satellit EMPFANG + TECHNIK HDTV-Rivalen (Vorschau)
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Tipps und Tricks<br />
FTA:<br />
Receiver, die nur unverschlüsselte<br />
digitale Sender empfangen, werden<br />
Free-to-Air-Receiver oder auch Zapping-Boxen<br />
genannt.<br />
CI-Modul:<br />
Mit einem Common-Interface-Modul<br />
lassen sich eine oder mehrere Verschlüsselungen<br />
decodieren. Das Modul<br />
wird in den CI-Schacht der Box geschoben.<br />
In dem Modul befindet sich die<br />
Smartcard des Pay-TV-Anbieters.<br />
DiSEqC:<br />
Abkürzung für „Digital Satellite Equipment<br />
Control“. Vom Satellitenreceiver<br />
erzeugte Schaltsignale zur Steuerung<br />
und Umschaltung von LNBs und Verteilern.<br />
Ermöglicht es, mehrere Satellitenpositionen<br />
mithilfe von Dreh- und<br />
Multifeed-Anlagen (mehrere LNBs, die<br />
leicht versetzt auf einer Parabolantenne<br />
montiert sind) anzusteuern. DisEqC<br />
gibt es in unterschiedlichen Ausbaustufen<br />
und Kompatibilitätsklassen, von<br />
DiSEqC 1.0 bis DiSEqC 2.3.<br />
Festplattenfunktion verbrauchen we-<br />
Tipp<br />
Darauf sollten Sie<br />
beim Kauf achten:<br />
– Gerät sollte dem Ein<br />
satzfeld entsprechen<br />
– CI-Schacht für Pay-<br />
TV-Tauglichkeit<br />
– Twin-Tuner bei Geräten<br />
mit Aufzeichnungsmöglichkeit<br />
oder<br />
für Time-Shift<br />
– geringer Stromverbrauch<br />
und separater<br />
Netzschalter<br />
– möglichst viele sinnvolle<br />
Anschlüsse<br />
(z. B. HDMI bei <strong>HDTV</strong>-<br />
Receiver)<br />
12 1.2009<br />
<strong>EMPFANG</strong> + <strong>TECHNIK</strong><br />
sentlich mehr Energie als einfache<br />
Boxen. Wer zusätzlich zum frei empfangbaren<br />
Fernsehen noch Interesse<br />
an Pay-TV hat, der kommt an einem<br />
Receiver mit Common Interface (CI)<br />
kaum vorbei. Dieses brauchen Sie,<br />
um die jeweiligen Smartcards der<br />
Anbieter mit dem entsprechenden<br />
Modul entschlüsseln zu können. Alternativ<br />
dazu gibt es auch Geräte<br />
mit sogenanntem Embedded Conditional<br />
Access, also einem Kartenleser,<br />
der einen bestimmten Kartentyp<br />
entschlüsseln kann. Typische<br />
Vertreter dieser Gattung sind die<br />
für Premiere lizenzierten Empfänger.<br />
Wer also genau weiß, dass mehrere<br />
Verschlüsselungen unterstützt<br />
werden müssen, der ist mit einem<br />
CI-Receiver wesentlich besser beraten.<br />
Möchte man außer Premiere<br />
weitere Pay-TV-Sender empfangen,<br />
sollte darauf geachtet werden, dass<br />
die gewählte Set-Top-Box mehr als<br />
nur einen CI-Schacht besitzt. Das<br />
erspart lästige Kartenwechsel.<br />
PVR und <strong>HDTV</strong><br />
Immer größerer Beliebtheit erfreuen<br />
sich auch Geräte mit Aufzeichnungsfunktion.<br />
Diese Personal Video<br />
Recorder (PVR) sind dank ihrer integrierten<br />
Festplatte in der Lage, Sendungen<br />
aufzuzeichnen. Viele Hersteller<br />
bieten solche Geräte mittlerweile<br />
mit unterschiedlichen Festplattengrößen<br />
an. Dieser Komfort hat natürlich<br />
auch seinen Preis: Für einen PVR<br />
müssen Sie einiges an Mehrkosten<br />
einplanen. Es ist in jedem Fall günstiger,<br />
sich lediglich einen PVR-ready-<br />
Receiver zu kaufen, also ein Gerät,<br />
das nur die technische Voraussetzung<br />
für eine Festplattenmontage<br />
besitzt (siehe Kasten). Diese kann<br />
dann selbst vorgenommen werden.<br />
Noch hinkt das deutsche Fernsehprogramm<br />
bei der Ausstrahlung von<br />
<strong>HDTV</strong>-Inhalten hinterher. Receiver,<br />
die das hochauflösende Fernsehen<br />
empfangen können, werden jedoch<br />
immer beliebter. Um <strong>HDTV</strong> wiedergeben<br />
zu können, müssen die Geräte<br />
allerdings über einen integrierten<br />
DVB-S2-Tuner verfügen. Wer einen<br />
modernen Flachbildfernseher sein<br />
Eigen nennt, für den sind solche<br />
Set-Top-Boxen sicherlich eine Option,<br />
auch wenn die Hersteller sich diese<br />
<strong>HDTV</strong>-Empfangsmöglichkeit ein wenig<br />
teurer bezahlen lassen. Die Boxen<br />
sind es dann auch, die sich in Bezug<br />
auf ihre Anschlüsse am meisten von<br />
ihren Konkurrenten abheben: HDMI-<br />
Schnittstelle, USB-Buchse oder auch<br />
Empfehlenswerte Receiver<br />
Smart MX 04 CI<br />
Mit gerade einmal 69 Euro ist der CI-Receiver<br />
von Smart Electronic ein günstiger<br />
Vertreter unter den Satellitenempfängern.<br />
Dass günstig nicht unbedingt schlecht<br />
sein muss, hat uns der Smart „MX 04 CI“<br />
im Test bewiesen. Mit CI-Schnittstelle und<br />
allen DiSEqC-Protokollen ist er nicht nur für<br />
den Mehr<strong>satellit</strong>enempfang, sondern auch<br />
für Pay-TV geeignet. Schnelle Umschaltzeiten<br />
von unter einer Sekunde und ein<br />
geringer Stromverbrauch machen den<br />
Smart zu einem idealen Einstiegsmodell.<br />
YUV-Anschluss gehören hier zum guten<br />
Ton. Bei so viel moderner Technik<br />
erscheint die RS-232-Schnittstelle<br />
zwar ein wenig altmodisch, ist aber<br />
oftmals die einzige Möglichkeit, einen<br />
Receiver wieder zum Laufen zu<br />
bringen, falls die Software einmal<br />
komplett zerstört ist. Updates sind<br />
zwar über diese Schnittstelle ebenso<br />
möglich, lassen sich jedoch mittlerweile<br />
bequemer per USB oder Satelliten-Update<br />
aufspielen. Dennoch:<br />
Auf eine Möglichkeit, Ihren Receiver<br />
up to date zu halten, sollten Sie<br />
beim Kauf achten.<br />
Dreambox DM 8000 HD PVR<br />
Lange wurde auf die Einführung der neuen<br />
Dreambox gewartet. Gelohnt hat sich das<br />
in jedem Fall, denn die „DM 8000 HD“ ist<br />
einer der derzeit besten Sat-Receiver überhaupt.<br />
Ausgestattet mit vier CI-Schächten<br />
sowie einem Twin-Tuner für <strong>HDTV</strong>-Empfang<br />
und um zwei weitere Tuner erweiterbar,<br />
bleiben kaum noch Wünsche offen. Optional<br />
kann die Dreambox mit DVD-Brenner<br />
und Festplatte aufgerüstet werden. Ziemlich<br />
hochgezüchtet ist allerdings auch der<br />
Preis: 899 Euro sind mindestens fällig.<br />
Unverzichtbare Basics<br />
Egal ob Sie sich nun für einen einfachen<br />
FTA-Receiver oder ein High-<br />
End-Modell entscheiden: An einigen<br />
Punkten können Sie ziemlich genau<br />
ablesen, wie gut Ihre zukünftige Set-<br />
Top-Box ist. Wer mehrere Satelliten<br />
ansteuern will, löst das entweder mit<br />
einer Multifeed-Schiene oder einer<br />
Drehanlage. Um mehrere LNBs verarbeiten<br />
zu können, ist mindestens<br />
das DiSEqC-Protokoll 1.0 nötig – ein<br />
ordentlicher Receiver unterstützt<br />
ebenso die Varianten 1.1 sowie 1.2<br />
und USALS. Gerade wenn Sie mit<br />
Ihrem Receiver mehrere Satelliten<br />
empfangen möchten, kann die Zahl<br />
der Sender ganz schnell auf mehrere<br />
Tausend anwachsen. Daher ist<br />
es sinnvoll, wenn Ihr Wunschgerät<br />
über möglichst viele Speicherplätze<br />
verfügt. 5 000 gelten hier als<br />
guter Richtwert. Gern gesehen sind<br />
vorsortierte Senderlisten, denn der<br />
deutsche Fernsehzuschauer wünscht<br />
sich schon die reichweitestarken<br />
deutschen Kanäle auf den vordersten<br />
Plätzen und nicht einen Regionalsender<br />
aus dem Jemen. Bei so<br />
vielen Sendern wird jeder Power-<br />
Zapper natürlich seine helle Freude<br />
haben. Die trübt sich jedoch schnell,<br />
wenn sich die Umschaltzeit zwischen<br />
zwei Sendern unnütz in die Länge<br />
zieht. Alles unter 1,5 Sekunden ist<br />
vertretbar, gute Receiver schalten in<br />
weniger als einer Sekunde um.<br />
Wer sich mit dem Gedanken trägt, einen<br />
PVR-Receiver zu erwerben, sollte<br />
bedenken, dass bei TV-Aufnahmen<br />
immer nur das Programm geschaut<br />
werden kann, das sich auf demselben<br />
Transponder wie der gerade<br />
aufgezeichnete Kanal befindet. Eine<br />
Lösung bieten an dieser Stelle nur<br />
Receiver mit Twin-Tunern. Hier sehen<br />
Sie ein beliebiges Programm, während<br />
der andere Tuner in Ruhe seiner<br />
Aufnahme nachgeht. In High-End-Modellen<br />
wie der Dreambox „DM 8000“<br />
(siehe Kasten) können mehrere Tuner<br />
nachgerüstet werden. So können<br />
Sie Ihren Receiver zu einem Combo-<br />
Modell aufrüsten, das nicht nur auf<br />
einen Empfangsweg beschränkt ist.<br />
Sat-Kabel-Combos werden aber auch<br />
von vielen Herstellern bereits ab<br />
Werk bestückt. Letzten Endes unterscheiden<br />
sich die meisten Modelle<br />
nicht nur in ihrer Leistungsfähigkeit,<br />
sondern vor allem auch im Preis. So<br />
bekommen Sie für knapp 40 Euro<br />
schon eine günstige Einstiegsbox.<br />
<strong>HDTV</strong>-Receiver sind hingegen bereits<br />
ab 100 Euro erhältlich. wer auf einen<br />
<strong>HDTV</strong>-PVR setzen möchte, muss mit<br />
rund 500 Euro tiefer in die Tasche<br />
greifen. High-End-Geräte wie etwa die<br />
Dreambox „DM 8000“ gehören mit<br />
rund 1 000 Euro zu den preisintensivsten<br />
Boxen.<br />
CHRISTOPH DASSING<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Dream Multimedia