende Diskussion stellte<br />
dann u. a. die Themen in den Mittelpunkt,<br />
die uns alle berühren: die 3,3 Milliarden<br />
Euro neuer Schulden durch Grünrot (Guido<br />
Wolf: „Ich bin entsetzt!“), Stuttgart 21<br />
(„Es ist die Zukunftsstrecke“) wie auch die<br />
Bildungspolitik im Land, mit der die Landesregierung<br />
exemplarisch die Politik gegen<br />
die Menschen, gegen den ländlichen<br />
Raum betreibt, der letztlich allen schadet.<br />
Und deswegen ist es gut, dass es auch einen<br />
Ascherdonnerstag gibt, an dem solche<br />
Wahrheiten klar und deutlich ausgesprochen<br />
werden. Weil sie keinen ruhen lassen<br />
können, dem das Wohl unseres Landes<br />
und seiner Menschen wichtig ist. > Seite 9