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des Fernsehers konnte dieser Fehler behoben<br />
werden. Auch der Suchlauf – egal ob ma–nuell<br />
oder automatisch – funktionierte im Testlabor<br />
leider nicht reibungslos. Mehrmals dauerte der<br />
automatische Scan mehr als 15 Minuten, wonach<br />
sich das Gerät spontan abschaltete. Beim Neustart<br />
begrüßte uns das TV–Gerät dann mit einer<br />
komplett gelöschten Senderliste. Leider konnten<br />
wir den Bug nicht näher spezifizieren, denn<br />
beim dritten Versuch mit identischer Konfiguration<br />
klappte der Suchlauf dann plötzlich problemlos.<br />
Dann fand der automatische Suchlauf<br />
alle verfügbaren Sender, doch gleicht die resultierende<br />
Programmliste einer Katastrophe. Diese<br />
ist vollkommen unsortiert und würfelt z. B.<br />
Pay–TV–Sender zwischen Free–TV–Programme<br />
oder ordnet HD–Sender weit hinten ein. Was<br />
zur Chaosbeseitigung bleibt, ist eine umständliche<br />
manuelle Sortierung, eine bequeme Senderlistenpflege<br />
per PC wie sie die Konkurrenz<br />
anbietet hat LG ebenso wenig im Angebot wie<br />
USB-Recording. Beim TV–Empfang tritt zudem<br />
oft Asynchronität zwischen Bild und Ton auf,<br />
was gerade bei Interviews und Nachrichtensendungen<br />
immens stört. Abhilfe bietet hier nur der<br />
Anschluss eines externen Receivers, was den<br />
Preisvorteil des Fernsehers aber untergräbt. Natürlich<br />
wäre wohl eine Korrektur dieses Fehlers<br />
durch eine verbesserte Firmware möglich. Ein<br />
Update ist dabei entweder per Satellitendownlink<br />
oder per USB–Stick möglich, zumindest<br />
in der Theorie: Beim Update-Versuch per USB<br />
konnten wir im Test keinen Erfolg verbuchen,<br />
weil die entsprechende Datei von LGs Webseite<br />
immer als fehlerhaft gemeldet wurde. Während<br />
des Testzeitraums wurde seitens LG keine Abhilfe<br />
geschaffen.<br />
Eine Bild-in-Bild-Funktion ist nicht im Paket<br />
enthalten, sowie das internetgestützte HbbTV.<br />
Der 42LM615S kommuniziert allgemein nicht<br />
mit dem Internet. Smart-TV-Funktionen suchen<br />
Sie vergebens, dafür wird DLNA unterstützt<br />
und das funktioniert sogar außerordentlich gut.<br />
Selbst HD-Filme oder proprietäre Codecs bereiten<br />
dem Gerät keine Probleme. Jedoch wird<br />
die Euphorie durch fehlende WLAN-Optionen<br />
wieder jäh gebremst.<br />
Die Ausleuchtung ist sichtbar ungenau, hinzukommt<br />
eine Änderung der Farbtemperatur von<br />
zu kühl links im Bild über normal in der Mitte<br />
bis zu warm rechts außen. Die Helligkeit ist für<br />
ein IPS–Gerät nur guter Durchschnitt und auch<br />
der Bildkontrast ist nicht auf dem Topniveau der<br />
Konkurrenz. Das Panel arbeitet trotz der Herstellerangabe<br />
„MCI 200 Hz“ nur mit 50/60 Hz<br />
und zeigt dementsprechend Nachzieheffekte.<br />
Die statische Bildschärfe kann für horizontale<br />
und vertikale Linien getrennt nachgeschärft<br />
werden, was jedoch schnell zu Doppelkonturen<br />
führt. Generell fehlt es dem 42LM615S gegenüber<br />
manchem Konkurrenzprodukt an Schärfe<br />
im Bild. Lediglich die SD–Bildverarbeitung<br />
kann in den Bereichen Vollbildkonvertierung<br />
und Skalierung glänzen, die Rauschminderung<br />
arbeitet ineffektiv und erzeugt zusätzliche<br />
Unschärfen. Unschärfer wird es ebenfalls im<br />
3D–Modus. Der 42LM615S arbeitet mit dem<br />
Polfilterverfahren, wodurch im 3D–Betrieb die<br />
Bildauflösung halbiert wird. Ob Sie zusätzlich<br />
Geisterbilder sehen, hängt von Ihrer Sitzposition<br />
ab, denn der Crosstalk variiert zwischen<br />
sehr wenig und viel Objektschatten. Unverständlicherweise<br />
werden im 3D–Betrieb alle<br />
Bildoptionen gesperrt und Sie sind auf den<br />
voreingestellten 3D–Bildmodus angewiesen.<br />
Einzig 3D–Tiefen– und Perspektivregelungen<br />
werden angeboten. Die Konvertierung von 2D<br />
zu 3D ist kaum brauchbar, da die Algorithmen<br />
für eine solch komplexe Aufgabe zu simpel<br />
gestrickt wurden.<br />
Paket voll Kompromisse<br />
Generell ist ein 42–Zoll–Gerät mit 3D und<br />
IPS–Panel für unter 900 Euro ein gutes Angebot,<br />
doch führen die nötigen Einsparungen<br />
im TV–Alltag häufig zu vermeidbaren Ärgernissen,<br />
welche die guten Ideen, wie die gelungene<br />
Bildkalibrierungshilfe, schnell wieder<br />
zunichtemachen. Auch der integrierte DVB–S–<br />
Screenshots<br />
Tuner ist alles andere als ein Volltreffer. Häufige<br />
Abstürze bei der Erstinbetriebnahme sowie<br />
das große Manko der fehlenden Ton–Bild–<br />
Synchronisation enttäuschen.<br />
CHRISTIAN HILL<br />
Details<br />
Hersteller<br />
LG<br />
Modell<br />
42LM615S<br />
Preis/Straßenpreis<br />
849 Euro/650 Euro<br />
Maße (B/H/T)<br />
97,9 × 67 × 3,6 cm<br />
Gewicht<br />
14,8 kg<br />
Größe<br />
42 Zoll<br />
Info<br />
www.lg.de<br />
Anschlüsse<br />
Scart 1<br />
HDMI 3<br />
S-Video/Component/AV-Out<br />
VGA/USB<br />
Speicherkarteneinschub<br />
Netzwerk<br />
Wi-Fi<br />
Multimedia über Internet<br />
Sonstiges<br />
DLNA<br />
Features<br />
Festplatte<br />
nein<br />
Bild-in-Bild-Darstellung<br />
Top-Videotext<br />
„HD-ready“/1080p<br />
TV-Typ<br />
Edge-LED-LCD (42 Zoll/107 cm)<br />
Auflösung<br />
1920 × 1080 Pixel<br />
Entspiegelte Frontscheibe kontrastoptimiert, spiegelnd<br />
Formatwahl (HDMI)<br />
eingeschränkt,<br />
kein Overscan (HD)<br />
TV-Betrieb<br />
Bildformate<br />
576 p, 720 i, 720 p, 1080 i, 1080 p<br />
Zwischenbildberechnung 50 Hz/60 Hz<br />
Stromverbrauch<br />
0,1 W/70 W<br />
Stand-by/Betrieb<br />
Maximale Leuchtkraft 250cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,3 –0,16<br />
Update USB/Netzwerk/Tuner<br />
Tuner-Betrieb<br />
DVB-T/DVB-C/DVB-S<br />
EPG-Darstellung Einzel-/<br />
Multikanal<br />
Tunerempfindlichkeit (Sat) –85,6<br />
CI/CI-Plus-Unterstützung<br />
DiSEqC 1.0/1.1/1.2/USALS<br />
Unicable/ZF-Wahl<br />
HbbTV<br />
Messdiagramme<br />
Einseitig beleuchtet<br />
Das Bild des 42LM615S kann von Beginn als gut<br />
bezeichnet werden. Die vorgegebenen Profile<br />
sind sehr gut voreingestellt und eine sehr ausgeklügelte<br />
Einstellungshilfe mit richtigen Testbildern<br />
hilft bei der Feinjustierung. Das Modell<br />
ist mit einem IPS-Panel ausgestattet, was die<br />
horizontale Blickwinkelstabilität sehr verbessert.<br />
Trotzdem ist die Stabilität des Bildeindrucks<br />
eingeschränkt, was vor allem der Hintergrundbeleuchtung<br />
geschuldet ist. Vom linken Bildrand<br />
aus müssen einige wenige Leuchtdioden die<br />
komplette Bildfläche erleuchten. Das beschert<br />
dem 42LM615S sehr gute Verbrauchswerte, ist<br />
jedoch auch Auslöser für einige Bildprobleme.<br />
Vor-/Nachteile<br />
preiswert<br />
Trippletuner<br />
schlechter Sound<br />
wenige Bildeinstellungen<br />
Ton asynchron zum Bild<br />
Die Sortierung der Kanalliste überzeugt nicht. Die Nutzung<br />
des Multikanal-EPGs ist somit nicht möglich<br />
Testbilder sollen den Nutzer bei der Bildkalibrierung<br />
unterstützen<br />
Im Test zeigt sich ein Blauschimmer im Tiefschwarz<br />
Bewertung<br />
Installation<br />
Bedienung<br />
Ausstattung<br />
Empfang<br />
Bildqualität<br />
Decodierung<br />
Auswertung<br />
6/10 Pkt.<br />
14/20 Pkt.<br />
14,5/20 Pkt.<br />
10/15 Pkt.<br />
26,5/40 Pkt.<br />
8/10 Pkt.<br />
75/115 Pkt.<br />
Leicht eingeschränkter<br />
Grünbereich,<br />
aber blickwinkelstabil<br />
69 % Befriedigend<br />
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft www.satdigital.de 39