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zu Hause - Verlagskontor SH

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Das kulinarische Thema<br />

Hoteliers weisen auf ein angeblich bestehendes Spannungsfeld<br />

zwischen kulinarischem Anspruch und gesundheitsfördernder<br />

Ernährung hin. Dieser Widerspruch besteht aber nur in den<br />

Köpfen denkfauler Köche. Machen wir die Probe aufs Exempel.<br />

In der konventionellen Zubereitung findet sich auf der Speisekarte<br />

eines gehobenen Hotel-Restaurants folgendes Fischgericht:<br />

Gebratenes Steinbeißerfilet mit Beurre Blanc, Spinatflan<br />

und Kartoffeltörtchen. Die Wellness-Zubereitung serviert den<br />

frischen Steinbeißer mit frisch sautiertem Blattspinat und gebratener<br />

Hirse mit Berglinsen. Der besondere Genuss kommt aus<br />

der Zubereitung: Der Steinbeißer wird im Vakuum bei 55°C<br />

im „Sous Vide“ Verfahren gegart (mit Kurkuma, Vanilleschote,<br />

frischem Ingwer, Chili, Limonenblätter, Zitronengras<br />

und Ghee, ein Butterfett). Der im Vakuum<br />

entstandene Aromafond wird kurz vor<br />

dem Servieren mit Kokosmilchpulver<br />

und wenig Fleur de Sel schaumig<br />

aufgeschlagen. Das Gericht ist<br />

leicht und mundet auch verwöhnten<br />

Gaumen.<br />

Uraltes Wellness-<br />

Wissen<br />

Damit der Wellness-Spirit<br />

in der Küche Ein<strong>zu</strong>g<br />

halten kann, braucht das<br />

Rad nicht neu erfunden<br />

<strong>zu</strong> werden. Das Wissen<br />

Jahrtausende alter natürlicher<br />

Lebens- und Ernährungskulturen<br />

aus China, Japan,<br />

Indien, sowie aus dem alten<br />

europäischen Heilkundewissen über<br />

Ernährung und deren Verwendung von<br />

Gewürzen und Präparationen im Kontext<br />

mit heimischen, jahreszeitlich <strong>zu</strong>r Verfügung stehenden,<br />

sauber und nachhaltig angebauten Nahrungsmitteln<br />

ergibt eine bis heute gültige vitalisierende Essenz. Generell<br />

gilt, dass die Lebensmittel, welche in der Region wachsen,<br />

wo wir leben, für uns am gesündesten sind. Dies hat sehr<br />

viel mit dem Klima <strong>zu</strong> tun, denn die Natur lässt <strong>zu</strong>m Beispiel<br />

die Gemüse so wachsen, dass sie die Gesundheit des<br />

Menschen in dieser Region optimal unterstützen. So ist Obst<br />

im Sommer, wenn es hier reif wird, für uns viel besser <strong>zu</strong><br />

verstoffwechseln als die Äpfel aus Neuseeland oder die Südfrüchte<br />

aus Chile. Um den Wert der gesundheitlich günstigen<br />

Lebensmittel <strong>zu</strong> erhalten, sind einige ganz einfache<br />

Regeln <strong>zu</strong> beachten: Lange Lagerzeiten bei Obst, Gemüse,<br />

Salaten und Kräutern vermeiden, Speisen frisch <strong>zu</strong>bereiten<br />

und baldmöglichst verzehren. Gemüse in hochwertigen<br />

pflanzlichen Fetten (Bio-Qualität) oder Ghee auf den Punkt<br />

Wellness auf dem Teller<br />

dünsten. Frische Kräuter erst kurz vor Ende des Garprozesses<br />

<strong>zu</strong>geben. Wichtig ist die Vitalstoff-schonende Methodik<br />

der Speise<strong>zu</strong>bereitung mit den da<strong>zu</strong> prädestinierten Garverfahren<br />

wie das Vakuum garen (Sous Vide) oder Niedertemperaturgaren<br />

oder fettarmes Garen im Heißluftdämpfer.<br />

Fett ist nicht böse<br />

Ein landläufig verbreiteter Irrglaube besagt, dass Fett oder Öl<br />

automatisch dick macht. Keiner redet davon, dass Ursprung und<br />

Qualität des Fettes oder Öles entscheidend sind. Denken Sie an<br />

ein Auto! Es fährt dann wie geschmiert, wenn es gutes Öl hat. Bei<br />

schlechtem Öl wird es irgendwann die Fahrt verweigern.<br />

Ausschlaggebend für die Qualität ist die Art der<br />

Herstellung. Am besten sind Öle aus mechanischer<br />

Pressung. Empfehlenswert<br />

sind Omega-3-Fettsäuren-haltigen<br />

Öle und einfach und mehrfach<br />

ungesättigte Fette wie Olivenöl,<br />

aber auch Hanf- oder<br />

Leinöl. Es kommt immer<br />

auf die Art der Zubereitung<br />

an, denn die Hitzeverträglichkeit<br />

der Öle ist<br />

sehr unterschiedlich. Zum<br />

Backen und Braten empfiehlt<br />

sich beispielsweise<br />

Rapsöl. Öle mit höherem<br />

Anteil an zweifach ungesättigten<br />

Fettsäuren (wie Distel-,<br />

Kürbiskern- oder Walnussöl)<br />

sind ideal für Salate. Es ist<br />

fast jedem bekannt: Nahrung kann<br />

Heilkraft haben. Nehmen wir nur ein<br />

unscheinbares Kraut wie die Kresse. Kresse<br />

enthält unter anderem das Spurenelement<br />

Chrom. Es steuert das Sattsein. Wer jeden Tag eine<br />

Hand voll Kresse isst, nimmt leichter ab, weil er nicht so sehr<br />

vom Hunger geplagt wird. Das Wichtigste dabei: Kresse ist ein<br />

Naturprodukt und schmeckt sehr gut und veredelt unseren Salat,<br />

das Butterbrote und den Quark. Naturprodukt und Wohlgeschmack<br />

sind in Sachen Wellness auf dem Teller die entscheidenden<br />

Faktoren, nicht die Anzahl der Kalorien. Angstbesetztes<br />

Essen führt nur <strong>zu</strong> Stress und Magendrücken. Eigentlich ist<br />

es ganz einfach: Schon der berühmte französische Gastrosoph<br />

Brillat-Savarin wies in seiner „Physiologie des Geschmacks“ auf<br />

diesen wichtigen Gesichtspunkt hin: „Der Schöpfer nötigt uns<br />

<strong>zu</strong> essen, um <strong>zu</strong> leben: Appetit ist die Einladung, Genuss die<br />

Belohnung.“ Gute Nahrung, am geselligen Tisch mit Familie<br />

und Freunden freudvoll genossen, ist automatisch gesunde und<br />

vitalisierende Nahrung. Wellness-Nahrung für Körper, Geist<br />

und Seele. Esst gut und Ihr bleibst gesund und fröhlich!<br />

30 lebensart 02 | 2014

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