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Skript zur Vorlesung „Allgemeine Psychologie II“ (Prof. Dr. Christian ...

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6. Was ist der wissenschaftliche Zweck der Suche nach Primär- bzw. Basal-<br />

Emotionen?<br />

Bei Basal-Emotionen kann von einer biologischen, evolutionären und sozialen Notwendigkeit<br />

der jeweiligen Emotionen ausgegangen werden. Somit lassen sich Rückschlüsse auf die<br />

Kontexte ziehen, in denen solche Emotionen auftreten. Auch spricht das für eine besonders<br />

hohe Bedeutung der Basal-Emotionen.<br />

Als biologisches Primat haben Basal-Emotionen einen evolutionären Ursprung, sind<br />

biologisch festgelegt und universal zu finden.<br />

Psychologisch betrachtet sind Basal-Emotionen nicht weiter in andere aufzuteilen, sie treten<br />

früh in der ontogenetischen Entwicklung auf und sind universal zu finden.<br />

Sinvoll kann die Annahme basaler Emotionen erscheinen, um die Vielfalt erlebbarer<br />

Emotionen zu untergliedern.<br />

7. Was ist die Kritik von Ortony & Turner am Konzept der basalen Emotionen?<br />

1. Die große empirische Varianz in der angenommenen Zahl basaler Emotionen.<br />

2. Die fehlende theoretische Abgrenzung zu Primär- und Sekundäremotionen.<br />

3. Es lässt sich empirisch nicht wiederlegen, ob eine Emotion basal ist oder nicht – somit<br />

ist die Erklärung wertlos.<br />

4. Emotionen sind wie Sprachen: es gibt keine „Ursprache“ - die Basics sind zwar<br />

sinnvoll in Chemie und Kunst, nicht aber in der Emotionsforschung.<br />

Emotion & Kognition<br />

1. Was sind mögliche Beziehungen von Emotion und Kognition<br />

1. Emotionen sind Unterarten und damit Teilbereiche von Kognitionen.<br />

2. Emotionen und Kognitionen beeinflussen sich wechselseitig. Diese Annahme ist<br />

empirisch nicht nachweisbar, weil es 3 Freiheitsgrade gibt (Wirkung Kognitionen auf<br />

Emotionen, Wirkung Emotionen auf Kognitionen, Wechselwirkung).<br />

2. Was sind Flashbulb-Memories? (Kritik am Konzept?)<br />

Flashbulb Memories sind sehr detaillierte Erinnerungen an selbst ausgeführte Tätigkeiten<br />

während einprägsamer Ereignisse.<br />

Kritik: alleine durch häufiges Reden über dramatische / einzigartige Ereignisse (wie Anschlag<br />

auf WTC) wird Erinnerung gefestigt.<br />

3. Was sind neben Gedächtnis- und Aufmerksamkeitseffekten die klassischen<br />

Felder des Zusammenspiels von Emotion und Kognition?<br />

Kongruenz-Effekte, Urteilseffekte und Denkstil-Effekte.<br />

Bei Kongruenz-Effekten geht neben dem besseren Abrufen von Worten, die die gleiche<br />

Valenz haben wie eine Emotion beim Lernen, im Priming das Erkennen und Klassifizieren<br />

besser. Hierzu haben Isen et al. und Bower Studien durchgeführt.<br />

Allgemeine <strong>Psychologie</strong> II – Unkelbach WS 2010/11 21

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