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Mit dem 530 Euro teuren BDP-S760<br />
rundet Sony se<strong>in</strong> Angebot an Bluray-Playern<br />
ab. Abgesehen vom<br />
2 000 Euro teuren BDP-S5000ES markiert das<br />
Modell die Obergrenze des Portfolios. Die Ausstattung<br />
des Spielers ist vor allem <strong>in</strong> Bezug auf<br />
die Konnektivität und verbaute Videotechnik<br />
durchdacht. Optisch präsentiert sich das Gerät<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em edlen Titangrau. Zwar ist das gesamte<br />
Gehäuse aus Kunststoff gefertigt, die Verarbeitungsqualität<br />
bewegt sich jedoch auf e<strong>in</strong>em<br />
hohen Niveau, welches von den vergoldeten<br />
Anschlüssen abgerundet wird. Die typische<br />
breite Frontblende kommt auch beim S760 zum<br />
E<strong>in</strong>satz, an der Vorderseite prangt zusätzlich<br />
e<strong>in</strong> 6,3-Millimeter-Stereo-Kopfhöreranschluss –<br />
e<strong>in</strong>e Seltenheit bei Abspielgeräten, die zusätzlich<br />
auch noch über e<strong>in</strong>en Surround-Modus<br />
verfügen. E<strong>in</strong> Highlight, das vor allem <strong>in</strong> Bezug<br />
auf BD-Live und Media-Stream<strong>in</strong>g punktet, ist<br />
der verbaute WLAN-Adapter, der e<strong>in</strong>e kabellose<br />
Integration <strong>in</strong>s Netzwerk ermöglicht. Der<br />
rückseitige USB-Slot muss zur Nutzung von BD-<br />
Live bestückt werden, denn auch dieser Sony-<br />
Player hat ke<strong>in</strong>en fest verbauten Speicher. E<strong>in</strong><br />
zusätzlicher Anschluss an der Front erlaubt das<br />
Abspielen von JPEG-Dateien.<br />
Zugang verweigert<br />
Die Unterstützung weiterer Medienformate hält<br />
sich beim S760 leider <strong>in</strong> Grenzen. Das angepriesene<br />
DLNA-Stream<strong>in</strong>g unterstützt lediglich<br />
JPEG-Dateien, MP3s können nur per Disc abgespielt<br />
werden und bei DivX muss der Player<br />
gänzlich passen. Hier besteht e<strong>in</strong>deutig Nachholbedarf.<br />
Dies ist vor allem im H<strong>in</strong>blick auf die<br />
erstklassige Optik und das Handl<strong>in</strong>g enttäuschend.<br />
Das von der PS3 bekannte XMB-Menü<br />
und auch das während der Wiedergabe ersche<strong>in</strong>ende,<br />
ansprechende On-Screen-Display lassen<br />
sich mit der optional beleuchteten Fernbedienung<br />
wunderbar steuern. Der Signalgeber entspricht<br />
auf weiten Strecken dem des teureren<br />
BDP-S5000ES. E<strong>in</strong> Fehldruck auf die Taste<br />
„Home“ sollte nach Möglichkeit vermieden<br />
werden, um die Wiedergabe e<strong>in</strong>er Disc nicht<br />
gänzlich zu stoppen. Nach dem Anschalten vergehen<br />
rund 23 Sekunden (s), bis das Hauptmenü<br />
ersche<strong>in</strong>t. E<strong>in</strong> optionaler Schnellstartmodus<br />
verr<strong>in</strong>gert die Wartedauer auf sechs Sekunden,<br />
benötigt dafür aber e<strong>in</strong> Vielfaches an Leistung.<br />
Ansonsten ist der Player mit 0,1 Watt (W) im<br />
Stand-by sehr sparsam, <strong>in</strong> der Wiedergabe werden<br />
nur 21 W verbraucht.<br />
Bei den E<strong>in</strong>lesezeiten lassen sich ke<strong>in</strong>e Optimierungen<br />
feststellen. Bis das erste Bild unserer BD-<br />
Java-Testdisc „Independence Day“ dargestellt<br />
wurde, verg<strong>in</strong>gen 66 s, e<strong>in</strong> durchschnittlicher<br />
Wert. Dabei gibt der Spieler deutlich hörbare<br />
Zugriffsgeräusche von sich, kann ansonsten<br />
aber durch e<strong>in</strong>e nahezu lautlose Arbeitsweise<br />
überzeugen. Der verbaute Lüfter spr<strong>in</strong>gt nur an,<br />
wenn es die Temperaturen verlangen, was bei<br />
uns zu ke<strong>in</strong>em Zeitpunkt der Fall war. Das Laufwerk<br />
meisterte unseren Fehlerkorrekturtest bis<br />
zum bitteren Ende und kommt daher auch mit<br />
etwas zerkratzten Discs zurecht. Das Spulen,<br />
welches nur drei Zwischenstufen bietet, geht zu<br />
abgehackt vonstatten und wird dem ansonsten<br />
flüssigen Handl<strong>in</strong>g nicht ganz gerecht.<br />
Kle<strong>in</strong>er Bruder<br />
Sonys BDP-S760 kommt mit e<strong>in</strong>igen Technikfeatures<br />
des Spitzenmodells BDP-S5000ES<br />
daher. Dazu gehört der HD Reality Enhancer,<br />
der die Justierung des Bildes erlaubt. Die entsprechenden<br />
Menüpunkte s<strong>in</strong>d nicht besonders<br />
aussagekräftig. „Erhöhen“ oder „FGR“ erfordern<br />
zunächst das Studieren des Handbuchs.<br />
Mit „Erhöhen“ werden hochfrequente Bild<strong>in</strong>halte<br />
geschärft, wodurch vor allem bei DVDs<br />
der Gesamtschärfee<strong>in</strong>druck steigt. Dadurch entstandene<br />
Doppelkonturen können durch „FGR“<br />
wieder behoben werden, womit e<strong>in</strong>e fe<strong>in</strong>e und<br />
nahezu optimale Schärfejustage möglich ist.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus lassen sich weitere Parameter<br />
e<strong>in</strong>stellen, darunter der Farbton und sogar die<br />
Gammakurve. Schließlich kann die Rauschreduktion<br />
durch drei Punkte <strong>in</strong>dividualisiert werden,<br />
wobei die Ergebnisse recht dezent, dafür<br />
aber fehlerfrei ausfallen. Das Gebotene hat<br />
teilweise überrascht, die ohneh<strong>in</strong> guten Videoqualitäten<br />
samt meist fehlerfrei arbeitenden<br />
De-Interlacern der Sony-Player kann der S760<br />
nochmals toppen. Allerd<strong>in</strong>gs wäre <strong>in</strong> fast allen<br />
Punkten e<strong>in</strong>e fe<strong>in</strong>ere Abstufung wünschenswert<br />
gewesen.<br />
Die Audiosektion lieferte zwiespältige Ergebnisse.<br />
Die Verzerrungswerte s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong>em<br />
niedrigen, wenn auch nicht ganz ausgeglichenen<br />
Niveau, was dem Klangbild e<strong>in</strong>e leicht<br />
kühle Note verleiht. Ärgerlicher ist <strong>in</strong> der Praxis<br />
die Beschneidung der Audiosignale über HDMI<br />
auf 48 Kilohertz (kHz), falls der Player die Decodierung<br />
der Audiosignale übernimmt. Das ist<br />
bei e<strong>in</strong>em Player dieser Preisklasse verwunderlich,<br />
zumal die Audiosektion pr<strong>in</strong>zipiell durch<br />
sehr gute Messwerte gefallen konnte.<br />
Gelungenes Downgrade<br />
Sonys BDP-S760 setzt auf justierbare Videoparameter<br />
mit der Technik des Luxusmodells<br />
5000ES und vere<strong>in</strong>t diese mit den bekannten<br />
Features wie WLAN und DLNA-Stream<strong>in</strong>g aus<br />
dem kle<strong>in</strong>eren S560. Etwas mehr F<strong>in</strong>essen hätten<br />
wir uns schon gewünscht, allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die<br />
Mehrkosten der teureren Modelle auch nicht so<br />
hoch, als dass dies selbstverständlich umzusetzen<br />
gewesen wäre. Die Videoabteilung des<br />
Sony – und genau hier soll das Gerät auch das<br />
Mehr bieten – überzeugt und gefällt durch e<strong>in</strong>e<br />
effiziente Arbeitsweise, die v. a. bei der DVD-<br />
Wiedergabe Mehrwert bietet. Die Möglichkeit,<br />
DivX abzuspielen, vermissten wir jedoch. Auch<br />
die beschränkten Wiedergabeoptionen von<br />
Medienformaten wie MP3 und JPEG, die nur<br />
über Datenträger zugespielt werden können,<br />
s<strong>in</strong>d nicht mehr auf der Höhe der Zeit.<br />
Testergebnisse<br />
Lautstärke<br />
Layer-Wechsel DVD<br />
Stromverbrauch<br />
Betrieb<br />
21 W<br />
leise, bei Datenzugriff hörbar<br />
nahezu unsichtbar<br />
< 10 W 50 W > 100 W<br />
Stand-by<br />
0,1 W<br />
0 W 1 W > 2 W<br />
Ladezeit<br />
Startvorgang<br />
< 10 s 15 s > 20 s<br />
Blu-ray Disc<br />
< 10 s 50 s > 90 s<br />
Wärmebild<br />
Die Bildnachbearbeitung entspricht dem BDP-S5000ES<br />
0 dB<br />
–20 dB<br />
–40 dB<br />
–60 dB<br />
–80 dB<br />
–100 dB<br />
–120 dB<br />
–140 dB<br />
0,9970 1 kHz<br />
1,99401 kHz<br />
2,99102 kHz<br />
3,98803 kHz<br />
4,98503 kHz<br />
7f 8f 9f<br />
f 2f 3f 4f 5f 6f 10f<br />
Leicht kühler Klang, erhöhte unharmonische Verzerrungen<br />
Ausstattung/<br />
Verarbeitung<br />
18 von 20<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
16 von 20<br />
Wiedergabequalität<br />
54 von 60<br />
Wertung 88 von 100<br />
5,98204 kHz<br />
6,97905 kHz<br />
7,97605 kHz<br />
8,97306 kHz<br />
9,97006 kHz<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 75