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„Fiktion schockiert mich<br />
nicht so sehr wie die heutige Gesellschaft.“<br />
Schon die ersten Klänge von Tonight We Dream Fiercely entführen uns in<br />
eine andere Welt und Zeit. Jan Jenkos Gesang besitzt eine tief gehende<br />
Wärme... gepaart mit den Texten, ein traumhaftes Gesamtkunstwerk.<br />
Bereits in der Vergangenheit konnte man die Band auf dem Wave Gotik<br />
Treffen bewundern, jetzt folgen wieder einige Auftritte: „Im April touren<br />
wir mit mesh!“ Darüber hinaus stehen Videodrehs an oberster Stelle<br />
der „To do“-Liste. „Wir hoffen, möglichst viele Clips zu den Tracks des<br />
neuen Albums veröffentlichen zu können, weil wir der Meinung sind,<br />
dass viele Stücke dies verlangen“, erklärt Mastermind Torulsson.<br />
Über die Bedeutung des Titels hält sich der Slowene bedeckt. „Ich mochte<br />
es noch nie allzu sehr, Titeln oder Lyrics eine bestimmte Interpretation<br />
aufzudrücken. Das würde ihnen schlichtweg die Magie rauben. Ich will<br />
dem Hörer seine ganz eigene Deutung ermöglichen, und dazu gehören<br />
auch die individuellen Gefühle, welche die Lieder bei ihm auslösen.“<br />
Diese sind zum Teil eher trauriger und bedrückter Natur. The Fall und<br />
All In versetzen durch ihre schimmernden Gitarrentöne in eine andere<br />
Gefühlslage. „Ich gehe nie mit der Absicht ans Komponieren oder<br />
Texten, eine dunkle Atmosphäre zu beschwören. Dennoch ist auch ein<br />
ernster Hintergrund gegeben. Fiktion – egal ob in Büchern, Filmen oder<br />
Träumen – schockiert mich bei Weitem nicht so sehr wie die heutige<br />
Gesellschaft. Das System erlaubt uns nicht mehr, frei zu denken und<br />
zu handeln. Ich weiß, das ist nichts Neues, aber hier sind wir nun mal<br />
angekommen.“<br />
All dies zugrunde legend, erstaunt es wenig, dass auch ein Klassiker<br />
den Weg auf Tonight We Dream Fiercely genommen hat. Das Tears For<br />
Fears-Cover Mad World bringt Jans charismatischen Gesang besonders<br />
gut zur Geltung und passt perfekt ins Konzept des dritten Langspielers<br />
der Band aus Ljubljana. Ihre Vorliebe für Synthiesounds und dadurch<br />
das Heraufbeschwören eines gewissen Eighties-Feelings sind nicht von<br />
der Hand zu weisen, jedoch haben Torul eine wunderbare Symbiose<br />
zwischen ebenjenen Elementen und dem Electro Pop geschaffen und<br />
finden mit dieser Mischung garantiert viele neue Anhänger. „Die Musik<br />
ist meine wahre Liebe und meine Bestimmung. Ich bin mir nicht sicher,<br />
ob es in diesem Prozess je ein Ende geben wird. Es ist eher eine ständige<br />
Reise und Bereicherung.“<br />
www.torul-recordings.net<br />
Marie-Luise Henke<br />
Discographie (Alben):<br />
Dark Matters (2010)<br />
In Whole (2011)<br />
Tonight We Dream Fiercely (2013)<br />
Line-Up:<br />
Jan Jenko – Gesang<br />
Borut Dolenec – Gitarre, Keyboard<br />
Torulsson – Keyboard