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DA - Österreichische Apothekerkammer

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MÄNNERGESUNDHEIT<br />

gemieden als angesprochen wird, sollte die Vorsorgeuntersuchung<br />

ab dem 45. Lebensjahr zum jährlichen Pflichttermin werden,<br />

so der Rat vieler Experten. Als Basisuntersuchung dient eine<br />

Abtastung der Prostata an der Innenwand des Mastdarms sowie<br />

eine Ultraschalluntersuchung, um Form, Größe und Konsis -<br />

tenz der Prostata beurteilen zu können. Stellt der Arzt eine Verhärtung<br />

oder Schwellung des Gewebes fest, kann dies auf einen<br />

Tumor hinweisen. „Was zunächst vielleicht unangenehm klingt,<br />

dauert nicht einmal 5 Minuten, verläuft völlig schmerzlos und<br />

kann in vielen Fällen Leben retten“, betont Dr. Reinhold Schaefer,<br />

Urologe. Weiters dient der so genannte PSA-Test (Prostata<br />

spezifisches Antigen) als wichtiger Faktor in der Früherkennung.<br />

Gerade dieses Krankheitsbild verlangt daher neben vollwertiger<br />

Kost, die reich an sekundären Pflanzenstoffe ist, diverse anti -<br />

oxidativ wirkende Vitamine und Spurenelemente, die dazu beitragen,<br />

den durch freie Radikale verursachten Schäden entgegenzuwirken.<br />

Gesunde Ernährung, eine vernünftige Lebensführung sowie<br />

regelmäßige sportliche Ausdauerbetätigung kann das Risiko an<br />

Prostatakrebs zu erkranken wesentlich senken.<br />

Es handelt sich dabei um ein Eiweißmolekül, welches in der<br />

Prostata gebildet wird, dessen Messung im Blut möglich ist.<br />

„Bei Prostatakrebs erhöht sich der Wert eines bestimmten Eiweißstoffs,<br />

auch Prostata-Spezifisches-Antigen – kurz PSA –<br />

genannt“, erklärt Schaefer. Dabei muss der Arzt jedoch beachten,<br />

dass auch eine gesunde Prostata unter bestimmten Umständen<br />

vermehrt diesen Stoff bildet. Trotz alledem wurde gezeigt, dass<br />

eine routinemäßige Durchführung des PSA-Tests die Sterblichkeit<br />

an Prostatakrebs um mehr als 20 Prozent senken kann.<br />

»Mann« kann vorbeugen<br />

Nun zur guten Nachricht: Gesunde Ernährung, eine vernünftige<br />

Lebensführung sowie regelmäßige sportliche Ausdauerbetätigung<br />

kann das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken wesentlich<br />

senken. Eine wirkungsvolle Prophylaxe in Hinblick auf Prostatakrebs<br />

umfasst nicht nur die Einhaltung des Normalgewichtes,<br />

sondern auch bestimmte Regeln in punkto Ernährung. Gemieden<br />

werden sollte rotes Fleisch, tierische Fettquellen sowie überdurchschnittlich<br />

hohe Mengen an Zucker und Salz. Weiters sollten<br />

pflanzliche Öle, frisches Obst und Gemüse sowie stärkeund<br />

ballaststoffreiche Lebensmittel den Speiseplan schmücken.<br />

Auch der Verzicht auf Nikotin sowie ein weitgehend eingeschränkter<br />

Alkoholkonsum, d.h. 1 Glas Wein oder 2 Gläser Bier<br />

pro Tag, können zur Risikominimierung beitragen. Damit sind jedoch<br />

bei weitem nicht alle Möglichkeiten der Vorbeugung abgedeckt<br />

– so kann eine ausreichende Zufuhr sinnvoll ausgewählter<br />

Mikronährstoffe und sekundärer Pflanzenstoffe mit stark antioxidativer<br />

Wirkung das Krebsrisiko um 50 % senken.<br />

Möglichkeiten aus der orthomolekularen<br />

Medizin<br />

Eine der bedeutendsten Begleiterscheinungen in der Krebsentstehung<br />

ist die Bildung so genannter freier Radikale, die Eiweißkörper<br />

sowie menschliche Erbsubstanz erheblich schädigen. Zusätzlich<br />

führen Faktoren wie zunehmendes Alter, Übergewicht,<br />

Nikotin- sowie Alkoholkonsum, Medikamente, Infektionen oder<br />

Luftverschmutzung zu einer erhöhten Bildung unerwünschter<br />

freier Radikale. Sowohl aufgrund der Krebserkrankung, aber<br />

auch bedingt durch die dadurch unerlässliche Therapie – d.h.<br />

Chemotherapie, Operation oder Bestrahlung – kommt es bei<br />

Krebspatienten zu einem starken Überschuss freier Radikale.<br />

Sekundäre Pflanzenstoffe<br />

als Radikalfänger<br />

Sekundäre Pflanzenstoffe stehen längst auf einer Stufe mit<br />

Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen – aber was genau<br />

versteht man unter diesem mittlerweile sehr geläufigen Begriff?<br />

Der Begriff »sekundäre Pflanzenstoffe« ist darauf zurückzuführen,<br />

dass diese ursprünglich der Pflanze dienlichen Stoffe<br />

nicht im primären, sondern im sekundären Stoffwechsel produziert<br />

werden. Während der primäre Stoffwechsel mehr oder weniger<br />

primitive Substanzen produziert, die für das Wachstum<br />

und daher für das Überleben der Pflanze unabkömmlich sind,<br />

dient der sekundäre Stoffwechsel nicht direkt dem Wachstum der<br />

Pflanze, sondern produziert komplexe Stoffe, deren Aufgabe es<br />

ist, die Pflanze vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung<br />

zu schützen. Und längst ist das vielschichtige Wirkungsspektrum<br />

dieser Pflanzenstoffe und die sich daraus ergebenden<br />

Vorteile für die Humanmedizin bekannt. Sekundäre Pflanzenstoffe<br />

verfügen über anticanzerogene, d.h. eine Krebsrisiko senkende<br />

Wirkung sowie antibakterielle, antioxidative und immunstärkende<br />

Eigenschaften. Zu den Vertretern sekundärer Pflanzenstoffe<br />

zählen beispielsweise Carotinoide und Flavonoide, die unter<br />

anderem in grünem Tee oder Weintrauben vorkommen. Aber<br />

auch so genannte Phytoöstrogene (z.B. Isoflavone) zählen zur<br />

Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe, die in ihrem Aufbau dem<br />

weiblichen Sexualhormon Östrogen ähnlich sind und besonders<br />

in Sojabohnen und Tofu aber auch in Hülsenfrüchten, Leinsamen,<br />

Rotklee, Obst und Gemüse vorkommen. Auch wenn ihre<br />

hormonelle Wirkung nur einen Bruchteil der Östrogenwirkung<br />

ausmacht, verfügen sie über schützende Wirkung für eine gesunde<br />

Prostata.<br />

Granatapfelextrakt<br />

In der Vielfalt der Ernährungsempfehlungen und Studienergebnisse<br />

zählt der Granatapfel und dessen besondere Inhaltsstoffe zu den<br />

am besten erforschten Früchten. Er enthält eine große Menge an<br />

sekundären Pflanzenstoffen, unter anderem z.B. Polyphenole und<br />

Anthocyane. So bewährte sich der aus Granatapfel gewonnene<br />

Extrakt bereits bei Prostatakrebspatienten, die nach einer Therapie<br />

wieder ein Fortschreiten der Krebserkrankung erleben mussten. In<br />

einer über mehrere Jahre durchgeführte klinischen Studie verlängerte<br />

die tägliche Verabreichung von 1 Glas Granatapfelsaft den<br />

Zeitraum, in dem sich der Spiegel des Prostata-spezifischen Antigens<br />

(PSA), verdoppelte, von 15 auf 55 Monate – d.h. auf die fast<br />

vierfache Zeit. Der PSA-Wert zählt zu den wichtigsten Indikatoren<br />

des Prostatakrebs – je langsamer der PSA-Wert steigt, desto<br />

vielversprechender sind die Prognose und Lebenserwartung. So<br />

kann die regelmäßige Zufuhr der im Granatapfelsaft enthaltenen<br />

24 <strong>DA</strong> Dezember 2013

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