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GoodTimes - Music from the 60s to the 80s The Byrds (Vorschau)

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Live-Musik und Schwarzes Gold<br />

Die besten Plattenläden in <strong>GoodTimes</strong>-Land<br />

Folge 13: Black Plastic, Dortmund<br />

Die Hüter des schwarzen Goldes: Lukas und Valentin<br />

Seite 102 ■ <strong>GoodTimes</strong> 2/2014 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong><br />

Seit dem 29. Juni 2013 leben in der Rheinischen Straße 31<br />

in Dortmund Lukas Hergarten und Valentin Gube ihren verwirklichten<br />

Traum vom eigenen Laden. Kennen gelernt haben<br />

sie sich auf diversen Plattenbörsen, und trotz oder vielleicht<br />

gerade wegen ihrer unterschiedlichen musikalischen<br />

Ausrichtung hatten beide schnell das Gefühl, gemeinsam<br />

etwas bewegen zu können. Und das in Zeiten, in denen Plattenläden<br />

eher schließen als neu eröffnen.<br />

Es war lange ein Traum von mir", sagt Gube, „einen eigenen Laden zu haben,<br />

„ ich hätte aber nie damit gerechnet, dass es dazu einmal kommen würde."<br />

Die erwähnten unterschiedlichen Interessen spiegeln sich deutlich im Angebot<br />

wider. Zentrales <strong>The</strong>ma ist definitiv der Rockbereich, von Indie über S<strong>to</strong>ner und<br />

Progressive Rock bis hin zu Alternative Metal. Jedoch auch der Jazzbereich kann<br />

sich sehen lassen, und insbesondere die Krautrock-Ecke präsentiert immer wieder<br />

neue Überraschungen.<br />

Vinylfans werden hier nicht nur mit Scheiben versorgt: Es sind Plattenspieler im<br />

Angebot, das „schwarze Gold" wird gewaschen (auf einer HW 17 von VPI Industries)<br />

oder – bei Bedarf – sogar per „Bügelmaschine" von wellig auf<br />

plan repariert. Auch wer sich von eigenen Schätzen trennen möchte,<br />

ist hier richtig. Viele Sammler, denen es bislang nicht gelungen ist, das<br />

Objekt ihrer Begierde zu ergattern, kommen gern wieder. Gube: „Wir<br />

haben mittlerweile einen erfreulich gut funktionierenden Bestellservice.<br />

Der ermöglicht uns, innerhalb von etwa sieben Tagen die meisten<br />

Platten zu besorgen."<br />

Interessant bei beiden ist die familiär bedingt gegenläufige Entwicklung<br />

in Sachen „Jäger und Sammler". Während bei den Hergartens<br />

keine Musikanlage erlaubt war („nach meinem Auszug gab es<br />

Punk und Metal, Pogen hat den Kopf freigemacht."), wurde Valentin<br />

als 15-Jähriger von seinem Vater geradezu überhäuft mit Jethro<br />

Tull, Camel, Fairport Convention etc. „Spätfolge": „Wenn ich nur eine<br />

LP behalten dürfte, dann wäre es King Crimsons IN THE COURT OF THE<br />

CRIMSON KING!"<br />

Es ist die Angebotsmischung, die Black Plastic besonders macht. Beide<br />

Betreiber ergänzen sich in der Geschäftspartnerschaft und in ihren unterschiedlichen<br />

musikalischen Vorlieben. Während Hergarten derzeit seine<br />

Sammlung in den Bereichen Progressive, Psych, S<strong>to</strong>ner/Doom sowie – für<br />

die ruhigeren Momente – Folk zu komplettieren versucht, forscht Gube<br />

nach teuren Originalen von Ash Ra Tempel, Affinity, dem Vertigo-Swirl-<br />

Label und so weiter. Auch Liedermacher und Jazz finden sein Gehör, zum<br />

Aggressionsabbau gibt es Danko Jones oder frühe Metallica.<br />

Eine weitere Besonderheit bei Black<br />

Plastic sind regelmäßige Konzerte, die<br />

ein- bis zweimal im Monat im Laden<br />

stattfinden. Zur Eröffnung im Juni 2013<br />

gab es gleich vier Live-Acts, seitdem treten<br />

immer wieder hoffnungsvolle Newcomer<br />

auf, die mit den Kunden auf Tuchfühlung<br />

gehen. Diese Veranstaltungen sind<br />

kostenlos, sogar Getränke stellt der Laden<br />

zur Verfügung (Liebe Besucher: Bitte das<br />

Spendenschwein nicht übersehen!). Auf<br />

diese Weise ist in kürzester Zeit eine ungewöhnlich<br />

enge Kunden-Laden-Bindung<br />

entstanden. Lukas Hergarten fügt hinzu:<br />

„Und das Schönste: Es kommen immer<br />

mehr jüngere Leute, die in den 90ern aufgewachsen sind und die<br />

Schallplatte damals fast gar nicht mehr wahrgenommen haben.<br />

Das holen die jetzt nach. Wir haben ein ganz breites Spektrum,<br />

und ich genieße es, dass fast immer Kunden im Laden sind."<br />

Und Szenen wie diese machen<br />

Mut für die Zukunft:<br />

„Letztens", erinnert sich Gube,<br />

„war ein älterer Mann zum ersten<br />

Mal im Laden. Der erzählte,<br />

er habe wieder angefangen<br />

Platten zu sammeln, weil sein<br />

Sohn sich jetzt dafür so begeistert.<br />

Es ist <strong>to</strong>ll zu sehen, wie<br />

zwei Generationen so sehr in<br />

der gleichen Sache aufgehen."<br />

Von Oliver Schuh<br />

Black Plastic<br />

Rheinische Straße 31<br />

44147 Dortmund<br />

Tel.: 0231-79 94 80 39<br />

Mobil: 0157-73 81 78 12<br />

email: mail@blackplastic.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di.– Fr.: 13 –19 Uhr<br />

Do.: 13–20 Uhr<br />

Sa.: 11–16 Uhr

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