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3R Die beschlossene Wende (Vorschau)

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Fachbericht<br />

Gasversorgung & Pipelinebau<br />

Endenergie-, Primärenergie- und<br />

CO 2<br />

-Bilanz<br />

Der bisher untersuchte Wärmebedarf bezieht sich ausschließlich<br />

auf Nutzenergie. <strong>Die</strong> Umrechnung in End- und Primärenergie<br />

erfordert eine Abschätzung der zukünftigen Heizanlagenstruktur.<br />

Im Rahmen der Wärmebedarfsstudie war dies<br />

nur grob überschlägig möglich. Generell ist auch zukünftig<br />

damit zu rechnen, dass sich die bisherigen Trends in der Wärmeversorgung<br />

weiter fortsetzen (Verbesserung der Jahresanlagennutzungsgrade,<br />

verstärkter Einsatz regenerativer<br />

Energiequellen, forcierter Fernwärmeausbau). Danach sinkt<br />

der Endenergiebedarf aller Nutzergruppen von 2005 =<br />

100 % 2050 im TREND-Szenario auf 68 % bzw. 2050 im<br />

SPAR-Szenario auf 43 %. <strong>Die</strong> CO 2<br />

-Emissionen bis 2050 sinken<br />

entsprechend den Szenarien wieder überproportional auf<br />

50 % im TREND- und auf rund 30 % im SPAR-Szenario.<br />

Vor dem Hintergrund des sinkenden Heizwärmebedarfs<br />

und der Substitution von Gas durch Fernwärme und regenerative<br />

Energieträger, was auch politisch aus Klimaschutzgründen<br />

gewollt ist, wird deutlich, dass eine Doppelversorgung<br />

von Gas und Fernwärme betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll<br />

ist und in Richtung des einen oder des anderen Energieträgers<br />

optimiert werden muss. Da die Fernwärme in der Erschließung<br />

und im Betrieb deutlich teurer ist als die Gasversorgung,<br />

ist sie nur bis zu einer bestimmten Untergrenze des<br />

Wärmebedarfs wirtschaftlich darstellbar. <strong>Die</strong>s kann in Zukunft<br />

mit den Bemühungen von Gebäudebesitzern zu forciertem<br />

Wärmeschutz kollidieren, weil die Nachfrage so gering<br />

ist, dass sich eine Versorgung nicht mehr wirtschaftlich<br />

darstellen lässt. Hierzu ist es allerdings erforderlich, die zukünftige<br />

Heizanlagenstruktur sowie den Anteil regenerativer<br />

Energieträger detailliert zu untersuchen, bevor hier konkre-<br />

te Aussagen gemacht werden können. <strong>Die</strong>ses bleibt weiteren<br />

Studien vorbehalten. Ebenso sind interne Untersuchungen<br />

bei eNG ergänzend hierzu notwendig (Kosten der Gasund<br />

der Fernwärmeversorgung bei unterschiedlichen Abgabemengen).<br />

Damit ergibt sich ein gesamtheitliches Bild, das<br />

es eNG ermöglicht, die zukünftige Versorgungsstruktur zu<br />

optimieren.<br />

Literatur<br />

[1] Brockmann, Maren, Siepe, Benedikt: Studie zu Energiesparmaßnahamen<br />

in Wohngebäuden – Potenzial nicht<br />

ausgereizt, Gebäude-Energieberater, Heft 06/2009<br />

[2] Brockmann, Maren, Siepe, Benedikt: Es gibt noch viel zu<br />

tun – Energiesparmaßnahmen im Gebäudebestand, HLH<br />

Bd. 60, Heft 9/2009<br />

[3] Brockmann, Maren, Siepe, Benedikt: Energiesparmaßnahmen<br />

im Gebäudebestand – es gibt noch viel zu tun, TAB,<br />

Heft 7-8/2009<br />

[4] Landeshauptstadt Hannover (Hrsg.): CO 2<br />

-Bilanz<br />

1990/2005, Schriftenreihe kommunaler Umweltschutz,<br />

Heft Nr. 44, o. J.<br />

[5] Region Hannover: Einwohnerentwicklung 2007 bis<br />

2015/2020 Prognosen für die Region, die Landeshauptstadt<br />

Hannover und die Städte und Gemeinden des<br />

Umlandes, Hannover 2008<br />

[6] Schornsteinfeger-Innung Hannover: Altersstruktur der<br />

Feuerungsanlagen für Bezirksschornsteinfegermeister/<br />

Innung/LIV/ZIV, EXCEL-Datei, 2009<br />

[7] Stadtwerke Hannover AG (Hrsg.): Einsparmöglichkeiten<br />

beim Raumwärmebedarf des Wohngebäudebestandes in<br />

Hannover und Langenhagen, Band I und II; Bearbeitung<br />

Benedikt Siepe, Wolfgang Schulz (ARENHA GmbH,<br />

Hannover), Thomas Tech, Dr. Kai-H. Schlusche (GERTEC<br />

GmbH, Essen), Hannover 1992<br />

Autoren<br />

Prof. Dr.-Ing. Dirk Bohne<br />

Institut für Entwerfen und Konstruieren,<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Tel. +49 511 762-3741<br />

E-Mail: dirk.bohne@iek.uni-hannover.de<br />

Bild 6: Prozentuale Veränderung des Nutzwärmebedarfes für alle<br />

Stadtteile gegenüber 2005, berechnet für 2050 nach dem SPAR-Szenario<br />

(100 % = NWB je Stadtteil 2005)<br />

Dipl.-Ing. Benedikt Siepe<br />

Institut für Entwerfen und Konstruieren,<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Tel. +49 511 470 32 95<br />

E-Mail: benedikt.siepe@arcor.de<br />

526 7 / 2011

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