satellit EMPFANG + TECHNIK HDTV-Rivalen (Vorschau)
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Tipps und Tricks<br />
Ist der richtige Ort gefunden und die<br />
Antenne angebracht, muss die Satellitenschüssel<br />
aufgestellt und ausgerichtet<br />
werden. Im Handel sind sowohl Satellitenantennen<br />
erhältlich, deren LNB-Arm<br />
nur ausgeklappt werden muss, als auch<br />
Bausätze, die komplett montiert werden<br />
müssen. In jedem Fall ist eine Aufbauanleitung<br />
beiliegend und die Anbringung der<br />
einzelnen Bauteile meist selbsterklärend.<br />
Im Idealfall sind in Ihrer Nachbarschaft<br />
ebenfalls Schüsseln installiert, sodass<br />
Sie diese bei der Ausrichtung Ihrer Antenne<br />
als Orientierungshilfe verwenden<br />
können. Ist dies nicht der Fall, muss<br />
ein sogenannter Sat-Finder helfen (siehe<br />
Kasten). Als Allererstes ist der für den<br />
eigenen Standort (Breiten-/Längengrad)<br />
ermittelte Elevationswinkel einzustellen.<br />
Dieser lässt sich mithilfe der Winkelangaben<br />
auf der Rückseite der Antenne<br />
positionieren.<br />
Viele Satellitenreceiver bieten die Möglichkeit,<br />
die Signalstärke anzuzeigen, teils als<br />
Pegel, teils in Zahlen oder auch mithilfe<br />
eines Tons. So kann mit Blick auf den Bildschirm<br />
die Antenne genauer ausgerichtet<br />
werden. Ist kein Sichtkontakt möglich, kann<br />
ein Familienmitglied gebeten werden, auf<br />
den Pegel zu achten und Anweisungen zu<br />
geben. Es ist wichtig, die Antenne für die<br />
Einstellung des Azimuts langsam zu drehen,<br />
da es bei der Ausrichtung auf jeden Millimeter<br />
ankommt, um ein gutes Empfangsergebnis<br />
zu erzielen.<br />
Dabei ist sowohl die richtige horizontale<br />
sowie noch einmal die vertikale Einstellung<br />
bedeutsam. Zum Einrichten sollte ein empfangsstarker<br />
Sender, wie z. B. Das Erste,<br />
gewählt werden. Die meisten Receiver verfügen<br />
über vorinstallierte Kanallisten für<br />
die gängigsten Satellitenpositionen, sodass<br />
die Wahl des Kanals leichtfallen sollte. Je<br />
besser eine Satellitenantenne ausgerichtet<br />
ist, umso empfangssicherer ist sie auch bei<br />
schlechtem Wetter. Es ist auch möglich, einen<br />
alten Analogreceiver für die Ausrichtung<br />
zu verwenden, da beim analogen Signal<br />
noch das typische „Bild krieselt – Bild ist<br />
besser – jetzt ist es scharf“-System funktioniert,<br />
wohingegen beim Digitalempfang gilt:<br />
Entweder das Bild ist da oder es ist weg.<br />
Die Schrauben der Verbindung zwischen<br />
Halter und Antenne sollten nach dem Ausrichten<br />
der Sat-Schüssel gleichmäßig und<br />
vor allem so fest wie irgend möglich angezogen<br />
werden. Auf diese Weise wird verhindert,<br />
dass der Empfang gleich nach dem<br />
ersten Sturm gestört ist, denn schon eine<br />
60er-Schüssel bietet eine große Angriffsfläche<br />
für Wind und bereits eine Verschiebung<br />
um einen halben Zentimeter kann<br />
bei einer ehemals optimal ausgerichteten<br />
Schüssel für Empfangsausfall sorgen.<br />
Sun Outage – Die Sonne als Helfer<br />
Zweimal im Jahr, im Frühling (Feb-<br />
10<br />
1.2009<br />
<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />
ruar/März) und im Herbst (September/Oktober),<br />
bewegt sich die<br />
Sonne direkt auf der Satellitenbahn<br />
und befi ndet sich einmal am<br />
Tag hinter dem Satelliten, sodass<br />
dieser in einer Linie zwischen<br />
Sonne und Erde steht. Durch die<br />
Sonnenenergie werden die Frequenzen<br />
des Satelliten abgelenkt<br />
und es kommt für einige Minuten<br />
zu Signalstörungen beim TV- bzw.<br />
Radioempfang. Mithilfe des Sun<br />
Outage lässt sich der beste Ort<br />
für die Installation einer Satellitenanlage<br />
bestimmen, da genau<br />
herausgefunden werden kann, ob<br />
der gewünschte Satellit empfangbar<br />
ist. Fällt beispielsweise zum<br />
Sun Outage der Schatten eines<br />
Baumes oder Hauses auf den<br />
gewünschten Montageort der Sat-<br />
Schüssel, ist dieser für die Installation<br />
ungeeignet. Auf der Website<br />
www.<strong>satellit</strong>e-calculations.com<br />
kann der Sun Outage für den eigenen<br />
Standort berechnet werden.<br />
Erde<br />
Satellit<br />
Sonne<br />
Sat-Finder<br />
Diese kleinen Helfer gelten in Fachkreisen,<br />
in denen mit hochwertigem und professionellem<br />
Equipment gemessen wird, als<br />
ungenau. Für den interessierten Laien<br />
sind Sat-Finder jedoch durchaus eine<br />
preiswerte Alternative und erfüllen ihren<br />
Zweck: Sie helfen dabei, den gewünschten<br />
Satelliten zu fi nden. Dazu wird das kleine<br />
Kästchen auf der einen Seite an den LNB<br />
angeschlossen, an die andere Seite wird<br />
das Koaxialkabel angeschraubt, das mit<br />
dem Receiver verbunden ist. Zunächst wird<br />
die Empfi ndlichkeit auf „hoch“ eingestellt,<br />
um den Satelliten grob anzupeilen, für<br />
die Feineinstellung wird sie anschließend<br />
gedrosselt. Nachteil der ab 8 Euro im Handel<br />
erhältlichen Sat-Finder ist die fehlende<br />
Anzeige, welcher Satellit genau angepeilt<br />
wird. Da Satellitenanlagen durchaus öfters<br />
neu eingerichtet werden müssen (z. B. nach<br />
einem starken Sturm), ist eine höherpreisige<br />
Messeinheit (ab 100 Euro) durchaus<br />
empfehlenswert.