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sich einfach vorstellen, man habe es mit zwei<br />
Sat-Boxen zu tun. Genauso wie bei diesen ist<br />
nämlich auch beim Doppeltuner-Receiver<br />
die Antennenkonfiguration für jeden Sat-ZF-<br />
Eingang separat vorzunehmen. Gleiches gilt<br />
für den Sendersuchlauf. Lediglich die Programmliste<br />
ist für beide Tuner dieselbe. Zum<br />
Teil informiert sie nicht einmal darüber, über<br />
welchen Tuner ein bestimmter Kanal empfangen<br />
wird. Wie die beiden Tuner-Eingänge<br />
genutzt werden sollen, muss in der Menü -<br />
oberfläche in den Antenneneinstellungen<br />
oder der Tuner-Konfiguration festgelegt werden.<br />
Manchmal wird die Belegung der beiden<br />
Tuner-Eingänge bereits bei der Erstinstallation<br />
abgefragt. Es ist aber ebenso möglich, die<br />
Einstellungen erst nachträglich vorzunehmen<br />
bzw. diese zu verändern. Der Umfang der entsprechenden<br />
Menüs variiert: Bei einigen Modellen<br />
wird nur die Anzahl der anzuschließenden<br />
Schüsseln, bei anderen zusätzlich<br />
der Antennentyp abgefragt. Damit wird beispielsweise<br />
dem ersten Tuner eine DiSEqC-<br />
1.1-Multifeed- und dem zweiten Tuner eine<br />
Drehantenne zugeordnet. Hier ist unter anderem<br />
die Signalkonfiguration des zweiten<br />
Tuners auf „Unterschied zu Tuner 1“ einzustellen<br />
und unter „Tuner-2-Anschlussart“ der<br />
Punkt „Getrennt zu Tuner 1“ auszuwählen.<br />
Praxisbeispiel<br />
Am ersten Tuner soll eine Multifeed-Antenne<br />
für acht Satellitenpositionen angeschlossen<br />
werden. Um sie zu konfigurieren, sind im Installationsmenü<br />
„Tuner 1“ und weiterhin die<br />
LNB-Konfiguration auszuwählen. In einer<br />
üblicherweise bereits vorkonfigurierten Liste<br />
werden die angepeilten Satelliten markiert.<br />
Neben dem LNB-Typ muss für jede Position<br />
der DiSEqC-1.1-Anschluss, an dem der LNB<br />
am DiSEqC-1.1-Switch angeschlossen ist, eingestellt<br />
werden. Daraus ergibt sich zum Beispiel<br />
für Astra 19,2 Grad Ost „1“, für Hot Bird<br />
„2“ oder für Sirius und Thor „3“ und „4“.<br />
Anschließend muss auf allen Positionen<br />
ein Sendersuchlauf vorgenommen werden.<br />
Damit unterscheidet sich die Vorgehensweise<br />
grundsätzlich nicht von der, die bei<br />
einfachen Receivern mit nur einem Tuner<br />
angewandt wird.<br />
Spezialfall: Drehanlage<br />
Für Tuner 2 ist eine Drehantenne vorgesehen.<br />
Hier ist prinzipiell genauso wie bei<br />
Tuner 1 vorzugehen, nur dass unter dem<br />
Punkt „Motor“ nicht „DiSEqC 1.1“, sondern<br />
eines der beiden Drehsteuerprotokolle<br />
DiSEqC 1.2 oder USALS ausgewählt wird.<br />
Workshop Antennenanschluss<br />
1. 2.<br />
Sämtliche über beide Tuner eingelesenen<br />
Programme werden in einer gemeinsamen<br />
Senderliste abgelegt.<br />
Anlagen kombinieren<br />
In den vorangegangenen Beispielen wurden<br />
beide Antennen direkt an den Tuner-Eingängen<br />
des Receivers angeschlossen. Wir müssen es<br />
hier jedoch nicht zwingend mit einer Einteilnehmeranlage<br />
zu tun haben, die parallel zu<br />
Astra nur eine Position empfangen kann. Die<br />
an Tuner 2 angeschlossene Drehantenne ist für<br />
einen Teilnehmer bestimmt, da die Schüssel<br />
nur von einem Receiver gesteuert werden<br />
kann. Bei einer an Tuner 1 angeschlossenen<br />
fix ausgerichteten Antenne sieht dies schon<br />
anders aus. An einer Astra-Schüssel kann ein<br />
Mehrteilnehmer-LNB mit bis zu acht Ausgängen<br />
installiert sein.<br />
Diese typische Mehrteilnehmeranlage kann sogar<br />
eine Gemeinschaftsantenne für alle Hausbewohner<br />
sein. Da in diesem Fall ebenfalls<br />
direkte Leitungen vom LNB zu jedem Receiver<br />
verlegt sind, ändert sich an der Receiver-<br />
C-Band: Frequenzbereich zwischen 3,4 und<br />
4,2 GHz.<br />
DiSEqC: „Digital Satellite Equipment<br />
Control“ bezeichnet eine digitale<br />
Steuersignaltechnik, eingesetzt in der<br />
Gebäudeverkabelung von Satellitenempfangsanlagen.<br />
DiSEqC-Steuersignale<br />
ermöglichen gegenüber 14/18-Volt- und<br />
22-kHz-Steuersignalen im Sat-Empfang<br />
einen erweiterten Funktionsumfang. Durch<br />
eine angestrebte Reduktion der LNB-<br />
Versorgungsspannung auf einheitlich 12<br />
Volt ist außerdem der Energiespareffekt<br />
in Satellitenempfangsanlagen nicht<br />
unbeträchtlich.<br />
DiSEqC 1.0: Schaltprotokoll für die<br />
Verwaltung von bis zu vier Satellitenpositionen.<br />
DiSEqC 1.1: Schaltprotokoll für die Verwaltung<br />
von bis zu 64 Satellitenpositionen.<br />
Typisches Anschlussfeld eines Doppeltuner-Receivers<br />
3. 4.<br />
An einem Eingang wird beispielsweise eine Multifeed-Schüssel<br />
angeschlossen …<br />
5. 6.<br />
Minimalkonfiguration: Tuner 2 ist per Koaxialleitung am<br />
Durchschleifausgang des ersten Tuners angeschlossen<br />
… am zweiten eine Drehanlage<br />
DiSEqC 1.2: Steuerprotokoll für DiSEqC-<br />
Drehanlagen; die Satellitensuche erfolgt<br />
manuell.<br />
Low Noise Block (LNB): Der Low<br />
Noise Block ist das Empfangsteil an der Sat-<br />
Schüssel, das die hochfrequenten Sat-Signale<br />
gebündelt auffängt, umwandelt und an den<br />
Receiver weitergibt.<br />
Im Installationsmenü sind die Antenneneinstellungen für<br />
Tuner 1 und 2 gesondert vorzunehmen<br />
Standardmäßige Anlagenkonfiguration in vielen Haushalten.<br />
Tuner 2 wird mittels Koaxbrücke versorgt<br />
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