botenstoff 04.13 - Human.technology Styria GmbH
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„Erfolgreiche<br />
Fremdbestäubung“<br />
Was passiert, wenn Mediziner und Techniker zusammenarbeiten,<br />
das versuchte man im Rahmen der zweiten „Executive Lounge“ des<br />
steirischen <strong>Human</strong>technologie-Clusters im Jahr 2013 herauszufinden.<br />
Bei der „Executive Lounge“ diskutierten (v.li.): Moderator<br />
Dipl.-Ing. (FH) Gernot Eder, <strong>Human</strong>technologie-Cluster;<br />
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Rudolf Stollberger, Leiter des<br />
Instituts für Medizintechnik / Technische Universität<br />
Graz; Univ.-Prof. Dr. Gernot Brunner, Ärztlicher Direktor<br />
/ LKH-Univ. Klinikum Graz; Dipl.-Ing. Mario Fallast,<br />
Innovationsmanager / smaXtec animal care sales<br />
<strong>GmbH</strong>; Ing. Christian Amon, Abteilungsleiter Business<br />
Development, Prokurist / M&R Automation; Prim.<br />
Dr.med.univ. Michael Schenk, MAS, Geschäftsführer /<br />
Das Kinderwunsch Institut Schenk <strong>GmbH</strong>.<br />
Den Auftakt machte die Präsentation<br />
einer an der TU Graz entstandenen<br />
Diplomarbeit zum Thema „Technologiebedarfsanalyse<br />
in der Schnittstelle<br />
Medizin – Technik“. Sukkus der Arbeit:<br />
Medizinern fallen eine ganze Reihe von<br />
Anwendungsfeldern ein, bei denen neue<br />
Technologien helfen könnten – wie Softwarelösungen,<br />
Logistik, Apparaturen zur<br />
Patientenbehandlung, Labortechnik, Personalisierte<br />
Medizin, Monitoring, Geräte<br />
für den OP-Saal, E-Health, Biosensoren,<br />
Bildgebende Verfahren, Lasertechnologie.<br />
In all diesen Bereichen gibt es bereits<br />
steirische „Vorzeigeprojekte“ – vom neuartigen<br />
Lagersystem, das an der Grazer<br />
Biobank mit M&R Automation entstanden<br />
ist, den Therapiegeräten von tyromotion,<br />
Labortechnik von Roche Diagnostics<br />
bis zum Biomarker-Projekt BioPersMed.<br />
Univ.-Prof. Dr. Gernot Brunner, Ärztlicher<br />
Direktor des LKH-Univ. Klinikums<br />
Graz, zur Beziehung zwischen Medizin<br />
und Technik: „Kliniker denken anders<br />
als Techniker. Man muss diese beiden<br />
Welten zusammenbringen. Das ist etwas<br />
sehr Befruchtendes und Positives!“<br />
Die Zwei-Welten-<br />
Hypothese<br />
Für Ing. Christian Amon, Abteilungsleiter<br />
und Prokurist von M&R Automation,<br />
ist bei der Kooperation mit Forschungs-<br />
institutionen wichtig, bei der Auswahl<br />
der Projekte sehr selektiv vorzugehen.<br />
„Die harte Arbeit beginnt bereits beim<br />
wirtschaftlichen Evaluieren einer Patentierung,<br />
Erfindung oder Idee. Wir spielen<br />
immer mit offenen Karten und legen<br />
unsere Ziele offen. Vertrauen ist ein wesentlicher<br />
Faktor in Projekten, wo zwei<br />
Welten aufeinandertreffen.“<br />
Für Prim. Dr. Michael Schenk, Geschäftsführer<br />
des Kinderwunsch Institutes<br />
Schenk, war der <strong>Human</strong>technologie-Cluster<br />
wichtiger Initiator: „Ohne die Kontakte,<br />
die ich bei Clusterveranstaltungen<br />
knüpfen konnte, wäre der Einstieg in<br />
Forschung und Technologieentwicklung<br />
nicht möglich gewesen. Als IVF-Labor<br />
benötigen wir modernste Technik. Allerdings<br />
sehe ich keine ‚Zwei Welten‘ bei<br />
Medizinern und Technikern.“<br />
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Rudolf Stollberger,<br />
Leiter des Instituts für Medizintechnik<br />
an der TU Graz, meint, an seinem<br />
Institut geht es schon vom Grundansatz<br />
her um die Verbindung und das Zusammendenken<br />
von Medizin und Technik.<br />
Paradebeispiel dafür ist BioTechMed, die<br />
Bündelung und internationale Sichtbarmachung<br />
der Life-Science-Aktivitäten an<br />
den steirischen Universitäten.<br />
Für Gernot Brunner entscheidend für<br />
die Durchführung erfolgreicher Projekte<br />
sind Vertrauen, Geduld, offene Gesprächskultur<br />
und Frustrationstoleranz,<br />
wenn nicht alles gleich so läuft, wie man<br />
es sich vorgestellt hat.<br />
Alle Diskutierenden waren sich darin einig,<br />
dass es vor allem darum gehe, Mediziner<br />
und Techniker zusammen arbeiten<br />
zu lassen. „Warum sollte es nicht möglich<br />
sein, Masterstudierende der Medizintechnik<br />
als Famulierende auf der Meduni<br />
‚mitlaufen‘ zu lassen?“ Um weiterführende<br />
Ideen ging es dann im letzten Teil<br />
des Abends: Ausgehend von den in der<br />
Diplomarbeit aufgezeigten Themen konnten<br />
alle Teilnehmer die Themenfelder<br />
priorisieren und auch neue Ideen einbringen.<br />
Beim Netzwerken im Rahmen der zweiten „Executive Lounge“<br />
des <strong>Human</strong>technologie-Clusters im Jahr 2013.<br />
6<br />
www.human.<strong>technology</strong>.at