botenstoff 04.13 - Human.technology Styria GmbH
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Finanzierung für<br />
Life- Science-Start-ups<br />
In Österreich gelten die Biotechnologie<br />
und die Medizintechnik als Zukunftsbranchen<br />
und Innovationstreiber. Leider fehlt<br />
es oft an Risikokapitalgebern für Life-<br />
Science-Start-ups in der Frühphase. Die<br />
öffentliche Hand in Österreich hat diese<br />
Finanzierungslücke erkannt und leistet<br />
seit Jahren konsequente und nachhaltige<br />
Aufbauarbeit für innovative Gründungen<br />
in diesem Bereich.<br />
Die Förderbank austria wirtschaftsservice<br />
(aws) greift Life-Science-Start-Ups mit<br />
maßgeschneiderten Programmen unter<br />
die Arme. Die finanziellen Förderungen<br />
werden von Beratungs-, Weiterbildungsund<br />
Internationalisierungmaßnahmen<br />
begleitet, um die Start-Ups so früh wie<br />
möglich in die wirtschaftliche Selbständigkeit<br />
zu führen. aws LISA PreSeed und<br />
aws LISA Seedfinancing gehören in Österreich<br />
zu den wichtigsten Förderungen zur<br />
Begünstigung der Gründung eines Life-<br />
Science-Start-Ups. Mit LISA PreSeed wird<br />
die Phase vor der Gründung mit einem<br />
nicht zurückzahlbaren Zuschuss von<br />
200.000 Euro unterstützt. LISA Seedfinancing<br />
wiederum finanziert die Gründungsphase<br />
eines Life-Science-Start-Ups mit<br />
einem bedingt rückzahlbaren Zuschuss<br />
von bis zu einer Million Euro.<br />
Zusätzlich implementiert die aws drei Initiativen,<br />
um die Finanzierungslücke für<br />
junge, innovative Unternehmen zu schließen.<br />
Der aws Business Angel Fonds ist<br />
Kofinanzierungsprogramm für Eigenkapitalinvestitionen<br />
von Business Angels. Die<br />
Investments werden primär in Start-ups<br />
erfolgen. Der aws Gründerfonds bietet<br />
Risikokapital zur Finanzierung von Firmen<br />
mit hohem Wachstumspotential in<br />
der Früh- und Wachstumsphase. Weiters<br />
beteiligte sich die aws im Rahmen der<br />
Venture-Capital-Initiative bereits an drei<br />
VC-Fonds mit Schwerpunkt Life Sciences.<br />
Der Life-Science-Standort Österreich hat<br />
sich beginnend in den neunziger Jahren<br />
rasant entwickelt. Durch ein florierendes<br />
Umfeld erfolgreicher und innovativer<br />
Unternehmen hat sich Österreich fest in<br />
den europäischen Life Sciences etabliert.<br />
Dabei zählen Wien, Steiermark, Tirol,<br />
Ober- und Niederösterreich seit jeher zu<br />
den wichtigsten Standorten. Jedes der<br />
Bundesländer verfügt über seine eigene<br />
Edeltraud Stiftinger<br />
ist seit Oktober 2012 Geschäftsführerin der Austria Wirtschaftsservice, der Förderbank für die Wirtschaft. Von 2007 bis Oktober<br />
2012 war sie F&E-Leiterin von Siemens Central Eastern Europe.<br />
Edeltraud Stiftinger studierte Soziologie an der Universität Wien. 1997 bis 2000 arbeitete sie als technologiepolitische Beraterin von<br />
Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Brigitte Ederer. Im Anschluss daran war sie sieben Jahre Geschäftsführerin der ZIT Zentrum für Innovation<br />
und Technologie <strong>GmbH</strong> - Der Technologieagentur der Stadt Wien. Parallel dazu war Stiftinger ab 2002 als Geschäftsführerin<br />
der LISAvienna tätig. Edeltraud Stiftinger ist Universitätsratsvorsitzende der Veterinärmedizinischen Universität Wien.<br />
Kultur und besondere Stärken, die sich<br />
in den dort angesiedelten Industriebetrieben<br />
widerspiegeln.<br />
Die in regionalen Life-Science-Clustern<br />
organisierte österreichische Life-Science-<br />
Branche besteht im Kern aus Unternehmen,<br />
die sich in den Geschäftsfeldern<br />
Therapeutik, Diagnostik und Medizintechnik<br />
bewegen, aber auch Plattform- und<br />
Produktionstechnologien anbieten. Im<br />
Jahr 2012 waren in Österreich insgesamt<br />
723 Life-Science-Firmen beheimatet. Diese<br />
Firmen machten zusammen einen Umsatz<br />
von über 17 Milliarden Euro und beschäftigten<br />
mehr als 50.000 Mitarbeiter.<br />
Diese Zahlen reflektieren die Bedeutung<br />
des Sektors für die österreichische Wirtschaft.<br />
Sie stammen aus einer Studie, die<br />
die austria wirtschaftsservice alle zwei<br />
Jahre im Auftrage des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft, Familie und Jugend<br />
durchführt.<br />
Der Standort Steiermark ist bereits seit<br />
Jahren ein gewichtiger Player in der österreichischen<br />
Life-Science-Szene. Neben<br />
globalen Schwergewichten, wie B.Braun<br />
oder auch Europas größter Biobank, sind<br />
in der Steiermark auch einige sehr erfolgreiche<br />
Life-Science-Start-Ups angesiedelt,<br />
die maßgeblich durch aws-Programme gefördert<br />
wurden. Innovative Life-Science-<br />
Firmen wie 4a Medicon oder Anniki wären<br />
ohne finanzielle Unterstützung nicht<br />
möglich gewesen. Eine wahre Erfolgsgeschichte<br />
ist auch die Medizintechnik-<br />
Firma tyromotion. 2007 wurde die Firma<br />
mit finanzieller Unterstützung des aws-<br />
Programms Life Science Austria (LISA)<br />
gegründet. Mittlerweile ist tyromotion<br />
mit ihren roboterunterstützten Rehabilitationstherapien<br />
Gewinner zahlreicher<br />
Staatspreise und ihre Produkte werden in<br />
die ganze Welt exportiert.<br />
Zur maßgeschneiderten Unterstützung<br />
der steirischen Life-Science-Szene arbeitet<br />
die aws sehr eng mit der <strong>Human</strong>.<br />
<strong>technology</strong> <strong>Styria</strong> zusammen. Vor allem<br />
die erfolgreiche Kooperation im Rahmen<br />
des internationalen Standortmarketings<br />
Life Science Austria trägt maßgeblich<br />
zur besseren Positionierung des Standorts<br />
Österreich im globalen Wettbewerb<br />
bei. austria wirtschaftsservice schätzt<br />
diese konstruktive Zusammenarbeit und<br />
wünscht der Steiermark auch weiterhin<br />
eine lebendige und erfolgreiche Life-Science-Szene.<br />
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