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Bewertung Bild und Ton
In unseren Tests steht die objektive Beurteilung der Audio- und Videoelektronik im Vordergrund.
Auf dieser Seite erläutern wir Ihnen die technischen Hintergründe unserer Infografiken.
Bildkontrast
In unserer aktuellen Bewertung geben wir für alle Wiedergabegeräte
den minimalen und maximalen Bildkontrast
an. Unsere Messungen unterscheiden sich deutlich
von den Angaben der Hersteller, die ihre Werte meist
nicht bei korrekter Farbdarstellung oder Gammakurve
ermitteln. Wir messen immer den nativen Kontrast (auch
In-Bild-Kontrast). Bei dieser Messung werden Schwarzund
Weißfelder gleichzeitig dargestellt. Der maximale
Bildkontrast wird häufi g nur bei dunklen Bildern mit vielen
Schwarzanteilen erreicht. Ein hoher Maximalkontrast
(> 4 000 : 1) ist ein Indiz für eine sehr gute Schwarzdarstellung,
die besonders für Kinofi lme von Bedeutung ist.
Ein niedriger Minimalkontrast weist auf Schwächen bei
der Schwarzdarstellung oder eine eingeschränkte Bildhelligkeit
hin.
Kontrast (nativ) min: 400 : 1, max: 6 000 : 1
Kontrasteindruck
Der subjektive Kontrasteindruck hängt, anders als eine
Messung in dunkler Umgebung, nicht nur von einem
möglichst hohen Kontrastwert ab, sondern maßgeblich
von Ihrer Raumhelligkeit. Ist diese hoch, bestimmt
die Leuchtkraft des Fernsehers, wie plastisch die Bilder
wirken. Um Ihnen dennoch einen Einblick in die spätere
Bilddarstellung zu ermöglichen, sollten Sie folgende
Dinge beachten: Erreicht ein Fernseher einen niedrigen
Minimalkontrast und zeigt bei Tageslicht Schwächen
(Kontrastbalken gelb oder rot), so ist dies ein klares
Indiz, dass die Bildhelligkeit begrenzt ist. Zeigt unsere
Bildkontrastangabe im Heimkinofeld Schwächen, so ist
die Schwarzdarstellung des Displays nur befriedigend.
Beleuchtung
Heimkino Zimmerbeleuchtung Tageslicht
Verzerrungsproduktverhältnis
Es entsteht bei der Anregung des Übertragungssystems,
mit einer Grundfrequenz von f 1 kHz. Dabei
entstehen in der Audioelektronik Verzerrungen im
geradzahligen oder ungeradzahligen Verhältnis,
bezeichnet als harmonische (f2, f4, u.s.w.) bzw.
unharmonische Verzerrungen ( f3, f5 u.s.w.). Ein
„warmer“ oder „kühler“ Klangeindruck ist die Folge.
0 dB
–20 dB
–40 dB
–60 dB
–80 dB
–100 dB
–120 dB
–140 dB
0,9970 1 kHz
1,99401 kHz
2,99113 kHz
3,98818 kHz
4,98522 kHz
7f 8f 9f
f 2f 3f 4f 5f 6f 10f
5,98204 kHz
6,97931 kHz
7,97636 kHz
8,97340 kHz
9,97044 kHz
Blickwinkel
Damit der Bildeindruck nicht nur bei frontaler Sicht überzeugt
(Blickwinkel 90 Grad), sollte der Fernseher einen
weiten Blickwinkel bieten. Leider erzeugen bislang lediglich
Plasmafernseher abseits der mittleren Sitzposition
einen gleichwertigen Kontrasteindruck, Bilder von LCDs
bleichen bei seitlicher Betrachtung sichtbar aus. Dieser
Effekt ist je nach LCD-Technologie mehr oder weniger
stark zu beobachten (Infobalken färbt sich gelb oder rot),
kein LCD-Fernseher bietet aber bislang einen makellosen
Blickwinkel. Die Herstellerangaben sind dabei irreführend,
da diese nur die Erkennbarkeit des Bildes garantieren,
nicht aber eine gleichbleibende Qualität. Die einzige
Ausnahme von dieser Regel sind LCDs mit dem IPS-
Alpha-Panel, die bei geringen Bildgrößen beispielsweise
bei Panasonic-Fernsehern eingesetzt werden.
Betrachtungswinkel
90 ° 120 ° 150 °
Farbtemperatur
Um neutrale Weiß-, Grau- oder Schwarzfl ächen nach D65-
Norm darzustellen, sollten sich alle drei Grundfarben der
mittleren Linie annähern. Im linken Bereich erkennen Sie
die Farbtemperatur von dunklen Bildbereichen (schwarz bis
grau), rechts von hellen (grau bis weiß). Liegt z. B. die blaue
Linie oberhalb der Vorgabe, wirkt das Bild bläulich, liegen
die blaue und rote Linie über der grünen, erscheint das Bild
violett eingefärbt. Unabhängig von unserer Farbtemperaturangabe
erkennen Sie bei dieser Messung Schwankungen,
d. h., ob ein Display in dunklen und hellen Bildbereichen
unterschiedliche Farbtemperaturen aufweist.
Farbraum
Damit die Farbdarstellung am Ende genauso ausfällt, wie
der Produzent seine Bilder gestaltete, muss der vorgegebene
Farbraum eingehalten werden. Für HDTV- und Bluray-Bilder
gilt der allgemeine Standard ITU-R BT.709, in
unseren Tests anschaulich dargestellt durch ein Farbdreieck.
Liegen die Messpunkte exakt auf den vorgegebenen
Punkten, gelingt die Farbabbildung neutral. Liegen Punkte
außerhalb des Dreiecks, erscheinen Farben übersättigt, liegen
sie innerhalb des Dreiecks, erscheinen sie „ausgewaschen“.
Eine korrekte Farbdarstellung wird weiterhin nur
gewährleistet, wenn die Helligkeit der Farben exakt abgestimmt
ist. Dies ist in
unserer zweidimensionalen
Darstellung nicht
direkt zu erkennen, wir
weisen deshalb im Testbericht
auf eventuelle
Fehler hin.
Das Testlabor des Auerbach Verlages
Die Testsysteme des Auerbach Verlages erfüllen die Qualitätskriterien
nach DIN EN ISO 9 001 bzw. 14 001 und die Anforderungen
nach AQAP 110 und 150. Neben ausführlichen Vergleichstests wird
jedes Gerät mit umfangreichen Messungen auf Herz und Nieren geprüft.
Für Satelliten- und Fernsehsignale kommt der SFU von Rohde &
Schwarz zum Einsatz. Der Signalgenerator für DVB-T, DVB-S, DVB-C
sowie DVB-H ist HDTV-tauglich, sowohl für MPEG-2 als auch MPEG-4
und DVB-S2. Ebenso sorgfältig arbeitet der UPV. Mit ihm messen
die Redakteure den Frequenzgang, die Klirrfaktoren, Leistungen
und weitere Werte für alle Audiokomponenten wie AV-Receiver und
DVD-Player. Komplettiert wird das Trio vom Videomessgerät VSA.
Die Video-Analyseeinheit ist Vektorskop, Oszilloskop und Steuereinheit
in einem. HDMI-Analysen führen wir mit Messgeräten der Firmen
Astro und Audio Precision durch. Bild- wie auch Tondaten können so
verlustfrei analysiert werden. Für Bildschirme und Projektoren setzt
das Testlabor auf das zertifi zierte Lichtmessgerät CS-200 von Konica
Minolta. Der hochpräzise Messkopf ermittelt die Leuchtdichte und
Farbgenauigkeit von Plasmabildschirmen, LCDs und Projektoren.
Sämtliche Geräte werden nach der D65-Norm kalibriert und erst
nach erfolgter Gamma- und Farbkorrektur gemessen. Somit stellen
die Tester sicher, dass jeder Fernseher oder Projektor vor den
Messungen die gleichen Voraussetzungen erfüllt und den Videonormen
entspricht. Camcorder testen wir mittels Imatest-Software
und zertifi zierter Testcharts unter genormten Lichtbedingungen. Die
verständliche Aufbereitung der Messergebnisse hat bei uns oberste
Priorität, damit Sie eines nicht verlieren: den Durchblick für das
Wesentliche.
Der Heimkinoraum des Auerbach Verlages
Hochsensibles Messsystem mit „SatLive“-Software
VSA-Videoanalyzer von Rohde & Schwarz
Lichtmessgerät CS-200 von Konica Minolta
92 HD+TV | 2.2010 | www.hdplustv.de