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Im Alltag s<strong>in</strong>d wir stets von Nullen und E<strong>in</strong>sen<br />

umgeben, die Digitalisierung macht vor<br />

nichts halt. Was früher über Frequenzmodulation<br />

<strong>in</strong> Medien gebannt und mithilfe mechanischer<br />

Abläufe ausgelesen wurde, wird heute<br />

<strong>in</strong> Bits und Bytes übersetzt. Davon profitiert die<br />

3-D-Projektion <strong>in</strong> großen Maßen, denn die zwei<br />

für den 3-D-E<strong>in</strong>druck nötigen Bilder werden unverrückbar<br />

auf die Le<strong>in</strong>wand projiziert.<br />

Analoge 3-D-Projektion<br />

Die IMAX-Großbildk<strong>in</strong>os setzen von Anfang an<br />

auf 70-mm-Projektion und begeistern mit echten<br />

Breitbildern. Bei der 3-D-Projektion nutzen<br />

sie die analoge Doppelprojektion und wenn die<br />

beiden Bildwerfer perfekt angeglichen s<strong>in</strong>d, erwartet<br />

den Zuschauer e<strong>in</strong> tolles 3-D-Erlebnis –<br />

dennoch können die Bilder leicht verschoben<br />

wirken und im schlimmsten Fall Kopfschmerzen<br />

verursachen. Die 3-D-Brillen nutzen l<strong>in</strong>eare Polarisationsfilter.<br />

Dies hat den Nachteil, dass Kopfbewegungen<br />

den dreidimensionalen E<strong>in</strong>druck<br />

verschlechtern, zudem geht Helligkeit verloren. In<br />

Amerika s<strong>in</strong>d bereits viele der Breitbildpaläste auf<br />

Digitaltechnik umgestellt. Das ist aber nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />

von Vorteil, denn so kommen 2K-Projektoren<br />

zum E<strong>in</strong>satz, die im Auflösungsvergleich mit<br />

70-mm-Film klar den Kürzeren ziehen. Die 3-D-<br />

Darstellung ist dank der digitalen Projektoren<br />

aber wesentlich stabiler.<br />

Natürlich ist die Umstellung auf digitale Technik<br />

sehr kostspielig. Technicolor bietet deshalb e<strong>in</strong>e<br />

Lösung an, um herkömmliche 35-mm-Projektoren<br />

vergleichsweise günstig 3-D-tauglich zu<br />

machen. Dabei versprechen sie e<strong>in</strong>e der digitalen<br />

Projektion äquivalente Qualität, vor allem<br />

kle<strong>in</strong>e Säle sollen davon profitieren. Dafür wird<br />

e<strong>in</strong>e spezielle L<strong>in</strong>se vor das Objektiv gesetzt, die<br />

rund 6 000 US-Dollar kosten soll. Technicolor will<br />

damit dem digitalen K<strong>in</strong>o nicht entgegentreten,<br />

vielmehr wollen sie e<strong>in</strong>e kostengünstige Übergangslösung<br />

anbieten. Nur ist es mit der L<strong>in</strong>se alle<strong>in</strong><br />

nicht getan: Der 35-mm-Film muss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

speziellen Verfahren gemastert werden und die<br />

zwei Bilder liegen dann jeweils oben und unten<br />

(Over-under-Process) auf dem Filmstreifen vor. Da<br />

sie bei der Trennung der Bilder auf die zirkuläre<br />

Polarisation setzen, benötigt der K<strong>in</strong>osaal zw<strong>in</strong>gend<br />

e<strong>in</strong>e silberne Le<strong>in</strong>wand, die im Gegensatz<br />

zur restlichen Technik sehr kostspielig ist. Da es<br />

sich um e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelprojektorlösung (e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit,<br />

beide Bilder s<strong>in</strong>d automatisch aufe<strong>in</strong>ander abgestimmt)<br />

handelt, ist das Ergebnis sehr zufriedenstellend.<br />

Am Ende ist der Aufwand aber doch<br />

recht groß und die Kosten summieren sich.<br />

Digitale 3-D-Projektion<br />

Auch im digitalen 3-D-K<strong>in</strong>o gibt es vere<strong>in</strong>zelt<br />

Doppelprojektionslösungen, e<strong>in</strong> überzeugenderes<br />

Ergebnis erreichen die Betreiber aber<br />

mit speziellen E<strong>in</strong>zelprojektoren. Dabei kommt<br />

entweder e<strong>in</strong>e 2K-Projektion (2 048 × 1 080 Bildpunkte)<br />

mit lichtstarken DLP-Projektoren oder<br />

e<strong>in</strong>e 4K-Lösung (4 096 × 2 160 Pixel) über SXRD-<br />

Projektoren zum E<strong>in</strong>satz. Das DLP-Derivat hat den<br />

Nachteil, dass die Bilder für den 3-D-E<strong>in</strong>druck abwechselnd<br />

(frame-sequentiell) für das l<strong>in</strong>ke und<br />

rechte Auge übertragen werden. Um e<strong>in</strong>en Stroboskopeffekt<br />

und Artefakte zu vermeiden, wird<br />

jedes Bild dreimal wiederholt (triple flash). Das<br />

DCi-3-D-Master (Digital C<strong>in</strong>ema) liegt <strong>in</strong> 2K und<br />

48 Bildern (24 Bilder pro Auge) pro Sekunde vor,<br />

durch die dreimalige Wiederholung je Sekunde<br />

prasseln 144 Bilder/s (72 für jedes Auge) auf den<br />

Zuschauer e<strong>in</strong> und das Gehirn hat e<strong>in</strong>iges zu tun,<br />

um daraus e<strong>in</strong> räumliches Bild zu erzeugen. Für<br />

den Betrachter kann das Verfahren auf Dauer anstrengend<br />

se<strong>in</strong>. Diese Art der Projektion f<strong>in</strong>det <strong>in</strong><br />

nahezu allen digitalen 3-D-K<strong>in</strong>os statt.<br />

Die Bilder werden meist über Polarisationsfilter<br />

getrennt, RealD setzt dabei auf die zirkuläre Variante,<br />

so kann der Kopf ohne 3-D- und Lichte<strong>in</strong>bußen<br />

bewegt werden. Dolbys Ansatz nutzt<br />

Farbfilterbrillen, dabei trennen Interferenzfilter<br />

das Licht der Grundfarben <strong>in</strong> zwei verschiedene<br />

Wellenlängen.<br />

4K-3-D-Projektion<br />

Lediglich die C<strong>in</strong>emaxx-Kette setzt <strong>in</strong> Deutschland<br />

auf die 4K-3-D-Projektion, die den Vorteil<br />

hat, beide Bilder zeitgleich darzustellen. Die 2K-<br />

Bilder liegen bereits auf dem 4K-Panel parallel<br />

vor und der 3-D-Vorsatz (Beam-Splitter) verteilt<br />

diese dann auf die beiden Objektive. Vor denen<br />

werkelt wiederum der zirkuläre Polfilter, der die<br />

Bilder trennt. Das räumliche Sehen bei dieser Variante<br />

kommt dem des natürlichen am nächsten,<br />

denn auch <strong>in</strong> der Realität erreichen die Bilder unserer<br />

Umwelt das Gehirn zeitgleich. Setzen Sie<br />

sich im Saal die 3-D-Brille auf, gewöhnen sich<br />

Ihre Augen schneller an das räumliche Sehen und<br />

die plastischen Filme wirken auf Dauer weniger<br />

ermüdend. Da das volle 4K-Panel genutzt wird,<br />

s<strong>in</strong>d die Pixel kle<strong>in</strong>er als bei e<strong>in</strong>er 2K-DLP-Projektion<br />

und es werden mehr als die für 2K üblichen<br />

2,2 Millionene Bildpunkte dargestellt. Im puren<br />

2-D-Betrieb erstrahlen Filme dann <strong>in</strong> der vollen<br />

4K-Auflösung mit 4 096 × 2 160 Bildpunkten. Das<br />

entspricht knapp e<strong>in</strong>em 9-Megapixel-Bild, rund<br />

viermal mehr, als die zwei Millionen Bildpunkte<br />

bei Full-HD (1 920 × 1 080).<br />

Endlich augenschonend<br />

Schon oft wurde die 3-D-Darstellung zelebriert,<br />

der Durchbruch blieb der dritten Dimension aber<br />

aufgrund m<strong>in</strong>derwertiger Technik lange verwehrt.<br />

Dank der digitalen Projektion sehen 3-D-<br />

Filme nicht nur bee<strong>in</strong>druckend aus, sie s<strong>in</strong>d mittlerweile<br />

auch auf Dauer angenehm anzusehen.<br />

Der 3-D-E<strong>in</strong>druck der vorgestellten digitalen<br />

3-D-Projektionstechniken ist nahezu ebenbürtig,<br />

das Betrachten der 4K-x-2K-Projektion kann<br />

aber entspannter ausfallen, das ist von Mensch<br />

zu Mensch verschieden. Der Aufschlag an der<br />

K<strong>in</strong>okasse lohnt <strong>in</strong> jedem Fall und das K<strong>in</strong>o erlangt<br />

wieder etwas vom früheren Charme, als<br />

die Lichtspielhäuser noch als Illusionsmasch<strong>in</strong>en<br />

und Massenmagnet galten.<br />

Mit dem passenden 3-D-Vorsatz (Beam-Splitter) wird aus<br />

Sonys 4K-Projektor e<strong>in</strong> 4K-x-2K-Projektor. Der Wechsel soll<br />

zügig, <strong>in</strong>nerhalb weniger M<strong>in</strong>uten, vonstattengehen<br />

Bei der 4K-x-2K-3-D-Projektion wird das volle 4K-Panel<br />

genutzt, das dreidimensionale Bild verfügt so je nach Seitenverhältnis<br />

über mehr Bildpunkte als das 2K-Pendant<br />

Aufgrund der permanenten Bewegung des Filmstreifens,<br />

ist die Deckung der zwei Bilder nicht immer kongruent.<br />

Das führt bei analoger Projektion zu Geisterbildern<br />

Über e<strong>in</strong>e spezielle L<strong>in</strong>se werden herkömmliche 35-mm-<br />

Projektoren 3-D-tauglich gemacht. Der Filmstreifen muss<br />

aber speziell gemastert se<strong>in</strong><br />

Wissen 57

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