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GOLF TIME Mister Ryder Cup (Vorschau)

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Auswärtssieg: 1987 mit Severiano Ballesteros Das Erfolgs-Team: Europa verteidigte mit Kapitän Tony Jacklin den <strong>Ryder</strong> <strong>Cup</strong> 1989<br />

aus, als würde Jacklin erneut<br />

triumphieren. Bis Lee Trevino<br />

seinen Ball an der 17 in Richtung<br />

Fahne chippte...<br />

Putterpanik. 1973 beendete<br />

Jacklin das Abenteuer „USA“<br />

und spielte vornehmlich auf<br />

der europäischen Tour, wo er<br />

im gleichen Jahr die Order of<br />

Merit anführte. Er gewann<br />

auch weiterhin Turniere, doch<br />

auf den Grüns wurde Jacklin<br />

immer unsicherer. Seine Angst<br />

vor dem Putter steigerte sich<br />

so weit, dass er 1976 in einem<br />

Hotel eine Panikattacke erlitt<br />

und ohnmächtig wurde.<br />

Jacklin verlor den Spaß am<br />

Golf und beschloss 1983<br />

schließlich, seine aktive Laufbahn<br />

zu beenden. Zwei Jahre<br />

zuvor wurde er nicht einmal<br />

mehr für das <strong>Ryder</strong> <strong>Cup</strong>-Team<br />

berücksichtigt, das seit 1979<br />

eine gesamteuropäische Mannschaft<br />

war. Umso erstaunter<br />

war Jacklin, dass man ihn bat,<br />

1983 als Kapitän des <strong>Ryder</strong><br />

<strong>Cup</strong>-Teams zu fungieren.<br />

Sein erster Impuls war abzulehnen,<br />

doch dann besann er<br />

sich eines Besseren und erkannte<br />

die Chance, etwas im<br />

System zu verändern.<br />

Die Amerikaner wurden in<br />

jeglicher Hinsicht bevorzugt,<br />

egal, ob es um Reisekomfort<br />

oder Ausstattung der Spieler<br />

und Caddies ging. Jacklin verlangte<br />

mehr Engagement und<br />

Mittel, um sein Team wettbewerbsfähig<br />

zu machen. Zu -<br />

dem begeisterte er die Medien<br />

und neue Sponsoren für den<br />

<strong>Ryder</strong> <strong>Cup</strong>.<br />

In Palm Beach Gardens, USA,<br />

verloren die Europäer nur<br />

denkbar knapp mit 13,5 zu<br />

14,5. Jacklin wurde sofort gebeten,<br />

auch 1985 beim Heimspiel<br />

in The Belfrey, England,<br />

das Amt zu übernehmen, wo<br />

dem europäischen Team der<br />

erste Sieg seit 1957 gelang.<br />

Zwei Jahre später führte Tony<br />

seine Mannen erneut an und<br />

gewann den ersten <strong>Ryder</strong> <strong>Cup</strong><br />

in den USA.<br />

Wendungen. Im April 1988<br />

starb Jacklins Frau Vivien völlig<br />

überraschend an einem<br />

Hirnschlag in der Nähe ihres<br />

Zwischen 1968 und 1972 dominierte<br />

Tony Jacklin die Golfwelt – bis<br />

Lee Trevino einen Ball einchippte . . .<br />

Hauses in Sotogrande, Spanien.<br />

Die Nachricht schockte<br />

Tony bis ins Mark und in den<br />

ersten Tagen dachte er ernsthaft<br />

über Selbstmord nach.<br />

Sechs Wochen nach Viviens<br />

Tod flüchtete er sich in eine<br />

zweimonatige Affäre mit einer<br />

sechzehnjährigen Kellnerin,<br />

die ihre Geschichte an eine<br />

englische Klatschzeitung verkaufte.<br />

„Jacklin missbraucht Jungfrau“<br />

lautete die Schlagzeile. Im<br />

gleichen Jahr starben ebenso<br />

unerwartet zwei von Jacklins<br />

engsten Freunden. Während<br />

sich Tony in seiner spanischen<br />

Wahlheimat abschottete, lernte<br />

er zufällig die Norwegerin<br />

Astrid Waagen kennen. Schon<br />

im Dezember 1988 heiratete<br />

das Paar und Jacklin schöpfte<br />

neuen Lebensmut. 1989 stand<br />

er zum vierten Mal in Folge<br />

als Kapitän des Teams Europa<br />

am Ort des Triumphes von<br />

1985. Auch diesmal mussten<br />

die Amerikaner einsehen,<br />

dass der <strong>Ryder</strong> <strong>Cup</strong> nie wieder<br />

ein Selbstläufer sein würde.<br />

Europa verteidigte den <strong>Cup</strong><br />

mit 14:14.<br />

1994 feierte Jacklin sein Comeback<br />

und spielte zehn Jahre<br />

auf der Senior Tour, wo er<br />

zwei Titel gewinnen konnte.<br />

2002 wurde er in die „World<br />

Golf Hall of Fame“ aufgenommen,<br />

2004 schließlich<br />

erklärte Tony Jacklin seinen<br />

Rücktritt vom Profigolf. GT<br />

www.facebook.com/golftime<br />

<strong>GOLF</strong> <strong>TIME</strong> 7-2012 www.golftime.de<br />

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