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3R Die beschlossene Wende (Vorschau)

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4. Den Anwendern wird mittels Aufdruck auf der Verpackungsfolie<br />

der Muffen mitgeteilt, bereits fertiggestellte<br />

Mantelrohrverbindungen zügig einzubauen, in jedem<br />

Fall den Scheitelbereich der Muffen durch Abdecken mit<br />

der Verpackungsfolie gegen unmittelbare Sonneneinstrahlung<br />

zu schützen<br />

5. Der Folienhersteller wird Alternativen zum bislang<br />

verwendeten PE-X mit dem Ziel untersuchen lassen, die<br />

Kerbschlagzähigkeit zu erhöhen. Es soll damit eine<br />

deutliche Absenkung der kritischen Temperatur bewirkt<br />

werden, bei der „schneller Rissfortschritt“ entstehen<br />

kann.<br />

Situation im März 2011<br />

Im Dezember 2010 verteilt der Folienhersteller einen Bericht<br />

mit dem Titel: „Vergleich der Übergangstemperatur (spröd/<br />

duktil) an zwei verschiedenen Werkstoffen“. Der Bericht enthält<br />

die Ergebnisse von Untersuchungen seitens der bereits<br />

bei den Muffendefekten involvierten Prüfstelle. Mit der Prüfung<br />

soll die Zusage vom Okt. 2008 eingelöst werden, die<br />

Sicherheit gegen „schnellen Rissfortschritt“ zu erhöhen.<br />

<strong>Die</strong> Prüfstelle verfügte über zwei zweischalige Muffen,<br />

die vom Muffenhersteller beigestellt waren. Es handelte sich<br />

zum einen um die Muffe mit dem PE-X-Standardmaterial<br />

(Muffe 1) wie bei der hier betrachteten FW-Baumaßnahme<br />

eingesetzt, zum anderen um eine Muffe mit einem vernetzten<br />

bimodalen PE 80-HD (Muffe 2). <strong>Die</strong> Proben wurden jeweils<br />

aus der äußeren Schale der Muffen mit den Abmessungen<br />

d 630 x 4 mm (Probe 1) bzw. d 400 x 4 mm (Probe 2)<br />

in Längsrichtung entnommen und mittig gekerbt.<br />

Aus den vergleichenden Prüfungen ergeben sich zwei Linienzüge,<br />

welche die Kerbschlagfestigkeit der Probe 1 (rot)<br />

und der Probe 2 (grün) über der Temperatur darstellen. Das<br />

diesbezügliche Diagramm ist in Bild 5 wiedergegeben.<br />

Prüfergebnisse<br />

<strong>Die</strong> nachfolgenden Aussagen sind dem Bericht der Prüfstelle<br />

entnommen:<br />

Hinsichtlich des spröden Bruchverhaltens kann die<br />

Verbesserung des bimodalen PE-X (Typ PE 80-HD) im<br />

Vergleich zum Standardmaterial PE-X durch eine Temperaturabsenkung<br />

um 5 °C beschrieben werden.<br />

Hinsichtlich des duktilen Bruchverhaltens kann die<br />

Verbesserung des bimodalen PE-X (Typ PE 80-HD) im<br />

Vergleich zum Standardmaterial PE-X durch eine Temperaturabsenkung<br />

um 12 °C beschrieben werden.<br />

Schlussfolgerungen der Prüfstelle<br />

Das vernetzte bimodale PE 80-HD zeigt eine Verbesserung<br />

der Kerbschlagfestigkeit oberhalb von Temperaturen von<br />

-10 °C. Im Vergleich zum Standardmaterial PE-X, wie bei Baumaßnahme<br />

FUG verwendet, wird die Tieflage der Zähigkeitskurve<br />

um 3 °C und die Hochlage um 10 °C zu niedrigeren<br />

Temperaturen verschoben. Der Übergang vom duktilen zum<br />

spröden Bruchverhalten liegt beim Standardmaterial PE-X bei<br />

15 °C, beim bimodalen PE 80-HD verschiebt sich die kritische<br />

Temperatur auf T krit<br />

≤ 2,6 °C.<br />

Bild 4: (Quelle: FUG, Ulm)<br />

Bild 5: (Quelle: Bericht der Prüfstelle mit Nr. R10 02 1652-4)<br />

Folgerungen für die Anwendung<br />

Für die Anwendung des bimodalen PE 80-HD zur Herstellung<br />

von Muffen, im vorliegenden Fall für die äußere Muffenschale,<br />

würde der Vorteil darin bestehen, dass die Gefahr einer<br />

durch wiederholte Wärmespannungen initiierten Rissbildung<br />

an den exponierten Zonen der Muffe auf ein Temperaturniveau<br />

von T krit<br />

≤ 2,6 °C abgesenkt wäre. Beim bislang verwendeten<br />

Standard PE-X kann es nach den Ergebnissen der Prüfstelle<br />

vom Dez. 2010 bereits bei Temperaturen von T krit<br />

≤<br />

15 °C zu den vorstehend beschriebenen Defekten an den<br />

Muffen kommen.<br />

Bei der gleichgelagerten Untersuchung der Prüfstelle im<br />

Juli 2008 an einer der gerissenen Muffen, wurde die kritische<br />

Temperatur mit T krit<br />

≤ 10 °C ermittelt. <strong>Die</strong> voneinander<br />

abweichenden Ergebnisse zur kritischen Temperatur resultieren<br />

aus unterschiedlicher Probenform mit variierter Kerbwirkung.<br />

7 / 2011 577

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