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Biochemiepraktikum

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Biochemie Praktikum: Proteinchemie<br />

man in Säugetieren zwei verschiedene für LDH-Untereinheiten kodierende Gene findet.<br />

Native LDH ist ein oligomerer Enzymkomplex aus vier Untereinheiten. Die zwei<br />

unterschiedlichen Untereinheiten, die H-Form (findet man hauptsächlich im Herzmuskel) und<br />

die M-Form (findet man hauptsächlich im Skelettmuskel) können zu fünf verschiedenen<br />

Isoenzymkomplexen kombiniert werden.<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

M<br />

H<br />

H<br />

M<br />

M<br />

H<br />

H<br />

M<br />

M<br />

M<br />

M<br />

M<br />

M<br />

M<br />

Die H-Untereinheit besitzt einen isolelektrischen Punkt von 4.5, die M-Untereinheit von 9.0.<br />

Arbeitet man nun in einem Puffersystem mit einem pH-Wert von ca. 9, liegt die H-Form<br />

deprotoniert, d.h. als Anion vor, während die M-Form praktisch ungeladen ist. Daraus folgt<br />

für die verschiedenen Isoenzymformen:<br />

Die am schnellsten zur Anode wandernde Komponente ist die reine H 4<br />

-Form, während die<br />

reine Skelettmuskelform M 4<br />

an der Auftragungsstelle liegenbleibt oder geringfügig zur<br />

Kathode wandert; die anderen Hybridformen wandern mit zunehmendem Anteil an H-<br />

Untereinheiten schneller in Richtung Anode. Elektrophorese von Isoenzymgemischen aus<br />

verschiedenen Organen kann man nutzen, um den unterschiedlichen Gehalt der LHD-<br />

Isoenzymformen in diesen Geweben nachzuweisen.<br />

Arbeitsgang zur Trennung der LDH-Isoenzyme<br />

Man bereitet 1 Liter 0,03 M Barbitalpuffer vom pH-Wert 8,6 (dazu wird die berechnete<br />

Menge Barbital-Natrium in ca. 900 ml Aqua dest. gelöst, man stellt den pH-Wert mit 2 N HCl<br />

auf 8,6 und füllt mit H 2 0 auf 1 Liter auf). Die Elektrodenräume der Elektrophoresekammer<br />

werden mit 400 ml Puffer gefüllt. Die Folien können im trockenen Zustand mit<br />

Kugelschreiber beschriftet werden. Zum Einweichen werden die Acetatfolien vorsichtig auf<br />

die Oberfläche des Puffers gelegt und erst wenn sie die Lösung vollständig aufgesaugt<br />

haben, untergetaucht. Nach etwa 15 min. werden die Folien aus der Lösung herausgenommen<br />

und mit der Pinzette in die Streifenträger so eingesetzt, dass die Stifte in die<br />

Perforationslöcher greifen. Danach werden die Rahmen in die Elektrophoresekammer gesetzt.<br />

Die Streifenenden müssen in die Pufferlösungen eintauchen. Dieser Arbeitsgang muss schnell<br />

durchgeführt werden und zwischendurch die Pufferkammer immer geschlossen werden, damit<br />

die Folien nicht austrocknen (zeigt sich durch das Auftreten heller, weißer Flecken).<br />

Überschüssiger Puffer auf den Folien wird mit Zellstoff abgetupft und die Folien etwa zehn<br />

Minuten in der Kammer äquilibriert. Vor Auftragen der Proteinproben dürfen keine "Pfützen"<br />

auf den Folien mehr sichtbar sein.<br />

Von den zu untersuchenden Proteinlösungen wird jeweils ein Tropfen in die Aussparungen<br />

der Serumpalette pipettiert. Durch vorsichtiges Berühren der Tropfenoberfläche mit dem<br />

Auftragestempel wird eine geringe, durch die Stempelgröße definierte Menge der Lösung<br />

aufgenommen und auf die Folie durch einfaches Niederdrücken der Taste (ca. 1 sec lang)

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