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Epsons EH-TW4400 kommt <strong>in</strong> edlem<br />
Weiß daher, setzt aber sonst auf das<br />
Design der Vorgänger. Nach dem ersten<br />
E<strong>in</strong>schalten empfehlen wir Ihnen, die Super-<br />
Resolution-Funktion zu aktivieren – Sie werden<br />
überrascht se<strong>in</strong>. Nicht nur DVDs ersche<strong>in</strong>en<br />
so spürbar schärfer, sogar HD-Bilder mit<br />
1 920 × 1 080 Bildpunkten profitieren davon. Für<br />
den knackigen Bilde<strong>in</strong>druck stellt die Elektronik<br />
des Beamers fe<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>ien noch filigraner dar und<br />
nach Anpassung der normalen Schärfe müssen<br />
Sie ke<strong>in</strong>e Doppelkonturen fürchten. Selbst das<br />
Schriftbild bei e<strong>in</strong>er Computerzuspielung weist<br />
nahezu ke<strong>in</strong>en Farbversatz auf. Dank der hervorragenden<br />
Leistungen der Optik gehört der<br />
Epson EH-TW4400 somit zu den schärfsten<br />
Bildwerfern am Markt.<br />
Lichtkanone<br />
Der Epson muss sich zur Mittagszeit ke<strong>in</strong>eswegs<br />
im dunklen Heimk<strong>in</strong>o verstecken, denn der<br />
Wohnzimmerbildmodus bee<strong>in</strong>druckt mit e<strong>in</strong>er<br />
unnachahmlichen Brillanz. Selbst im Eco-Modus<br />
strahlt der Projektor ausreichend hell und<br />
genehmigt sich im Betrieb statt 280 rund 230<br />
Watt. Die Farbtemperatur ist im Wohnzimmer-<br />
Modus jedoch ke<strong>in</strong>eswegs neutral, im Test gestaltete<br />
sich e<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>eare Graustufenabbildung<br />
als unmöglich und auch der Farbraum wird der<br />
<strong>HDTV</strong>-Norm nicht gerecht. Epsons Bildwerfer<br />
ist aber flexibel und wenn sich die Familie<br />
abends im Wohnzimmer versammelt, sorgt<br />
der x. v.-Color-Modus für neutrale Farben. Die<br />
Leuchtdichte s<strong>in</strong>kt dabei auf knapp e<strong>in</strong> Drittel.<br />
In Sachen Bildtiefe und Schwardarstellung ist<br />
der Epson der LCD-Konkurrenz weiter voraus,<br />
auch ohne Blende ersche<strong>in</strong>en dunkle Bildszenen<br />
plastisch. Den x. v.-Color-Modus haben<br />
wir wegen se<strong>in</strong>er Neutralität auch für unsere<br />
Messungen herangezogen. Achten Sie aber<br />
darauf, dass der Eco-Modus aktiviert ist, denn<br />
bei höherer Lampenleistung verschiebt sich<br />
die Farbtemperatur. E<strong>in</strong>e umfangreiche Kalibrierung<br />
ist im x. v.-Color-Modus nicht möglich,<br />
nahezu alle Parameter s<strong>in</strong>d gesperrt. Möchten<br />
Sie das Bild anpassen und den Filmlook wahren,<br />
empfiehlt sich e<strong>in</strong>es der K<strong>in</strong>opresets. Mit etwas<br />
F<strong>in</strong>gerfertigkeit im E<strong>in</strong>stellungsmenü ist auch<br />
hier e<strong>in</strong>e nahezu neutrale Farbtemperatur möglich,<br />
der Farbraum ist aber erweitert und Farben<br />
erstrahlen übertrieben bunt. E<strong>in</strong>e Kalibrierung<br />
ist möglich, jedoch nur mit viel Fachwissen und<br />
Profimessequipment von Erfolg gekrönt. Als Hilfestellung<br />
bei der Kalibrierung stellt Ihnen Epson<br />
den Splitscreen-Modus zur Seite. Dieser teilt<br />
das Bild senkrecht, so können Sie verschiedene<br />
Bilde<strong>in</strong>stellungen auf Anhieb vergleichen. Der<br />
x.v.-Color-Modus und das K<strong>in</strong>opreset erreichen<br />
ihre neutralen Werte durch e<strong>in</strong>en Filter, der sich<br />
im Inneren des Beamers vor die Optik schiebt<br />
und auch für den sichtbaren Helligkeitsverlust<br />
verantwortlich ist. Um bei voller Lichtausbeute<br />
natürliche Farben zu garantieren, bietet Epson<br />
den Beamer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Light-Power-Edition an,<br />
der e<strong>in</strong> Farbkorrekturglasfilter beiliegt. Dieser<br />
wird vor der Optik <strong>in</strong>stalliert, e<strong>in</strong>e Anleitung zur<br />
Kalibrierung liegt bei. Im Test stand uns dieser<br />
Filter nicht zur Verfügung, für die Sonderedition<br />
veranschlagt Epson rund 2 900 Euro.<br />
Der Restaurator<br />
Beim De-Interlac<strong>in</strong>g brachte den Epson ke<strong>in</strong><br />
Testbild aus dem Tritt, selbst e<strong>in</strong> 1 080i-Signal<br />
meisterte er mit Bravour. Kurze Reaktionszeiten<br />
der Bildverarbeitung samt flimmernden Konturen<br />
s<strong>in</strong>d zwar erkennbar, e<strong>in</strong>mal „e<strong>in</strong>gerastet“<br />
verläuft sie aber stabil. Auch die Rauschunterdrückung<br />
zeigt, was der <strong>in</strong>tegrierte HQV-Chip<br />
zu leisten vermag, und Bildfehler werden effizient<br />
unterdrückt, ohne dass Details verschw<strong>in</strong>den.<br />
Schon der Epson EH-TW5000 verfügte<br />
über 100 Hertz (Hz), beim EH-TW4400 wurde<br />
die Zwischenbildberechnung jedoch weiter<br />
überarbeitet. In der höchsten Stufe produziert<br />
sie Artefakte, deswegen empfehlen wir Ihnen,<br />
je nach Geschmack, „Niedrig“ oder „Normal“<br />
auszuwählen. K<strong>in</strong>ofans sollten <strong>in</strong> jedem Fall<br />
auf Ersteres zurückgreifen, sonst ersche<strong>in</strong>en<br />
Bewegungen zu flüssig und der Filmlook geht<br />
verloren, sie müssen dann aber mit M<strong>in</strong>i-Rucklern<br />
leben. Die Zwischenbildberechnung funktioniert<br />
besser als im EH-TW5000 und schnell<br />
bewegte Bilder verwischen weniger. Die typischen<br />
Nachzieheffekte der LCD-Technik s<strong>in</strong>d<br />
aber noch nicht vollends ausgemerzt und die<br />
Qualität e<strong>in</strong>er 200-Hz-Bildbearbeitung, wie sie<br />
etwa <strong>in</strong> aktuellen LCDs von Sony zum E<strong>in</strong>satz<br />
kommt, wird nicht ganz erreicht. Filmfreunde<br />
freuen sich über die Option 4-4-Pulldown, die<br />
aus konvertiertem 60-Hz-Material saubere 24<br />
Bilder pro Sekunde errechnen kann.<br />
Wo Licht ist, ist auch Schatten<br />
Bei 1 080p, 1 080i und 720p sperrt der<br />
EH-TW4400 leider die Auswahl der Bildformate.<br />
E<strong>in</strong> Anamorph-Wide-Modus, um Filme<br />
im 2,35 : 1-Format ohne Balken darzustellen, ist<br />
nur beim größeren Modell, dem EH-TW5500,<br />
verfügbar. Das bei LCD-Projektoren gefürchtete<br />
Fliegengitter taucht auch beim neuen<br />
Epson auf, selbst bei ger<strong>in</strong>gem Abstand fällt<br />
es aber nur Zuschauern mit Argusaugen auf.<br />
An den Seiten weist das Bild e<strong>in</strong> m<strong>in</strong>imales<br />
Shad<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Cyan-Magenta-Färbung<br />
auf. Die Lautstärke im Betrieb ist stark vom<br />
gewählten Bildmodus abhängig. Strahlt der<br />
Projektor mit voller Leuchtkraft im Wohnzimmer-Modus,<br />
ist er auch im Eco-Modus unüberhörbar.<br />
Dem knackigen und plastischen Bild des<br />
EH-TW4400 kann man kaum widerstehen und<br />
der Projektor schrammte nur knapp an e<strong>in</strong>em<br />
„sehr gut“ vorbei. Die Schärfedarstellung setzt<br />
Referenzwerte, die flexible Aufstellung samt<br />
variabler Bildmodi weiß zu begeistern und im<br />
Zusammenspiel mit dem angemessenen Preis<br />
können wir den Projektor sowohl für das eigene<br />
Heimk<strong>in</strong>o als auch für helle Wohnzimmer bedenkenlos<br />
empfehlen.<br />
Testergebnisse<br />
Kontrast (nativ) M<strong>in</strong>: 400 : 1, Max: 5000 : 1<br />
Gleichm. Ausleuchtung 80 %<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb<br />
Betriebsgeräusch<br />
233 W 281 W<br />
< 100 W 250 W > 400 W<br />
Stand-by<br />
0,1 W<br />
0 W 1 W > 2 W<br />
< 20 dB 25 dB > 30 dB<br />
Bildhelligkeit/Bildbreite (Screen-Ga<strong>in</strong> 1,0)<br />
1 m 2 m 3 m<br />
Wärmebild<br />
Neutrale Graustufen, dennoch leichtes Shad<strong>in</strong>g<br />
Natürliche Farben erhalten Sie im x. v.-Color-Modus<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
16 von 20<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
16 von 20<br />
Wiedergabequalität<br />
51 von 60<br />
Wertung 83 von 100<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft<br />
Kaufberatung 69