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3R Die beschlossene Wende (Vorschau)

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Fachbericht<br />

Wasserversorgung<br />

Permanente Leckortung –<br />

Verfahren zur Reduzierung von<br />

Wasserverlusten<br />

Von Dirk Becker<br />

Zusammenfassung: Eine Reihe unterschiedlicher Verfahren steht für die permanente Suche nach Leckstellen in Wasserrohrnetzen<br />

zur Verfügung. Während die einen auf der Analyse der Verbräuche und Drucksituationen in definierten<br />

Netzabschnitten beruhen, nutzen andere Verfahren die unterschiedlichen Leckgeräusche im Netz. Allen Verfahren gemeinsam<br />

ist das Ziel, möglichst frühzeitig aufgetretene Schäden zu erkennen und im Anschluss Leckagen schnellstmöglich<br />

zu reparieren.<br />

BILD 1: Mögliche Einbauvarianten des Loggers in einer Straßenkappe<br />

Für die permanente Überwachung von Wasserrohrnetzen<br />

haben sich unterschiedliche Verfahren etabliert. Bevorzugt<br />

kommen heute druck- oder durchflussbasierte Messtechniken<br />

zur Anwendung, obgleich es eine Reihe weiterer Methoden<br />

gibt, die auf anderen Wirkprinzipien basieren. Beide<br />

gebräuchlichen Verfahrenstypen haben eine Gemeinsamkeit:<br />

<strong>Die</strong> Erstellung der Messpunkte ist aufwendig und ihre<br />

Installation ist deshalb mit hohen Kosten verbunden. In aller<br />

Regel ist für die Installation eines Wasserzählers in einem<br />

Messgebiet oder eines Druckmesspunktes im Rohrnetz die<br />

Errichtung eines Schachtbauwerks erforderlich. Daher finden<br />

sich solche Messpunkte meist nur an ausgesuchten Stellen<br />

und die damit überwachten Zonen umfassen oft viele Kilometer<br />

Hauptleitungslänge. Tritt in der Messzone ein Leck<br />

auf, zeigen die Druck- oder Durchflussdaten zwar die Existenz<br />

des Lecks an, aber die nachfolgende Ortung zur Aufgrabung<br />

und Beseitigung erfordert wiederum einen großen<br />

Aufwand, weil die Verfahren eine Lokalisation nur begrenzt<br />

ermöglichen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Messgebiete<br />

durch kurzzeitiges Absperren von Schiebergruppen<br />

so zu verkleinern, dass das Leck möglicherweise auf einen<br />

Straßenzug begrenzt werden kann. Eine präzisere Ortung ist<br />

damit aber kaum möglich. Selbst eine solche grobe Untersuchung<br />

der Schadensposition ist schon mit einem viele Stunden<br />

dauernden und oft mit Nachteinsätzen einhergehenden<br />

Aufwand verbunden. Druck- oder Durchflussmessungen sind<br />

auch deshalb nur bedingt zur Ermittlung von Leckagen geeignet,<br />

da Rohrnetze oft vermascht sind. Der Durchfluss in<br />

ein Messgebiet lässt aber nur dann einen präzisen Schluss<br />

auf eine Leckage zu, wenn es sich um ein streng lineares System<br />

handelt. <strong>Die</strong>se finden sich zum Beispiel im Auslauf von<br />

Hochbehältern oder an definierten Übergabestellen an benachbarte<br />

Systeme. In eng vermaschten Strukturen, wie im<br />

innenstädtischen Bereich oft zu finden, kann ein verändertes<br />

Durchflussverhalten auch einfach ein Indiz für eine veränderte<br />

Verbrauchssituation sein. Druckmessverfahren sind<br />

vom Vermaschungsgrad noch stärker abhängig als Durchflussverfahren;<br />

die Größe eines Lecks muss dabei schon immens<br />

sein, um erkannt zu werden.<br />

Aufgrund der Schwachpunkte der bisher verbreiteten<br />

Verfahren lag die Suche nach einer kostengünstigen und<br />

praktikablen Alternative zur frühzeitigen Erkennung von<br />

Leckstellen in Wasserrohrnetzen nahe.<br />

Stationärer Einsatz von<br />

Geräuschloggern<br />

Eine mögliche Lösung zur Vermeidung der genannten Probleme<br />

bietet die Nutzung von akustischen Verfahren: Mikrofone<br />

messen die Geräusche im Rohrnetz und analysieren<br />

sie. <strong>Die</strong>ses Prinzip hat sich seit vielen Jahren in der elektroakustischen<br />

Wasserlecksuche zur Vor-Ortung von Leckstellen<br />

bewährt.<br />

<strong>Die</strong> akustischen Verfahren basieren auf der Speicherung<br />

der Geräusche in einer Leitung und der Auswertung des leisesten<br />

Pegels während der Messung. Prüft ein Anwender mit<br />

einem elektroakustischen Ortungsgerät die Armaturen entlang<br />

einer Trasse, so ignoriert er vorbeifahrende Fahrzeuge<br />

und kurzzeitige Abnahmen bei seiner Einschätzung des Geräusches<br />

genauso, wie dies auch Datenlogger tun. <strong>Die</strong> Höhe<br />

des Minimalpegels wird unabhängig von der genauen Arbeitsweise<br />

des elektroakustischen Verfahrens bewertet. Bei<br />

532 7 / 2011

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