HDTV Jetzt in HDTV einsteigen (Vorschau)

Der Pay-TV-Anbieter Sky sendet aktuelle Kinofilme, Dokumentationen
und Sportereignisse in HD-Qualität
Eine Empfangsalternative für die öffentlich-rechtlichen
HDTV-Sender stellt das IPTV-Angebot von T-Home dar
Privates HD-Fernsehen gibt es über Astras HD-Plus-Plattform,
die ausschließlich per Satellit zu empfangen ist
Neue Sorglos-Receiver ermöglichen den uneingeschränkten
Empfang des aktuellen HDTV-Angebots
geregelt“, so das ZDF. Damit sind auch die anfänglichen
Bedenken des Kabelnetzbetreibers
bezüglich der höheren Kosten obsolet.
Privat mit HD Plus
Doch nicht nur im Lager der Öffentlich-Rechtlichen
hat sich zum Jahreswechsel viel getan.
Auch unter den Privaten, genauer auf der HD-
Plus-Plattform des Satellitenbetreibers SES Astra,
gab es zum 1. Januar Nachwuchs. Nachdem
bereits im November des letzten Jahres RTL HD
und Vox HD in den Regelbetrieb übergingen,
tummeln sich seit dem 30. Januar 2010 auch
die Kanäle der Pro-Sieben-Sat-1-Gruppe auf Astras
Plattform. So stehen nun zusätzlich zu den
beiden Erstgenannten die HD-Versionen von
Sat 1, Pro Sieben und Kabel Eins zum Empfang
bereit. Die Umstellung des Sendebetriebs ist
für die Pro Sieben Sat 1 Media AG keineswegs
ein kleiner Schritt, im Gegenteil. Mehrstellige
Millionenbeträge sollen in den kontinuierlichen
Ausbau der Produktionsinfrastruktur investiert
werden. Das ist vermutlich auch die Erklärung
dafür, dass der Anteil an nativem HD-Material bei
den Privaten derzeit im Durchschnitt noch weit
unter zehn Prozent liegt. Doch auch hier sollen
die HD-Quoten durch einen wachsenden Anteil
an hochauflösenden Eigenproduktionen über
den Jahresverlauf verbessert werden. Inzwischen
liegt der Fokus bei den Privaten auf der HD-Ausstrahlung
von Kino-Blockbustern, beispielsweise
„Harry Potter und der Orden des Phönix“ oder
die „Fluch der Karibik“-Trilogie auf Pro Sieben.
US-Serien wie „Lost“ oder „24“ (Kabel Eins) und
diverse Eventshows stehen ebenfalls schon auf
der Agenda. Qualitativ kann sich die HD-Plus-
Plattform jedenfalls sehen lassen. Mit Bitraten
um die zehn Megabit pro Sekunde müssen sich
die 1 080i-Versionen von Vox, Pro Sieben und Co.
nicht vor der Konkurrenz verstecken. Im Übrigen
macht auch das hochskalierte SD-Bild der HD-
Plus-Teilnehmer einen sehr ordentlichen Eindruck
und überflügelt in dieser Disziplin sogar das hardwareseitige
Upscaling der meisten Fernseher und
Receiver.
So liegt der einzige wirkliche Nachteil der Privaten
in ihrem Empfangsweg: Ein spezieller HD-Plustauglicher
Satellitenreceiver mit entsprechender
Smartcard, die ab dem zweiten Jahr mit einer
Servicepauschale zu Buche schlägt, ist zwingend
notwendig. Die Einspeisung in Kabelnetze ist
zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht gegeben,
doch zumindest haben bereits einige Kabelnetzbetreiber
eine Integration der HD-Privatsender im
Jahresverlauf in Aussicht gestellt.
Mehr Anspruch
Wer die allerneuesten Kinofilme und Sportevents
in HD bewundern möchte und vor monatlichen
Beiträgen nicht zurückschreckt, der könnte sich
für eines der vielen möglichen Abopakete des
Pay-TV-Anbieters Sky begeistern. Die im Juli letzten
Jahres aus dem Traditionsanbieter Premiere
hervorgegangene Marke stellt ihr reichhaltiges
Angebot über Satellit und Kabel zur Verfügung.
Ausgehend vom SD-auflösenden Grundpaket
„Sky Welt“ können Kunden ihr ganz persönliches
Programm ausbauen, indem sie zusätzliche SDund
HD-Pakete hinzubestellen.
Das Paket „Sky Welt HD“ zum Beispiel enthält
die Dokusender Discovery HD, History HD,
National Geographic HD sowie den Sportsender
Eurosport HD. Filmliebhaber erhalten dagegen
optional zum „Sky Film“-Paket den HD-Kanal Sky
Cinema HD, der eine Menge HD-Futter in überwiegend
sehr guter Qualität zu bieten hat und
besonders hinsichtlich seiner Kinoaktualität allen
anderen HD-Anbietern vorauseilt. Und natürlich
offeriert der Pay-TV-Anbieter traditionell viel für
alle Sport- und Fußballbegeisterten. Die bekommen
nämlich über das erweiterte „Sky Sport HD“
ausgewählte Spiele der Ersten und Zweiten Bundesliga
live in HDTV ins Wohnzimmer.
Aber gerade weil sich das HD-Angebot von Sky
inhaltlich und qualitativ – Cinema HD überträgt
in 1 080i mit maximal 20 MBit/s – wirklich sehen
lassen kann, ist dessen Order nicht ohne vorherige
Bestellung eines entsprechenden SD-Premiumpaketes
möglich, sodass für Sky HD letztlich
doppelt in die Tasche gegriffen werden muss. Im
Normalfall steigt die Abo-Gebühr um zusätzliche
zehn Euro. Inwieweit sich Paketstruktur und Kosten
dieses Jahr noch verändern werden, ist ungewiss,
bekannt ist aber, dass Sky noch in der ersten
Jahreshälfte mit vier weiteren HD-Sendern an
den Start gehen will. Glaubt man den aktuellen
Spekulationen, befindet sich der amerikanische
Sportsender ESPN HD mit im neuen Angebot.
Übrigens speist der Pay-TV-Anbieter Sky seine
HD-Kanäle mittlerweile in alle größeren und viele
kleinere Kabelnetze. Eine Satellitenschüssel, die
für den Empfang der HD-Plus-Plattform derzeit
notwendig ist, wird zur Darstellung von Sky HD
also nicht zwingend benötigt.
Alternativbox
Und weil wir gerade beim Thema Empfangswege
sind: Eine überlegenswerte Alternative zum HD-
Empfang über Satellit und Kabel bietet die Telekom-Tochter
T-Home in Form ihrer internetbasierten
Lösung „Entertain“. Mit einem speziellen
IPTV-Festplattenreceiver und der Auswahl eines
der preislich gestaffelten „Entertain“-Pakete
stehen dem Zuschauer neben neuzeitlichen Basisfunktionen
wie Video-on-Demand (VoD) oder
SDTV-Empfang mit EPG, Aufnahmefunktion und
Time-Shift auch einige erweiterte HD-Angebote
zur Auswahl. Abgesehen vom zusätzlichen High-
Definition-VoD-Service ist besonders die Ausstrahlung
von ARD und ZDF in HD-Qualität von
Bedeutung, da deren Empfang je nach Wohnort
noch nicht durchgehend gewährleistet ist. Aber
auch die HD-Übertragung aller Spiele der Ersten
Bundesliga könnte für den einen oder anderen
Grund geben, sich mit dem IPTV-Angebot
von T-Home auseinanderzusetzen. Der für den
HDTV-Empfang notwendige VDSL-Anschluss mit
mindestens 25 MBit/s ist in den meisten Ballungs-
42 HD+TV | 2.2010 | www.hdplustv.de