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Die Player-Modelle aus dem Hause
Philips werden regelmäßig mit Neuerungen
bedacht. Der BDP9500
kommt mit einem Preis von rund 550 Euro in
den Handel und rundet das Portfolio nach oben
hin ab. Schon das Auftreten des Spielers ist
massiv. Satte 4,2 Kilogramm wiegt das Modell,
das durch die stabile Aluminiumkonstruktion
eine hohe Steifigkeit verpasst bekommt und
von festen sowie hochwertigen Standfüßen
getragen wird. An der Rückseite klapperte
das Gerät allerdings bei der Aufstellung, da
hier Metall auf Metall prallt. Ansonsten ist die
Verarbeitung aber tadellos. Kupferschrauben
im Inneren, vergoldete Anschlüsse hinten und
eine edle verspiegelte Front mit Touch-Sensoren
sorgen für eine tolle Optik. Verbesserungen im
Vergleich zum Vorgängermodell sind bereits an
den analogen Ausgängen sichtbar: Statt einem
eingeschränkten 5.1-Analogausgang dürfen Sie
nun sämtliche 7.1-Kanäle der Blu-ray genießen,
falls Ihr AV-Receiver keinen HDMI-Eingang besitzt.
Abgerundet wird die Audiosektion von
Burr-Brown-Wandlern, die den Klanggenuss
bei analoger Ausgabe und PCM-Decodierung
aufwerten. Der USB-Slot an der Front ist dezent
plaziert. Weniger gelungen: Eine Option für
WLAN fehlt. Dank des verbauten 1-Gigabyte-
Speichers kann der USB-Anschluss ausschließlich
für die Wiedergabe von Medienformaten
genutzt werden.
Gutes verbessert
Der Philips spielt übliche Formate wie DivX,
AVCHD, MP3 und JPEG tadellos ab, auch Diashows
mit Musik stellen kein Problem dar.
Aufgrund des übersichtlichen Menüdesigns ist
auch das Auffinden der Dateien ohne Schwierigkeiten
möglich, in Zukunft würden aber Sortieroptionen,
beispielsweise nach Datum oder
Interpret (bei Musik), die Suche erleichtern. Die
Fernbedienung ist gut verarbeitet, besteht jedoch
leider nur aus Kunststoff. Angesichts der
Preislage wäre eine Auslieferung mit der ebenfalls
bekannten Metallversion konsequenter gewesen.
Der Player reagiert wie erwartet schnell,
schon nach rund 18 Sekunden (s) können Medien
abgespielt werden. Der Ladevorgang einer
BD-Java-Disc beanspruchte zügige 36 s. Bei
Zugriffen ist das Laufwerk hörbar, ansonsten
fällt die Geräuschkulisse unscheinbar aus. Nach
längerem Betrieb produziert der verbaute Lüfter
aber einen für feine Ohren wahrnehmbaren
Luftstrom. Das Handling verläuft angenehm
zügig, sowohl Spulvorgänge als auch Kapitelsprünge
werden schnell umgesetzt.
Visuell soll der BDP9500 durch den „Kyoto-2“-
Chip mit Qdeo-Videoverarbeitung neue Bestwerte
erreichen. Gespannt waren wir auf die Ergebnisse
bei der Rauschreduktion. Während der
Wiedergabe aktivierten wir den Bildmodus „Optimal“
und binnen weniger Augenblicke wurde
das Rauschen nahezu völlig eliminiert. Erst bei
genauem Hinsehen und filigranen Details, wie
feinen Holz- oder Textilstrukturen, ist eine etwas
weiche Darstellung erkennbar. Da das Rauschen
fast komplett verschwindet, ist der Bildeindruck
teils etwas künstlich, aber wiederum angenehm
„sauber“. Greift der „Optimal“-Modus, werden
zusätzliche Anpassungen beim Kontrast,
der Farbe und Gammakurve sowie feine Nachschärfungen
vorgenommen. Das Ergebnis ist
weitestgehend ausgewogen, dennoch vermissen
wir manuelle Justieroptionen. Das Fehlen
beeinträchtigt zwar nicht das interessante Aufbereitungsergebnis,
schmälert aber dennoch
das Potenzial des Videoprozessors. Die anwenderfreundliche
Nutzung steht einer manuellen
Option zur Regulierung des Bildes nach eigenen
Vorstellungen gegenüber. Auf Anfrage teilte
Philips mit, dass ein späteres Firmware-Update
persönliche Einstellungen ermöglichen wird.
Frischzellenkur
DVDs profitieren am meisten von Qdeo, doch
auch Blu-rays werden optisch aufgewertet. Ein
Direktvergleich ist über die Options-Taste möglich
– ist das normale Menü aktiviert, wird die
Nachbearbeitung ausgeschaltet. Weniger überzeugen
konnte die Vollbildkonvertierung. Sowohl
bei „Die Mumie“ als auch bei „Gladiator“
und speziellen Testsequenzen für Film und Video
griff die Erkennung nicht immer und produzierte
so teils flackernde Bildpartien. Letztlich erreicht
die Bildbearbeitung nicht das Niveau eines Reon-
Chips von HQV, allerdings liegt das Gebotene
deutlich über dem, was die übrigen BD-Player
von Philips diesbezüglich zu leisten vermögen.
Der Audiobereich präsentiert sich ebenfalls erstklassig,
vor allem über HDMI sind die Messwerte
tadellos. Allerdings decodierte unser Testmodell
DTS-HD-MA-Testsignale (192 Kilohertz (kHz),
acht Kanäle) auch über HDMI nur in 96 kHz bei
5.1-Kanälen, Signale in Dolby True HD konnten
dagegen in voller Qualität genossen werden.
Der Stereo- und Mehrkanalausgang, für die unterschiedliche
Burr-Brown-Wandler eingesetzt
werden, zeigten geringe Verzerrungswerte und
damit ideale Voraussetzungen für eine unverfälschte
Musikwiedergabe.
Preistipp
Philips landet mit dem BDP9500 einen Volltreffer.
Zwar werden Profis eine manuelle Justieroption
für das Bild vermissen und optionale
Features, wie WLAN oder Netzwerkstreaming
fehlen gänzlich, allerdings bekommen Sie zum
vergleichsweise fairen Preis einen bestens verarbeiteten,
schnellen und technisch hochwertigen
Player mit Edel-Flair präsentiert. Philips’
BDP9500 begeistert nicht nur durch die Verarbeitung,
sondern vor allem durch sein Innenleben.
Selten haben wir solch ein stark reduziertes
Rauschen gesehen, ohne dabei starke Nebeneffekte,
wie beispielsweise ein matschiges Bild, zu
beobachten. Die Audioqualität steht der Videosektion
in nichts nach und rundet das technisch
hochwertige Komplettpaket gebührend ab.
Testergebnisse
Lautstärke
Layer-Wechsel DVD
Stromverbrauch
Betrieb
26,6 W
leise, bei Datenzugriff hörbar
nahezu unsichtbar
< 10 W 50 W > 100 W
Stand-by
0,2 W
0 W 1 W > 2 W
Ladezeit
Startvorgang
< 10 s 15 s > 20 s
Blu-ray Disc
< 10 s 50 s > 90 s
Wärmebild
Noch fehlen manuelle Justiermöglichkeiten für das Bild
0 dB
–20 dB
–40 dB
–60 dB
–80 dB
–100 dB
–120 dB
–140 dB
0,9970 1 kHz
1,99401 kHz
2,99113 kHz
3,98818 kHz
7f 8f 9f
f 2f 3f 4f 5f 6f 10f
Minimale Verzerrungen und ausgewogenes Klangbild
4,98522 kHz
Ausstattung/
Verarbeitung
18 von 20
Benutzerfreundlichkeit
18 von 20
Wiedergabequalität
54 von 60
Wertung 90 von 100
5,98204 kHz
6,97931 kHz
7,97636 kHz
8,97340 kHz
9,97044 kHz
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft
Kaufberatung 79