DA - Österreichische Apothekerkammer
DA - Österreichische Apothekerkammer
DA - Österreichische Apothekerkammer
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BLUTDRUCKMESSUNG<br />
Oft messen – richtig messen<br />
Kennen Sie Ihren<br />
Blutdruck?<br />
Ein hochwertiges<br />
Blutdruckmessgerät<br />
aus der Apotheke ist<br />
ein wertvolles, nachhaltiges<br />
Weihnachts -<br />
geschenk, das fast<br />
jeden Tag in<br />
Gebrauch ist.<br />
Mehr als 9 Mio. Menschen sterben jährlich an den Folgen eines überhöhten Blutdrucks wie<br />
Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen. In Österreich geht man von einer Erkrankungs -<br />
häufigkeit von mindestens einem Viertel der Bevölkerung aus, bei den über 60-Jährigen sogar von<br />
etwa der Hälfte, wobei hier nur 50 % der Fälle überhaupt diagnostiziert und nur etwa ein Drittel der<br />
Betroffenen behandelt werden. Deshalb: Kennen Sie Ihren Blutdruck?<br />
Die typischen Symptome des Bluthochdrucks wie Herz -<br />
klopfen, Kopfschmerzen, Luftnot, Hitzegefühl oder ein<br />
pulsierendes Geräusch im Ohr treten meist sehr spät und<br />
um Jahre verzögert auf. Viele Menschen leiden jahrelang an<br />
Hypertonie, wie der Bluthochdruck in der Fachsprache heißt, ohne<br />
es zu wissen oder in ihrer ganzen Tragweite auch wirklich zu<br />
erkennen. Die Früherkennung ist daher einer der wichtigsten Bausteine<br />
für eine sinnvolle Therapie. Ihr Apotheker hilft Ihnen gerne<br />
dabei: Er empfiehlt Ihnen das passende Gerät, übt mit Ihnen dessen<br />
Handhabung und gibt Tipps, was sonst noch zu beachten ist.<br />
Zur Überprüfung können Sie auch in der Apotheke Ihren Blutdruck<br />
messen lassen.<br />
Der optimale Blutdruckwert für einen Erwachsenen liegt bei<br />
120/80 mmHG, wobei die erste Zahl – der systolische Wert –<br />
dem Druck der Anspannungsphase des Herzens entspricht und der<br />
zweite Wert – die Diastole – den Druck in der Entspannungsphase<br />
des Herzens beschreibt.<br />
Richtig und oft messen!<br />
Arzt und Apotheker sprechen dann von Bluthochdruck oder auch<br />
»arterieller Hypertonie«, wenn von 30 Messungen mehr als 7 bei<br />
oder über 140/90 mm HG bei Arztmessung oder über 135/85 mm<br />
HG bei Selbstmessung liegen. Dieser kleine Unterschied in den<br />
Grenzwerten erklärt sich aus dem so genannten »Weißkitteleffekt«,<br />
der durch die kleine Aufregung beim Arztbesuch hervorgerufen<br />
wird. Selbstmessungen können wesentlich häufiger vom Patienten<br />
selbst durchgeführt werden, und zwar bestenfalls immer zur<br />
gleichen Zeit. Schreiben Sie die Ergebnisse immer auf, kann ein<br />
aussagekräftiges Blutdruckprotokoll, aus dem auch der Tagesverlauf<br />
gut ersichtlich ist, erstellt werden, das für die Wahl einer<br />
geeigneten Therapie sehr wertvoll ist.<br />
Hand auf’s Herz: So messen Sie richtig!<br />
Regelmäßige Blutdruckkontrollen vor allem zuhause unter vergleichbaren<br />
Bedingungen sind besonders aussagekräftig und<br />
wichtig für Ihren Arzt, wenn er die weitere Vorgehensweise mit<br />
Ihnen bespricht. Üben Sie deshalb in der Apotheke mit Ihrem<br />
Apotheker die Selbstmessung des Blutdrucks – wobei Sie dort<br />
auch unterschiedliche Geräte ausprobieren können. So können<br />
Sie sicher gehen, dass die Messung auch zu Hause richtig erfolgt.<br />
● Die bevorzugten Geräte für die Selbstmessung sind<br />
elektronische Blutdruckmesser, die entweder am Oberarm<br />
oder am Handgelenk verwendet werden können. Ihre<br />
Hauptvorteile liegen in der einfachen Handhabung, raschen<br />
Erlernbarkeit und der automatischen Registrierung von Druck<br />
und Pulsfrequenz. Viele haben auch noch zusätzlich einen<br />
Speicher für die letzten 30 Messwerte, was die Dokumen -<br />
tation vereinfacht. Bei bestimmten Patienten mit ausgeprägten<br />
Arrhythmien oder Durchblutungsstörungen sind sie jedoch<br />
nur bedingt geeignet, hier muss auf das konventionelle Gerät<br />
ausgewichen werden.<br />
● Die Messung immer vor Einnahme von blutdrucksenkenden<br />
Medikamenten und im Ruhezustand im Sitzen vornehmen.<br />
Auch wird sie immer am unbekleideten Handgelenk bzw. Oberarm<br />
durchgeführt. Während der Messung nicht sprechen.<br />
● Da der Blutdruck im Laufe des Tages schwankt, soll stets zur<br />
gleichen Tageszeit gemessen werden: anfangs morgens und<br />
abends, bei stabiler Blutdruckeinstellung reichen 2 bis 3 Selbstmessungen<br />
pro Woche.<br />
● Mindestens 30 min. vorher kein Alkohol-, Kaffee- oder Tee -<br />
konsum, kein Zigarettenkonsum.<br />
● Auf die Verwendung einer korrekt dimensionierten Manschette<br />
achten: 80 bis 100 % des Armumfangs lang, und halb so<br />
breit, fest angelegt 2 cm über der Armbeuge des entblößten<br />
Oberarms.<br />
● Auch die richtige Position des Armes ist entscheidend: Vor allem<br />
bei der Handgelenksmessung auf Haltung in Herzhöhe –<br />
Hand auf’s Herz – achten, das Handgelenk soll sich in Mittelstellung<br />
befinden. Eine tiefere Manschettenposition zeigt höhere<br />
Werte an.<br />
● Die Beine nicht übereinanderschlagen, da durch Anspannung<br />
der Muskulatur der Blutdruck steigt.<br />
● Nach einer Wiederholung der Messung nach 1 bis 2 min. sollte<br />
der niedrigere Wert notiert werden.<br />
● Da der Druck an beiden Armen oft unterschiedlich ist, sollte beim<br />
ersten Mal eine Kontrollmessung an beiden Armen durchgeführt<br />
und bei Unterschieden an jenem Arm mit dem höheren Druck gemessen<br />
werden. In der Regel ist dies der linke Arm.<br />
●<br />
16 <strong>DA</strong> Dezember 2013