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satellit EMPFANG + TECHNIK HDTV-Megatest (Vorschau)

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Sat-TV wird mobil<br />

Sat-TV 2.0<br />

Ein Manko des Satellitenfernsehens<br />

war<br />

bisher, das ab der<br />

Antenne eine kabllose<br />

Verbreitung nicht<br />

möglich war<br />

Auf den SES Industrial Days im luxemburgischen Betzdorf stellte der Satellitenbetreiber SES erstmals ein neues Übertragungsverfahren<br />

vor. Sat-IP soll ermöglichen, klassisches lineares Satellitenfernsehen auch an IP-Geräten nutzbar zu machen.<br />

Der TV-Empfang in den heimischen<br />

Wohnzimmern ändert sich. Auch<br />

wenn das lineare Fernsehen, sprich<br />

der TV-Genuss mit der gesamten Familie<br />

vor dem Wohnzimmerfernseher, noch längst<br />

nicht aussterben wird, wird<br />

diese Möglichkeit immer mehr<br />

durch zusätzliches Schauen<br />

mit neuen multimedialen Geräten<br />

wie etwa dem iPad oder<br />

Android-Pads ergänzt. Aktuell<br />

werden dazu die Kanäle in oft<br />

nicht so bestechender Qualität<br />

via Internet gestreamt. Der<br />

Satelliten betreiber SES hat in<br />

den letzten Monaten eine Alternative<br />

entwickelt, welche klassische<br />

Satellitenprogramme auf<br />

die neuen Multimediageräte<br />

bringen soll und das ganz unabhängig<br />

vom Internetanschluss<br />

und zudem in gewohnt guter<br />

Bildqualität. Bei Sat-IP werden<br />

die Satellitendaten aufmoduliert<br />

und als IP-Stream ins heimische<br />

Netzwerk übertragen.<br />

Die Idee<br />

Mit Sat-IP sollen durch die Installation einer<br />

kleinen App auf dem mobilen Gerät bzw.<br />

durch Eingabe der IP-Adresse im Browser<br />

die TV-Programme auf das mobile Endgerät<br />

gelangen. Die Umsetzung der Signale<br />

soll dabei schon ziemlich früh in der Verteilkette<br />

vonstatten gehen. Neben Umsetzern<br />

in Set-Top-Boxen sind auch Lösungen<br />

in klassischen Multischaltersystemen sowie<br />

IP-LNBs geplant. Vom Umsetzer aus können<br />

Fernsehen auf dem iPad<br />

Zukünftig wird die Zuspielung von bewegtbildinhalten für iPhone, iPad und Co nicht mehr ausschließlich<br />

aus dem Internet erfolgen sonder lineare Sender über Satellit zugeführt<br />

die IP-Streams dann wie gewohnt verteilt<br />

werden. Auf klassischem Weg kann dies über<br />

Netzwerkkabel geschehen, doch auch die<br />

WLAN-Einbindung oder die Verteilung via<br />

Power Lan im Haus ist möglich. Die Verbreitung<br />

der TV-Signale passiert dann also über<br />

die heute für Datendienste gewohnten Wege.<br />

Einsatzgebiete<br />

Die Einsatzgebiete für Sat-IP sind vielfältig.<br />

Wie bereits erwähnt können in erster Linie<br />

natürlich mobile Endgeräte wie das iPad,<br />

Smartphones oder auch der Laptop mit den<br />

TV-Signalen versorgt werden. Somit kann der<br />

Sat-Empfang an nahezu jedem Ort im Haus<br />

oder der eigenen Wohnung mitgenommen<br />

werden, vorausgestzt ein WLAN-Empfang ist<br />

dort gegeben. Erstmals lassen sich somit Sat-<br />

Signale auf unkomplizierte Art drahtlos verbreiten.<br />

In der Zukunft wird es zudem auch<br />

Sat-IP-basierte Boxen geben. Diese<br />

haben den Vorteil, dass, wenn sie<br />

per WLAN betrieben werden, Sie<br />

auch an TV-Geräten den Sat-Zugang<br />

bereitstellen wo bislang kein<br />

Empfang möglich war.<br />

Tuner im Master<br />

Als Master wird der Umsetzer bei<br />

der Sat-IP-Einheit gesehen. Dieser<br />

beinhaltet den Tunerbaustein. Das<br />

mobile Endgerät oder auch als<br />

Client bezeichnete Gerät fordert<br />

beim Master einen Kanal an, den<br />

es empfangen möchte. Dieser moduliert<br />

im Nachgang das Sat-Signal<br />

so auf, dass es vom Klienten<br />

via IP-Stream empfangen werden<br />

kann. Der Vorteil ist, dass keine<br />

zusätzliche Hardware im Klienten<br />

benötigt wird und nahezu jedes<br />

leistungsfähige IP-Gerät genutzt<br />

werden kann. Jedoch ist die Tuneranzahl<br />

natürlich begrenzt. Jeder Master kann<br />

wie ein Multischalter auch, nur eine gewisse<br />

Anzahl an Ausgangssignalen bereitstellen.<br />

Auf der Anga Cable in Köln waren erste Geräte<br />

zu sehen, welche bis zu vier IP-Ströme<br />

gleichzeitig ausgeben können. Hersteller wie<br />

Inverto aus Luxemburg, Telestar, GSS und<br />

Schwaiger zeigen auf der Messe bereits lauffähige<br />

Systeme. Dabei setzt man im ersten<br />

Schritt allerdings nicht auf Multischalter oder<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Apple, SES Astra, Telestar<br />

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<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />

4.2012 | Empfang

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