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LinuxUser Virtueller Desktop (Vorschau)

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KVM-Grundlagen<br />

Schwerpunkt<br />

Medienwechsel<br />

Wenn Sie irgendwann das Installationsmedium<br />

wechseln müssen, drücken Sie<br />

[Strg]+[Alt]+[2]. Damit landen Sie im sogenannten<br />

Monitor, einer speziellen<br />

Kommandozeile, mit der Sie im laufenden<br />

Betrieb die Hardware der virtuellen<br />

Maschine austauschen, umbauen und<br />

manipulieren. Um eine CD oder DVD zu<br />

tauschen, fragen Sie hier zunächst den<br />

aktuellen Zustand der Geräte ab:<br />

(qemu) info block<br />

Das spuckt ein paar kryptische Zeilen<br />

aus, ähnlich wie in Abbildung 5 zu sehen.<br />

Ganz am Anfang steht dabei der<br />

Qemu-Gerätename. Im Beispiel hört das<br />

CD-Laufwerk auf den Namen ide1‐cd0 –<br />

einfach zu entdecken anhand der „eingelegten“<br />

ISO-Datei sowie dem removable=1.<br />

Die enthaltene CD oder DVD<br />

wirft folgender Befehl aus:<br />

(qemu) eject ‐f ide1‐cd0<br />

Dabei erzwingt der (optionale) Parameter<br />

‐f („force“) das Auswerfen, für den<br />

Fall, dass beispielsweise das Betriebssystem<br />

das Medium noch im Griff hält.<br />

Sobald das virtuelle Laufwerk leer ist,<br />

binden Sie das Ersatzmedium ein, das im<br />

folgenden Beispiel im Verzeichnis<br />

/ home/tim liegt und den Dateinamen<br />

cdrom2.iso trägt:<br />

(qemu) change ide1‐cd0 /home/tim/U<br />

cdrom2.iso<br />

Hat sich eine virtuelle Maschine aufgehängt,<br />

dann starten Sie sie im Monitor<br />

via system_reset neu. Als nützlich erweist<br />

sich auch der Monitor-Befehl<br />

sendkey, mit dem Sie im virtuellen System<br />

eine ganz bestimmte Tastenkombination<br />

auslösen:<br />

Boot-Varianten<br />

Die virtuelle Maschine versucht grundsätzlich,<br />

von der ersten Festplatte zu starten.<br />

Soll sie hingegen vom CD-Laufwerk<br />

booten, müssen Sie das beim Start über<br />

den Parameter ‐boot once= angeben:<br />

$ qemu ‐cdrom ubuntu.iso ‐m 1024MU<br />

‐boot once=d my_img.img<br />

Das d steht dabei für das CD/​DVD-Laufwerk,<br />

c wählt die erste Festplatte aus, n<br />

das Netzwerk. Durch die Kombination<br />

der Buchstaben und zusammen mit dem<br />

Parameter ‐boot order geben Sie dauerhaft<br />

eine andere Bootreihenfolge vor:<br />

$ qemu ‐cdrom ubuntu.iso ‐m 1024MU<br />

‐boot order=dcn my_img.img<br />

Damit sucht die virtuelle Maschine immer<br />

erst auf dem optischen Medium,<br />

dann auf der Festplatte und schließlich<br />

via Etherboot und PXE im Netzwerk<br />

nach einem bootbaren System.<br />

Externe Laufwerke<br />

Möchten Sie in der virtuellen Maschine<br />

ein am echten PC angeschlossenes USB-<br />

Gerät nutzen, müssen Sie es in mehreren<br />

Schritten an das Gastsystem durchreichen.<br />

Dazu rufen Sie zunächst auf dem<br />

Wirt den Befehl lsusb auf. Sie erhalten<br />

dann eine Liste mit allen angeschlossenen<br />

USB-Geräten 6 . Suchen Sie dort<br />

die passende Zeile, und merken Sie sich<br />

die Bus- und die Device-Nummer am<br />

Anfang. In Abbildung 6 besitzt beispielsweise<br />

der USB-Stick aus der untersten<br />

Zeile die Bus-Nummer 1 und die Gerätenummer<br />

3. Die geben Sie jetzt beim<br />

Start der virtuellen Maschine an:<br />

$ qemu ‐cdrom ubuntu.iso ‐m 1024MU<br />

‐boot once=dcn my_img.img ‐usb ‐U<br />

device usb‐host,hostbus=1,hostaddU<br />

r=3<br />

5 Der Monitor<br />

listet auf den Befehl<br />

info block<br />

hin sämtliche<br />

Block-Geräte in<br />

der virtuellen<br />

Maschine auf.<br />

(qemu) sendkey alt‐f1<br />

Dieses Kommando würde in KDE beispielsweise<br />

das Startmenü öffnen. Sie<br />

verlassen den Monitor über [Strg]+<br />

[Alt]+[1] wieder.<br />

6 Um ein USB-Gerät an die virtuelle Maschine durchzureichen, ermitteln Sie zunächst<br />

dessen Bus- und Device-Nummer.<br />

11.2013 www.linux-user.de<br />

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