14.03.2014 Aufrufe

GoodTimes - Music from the 60s to the 80s The Byrds (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

CD<br />

REVIEWS<br />

über den Weg. Und wenn sich ein<br />

Musiker wie Benmont Tench dann<br />

endlich dazu entschließt, mit YOU<br />

SHOULD BE SO LUCKY sein erstes<br />

(!) eigenes Album aufzunehmen,<br />

dann kann er sich der Unterstützung<br />

namhafter Kollegen sicher sein. Ryan<br />

Adams, Ringo Starr, Don Was, Gillian<br />

Welch & David Rawlings, natürlich<br />

Tom Petty, sie alle kamen ins Studio,<br />

wo Tench schon zusammen mit Top-<br />

Produzent Glyn Johns wartete, um<br />

neben zwei Dylan-Songs (“Duquesne<br />

Whistle”, “Corinna Corinna”) zehn<br />

selbst verfasste Stücke aufzunehmen.<br />

Stilistisch kann man das Album mit<br />

seiner Mischung aus Westcoast, Sou<strong>the</strong>rn-<br />

und Country-Rock am ehesten<br />

mit der Musik von Mudcrutch vergleichen,<br />

der unlängst wieder aus der<br />

Taufe gehobenen Vorgängerband von<br />

Tom Pettys Heartbreakers, in der sich<br />

Tench u.a. mit Petty, Tom Leadon und<br />

Mike Campbell seine ersten Sporen<br />

verdiente.<br />

(Blue Note/Universal, 2014,<br />

12/45:49) us<br />

BERGGREN KERSLAKE<br />

BAND<br />

THE SUN HAS GONE HAZY<br />

In eine Zeitmaschine<br />

setzt<br />

das Debüt THE<br />

SUN<br />

HAS<br />

GONE HAZY<br />

von<br />

Sänger/<br />

Gitarrist Stefan<br />

Berggren (Company Of Snakes, M3,<br />

Razorback) und Drummer Lee Kerslake<br />

(Uriah Heep, Ozzy Osbourne)<br />

die Hörer. Die beiden sowie ihre<br />

Helfer Tomas Thorberg (b; Michael<br />

Schenker, John Norum) und Orgler<br />

Joakim Svalberg (Opeth, Malmsteen)<br />

servieren klassischen Hard Rock der<br />

70er Jahre, der mal an Uriah Heep,<br />

mal an Led Zeppelin, dann wieder<br />

an <strong>The</strong> Who oder Aerosmith erinnert.<br />

Blues-Rockfeeling strömt durch die<br />

Songs, die erdig daherkommen, unangestrengt<br />

und dabei schwungvoll<br />

angestimmt. Perfekt für Traditionalisten<br />

und Liebhaber handgemachter<br />

Rockmusik – wer fragt da schon nach<br />

ohnehin kaum noch möglicher innovativer<br />

Originalität. Zeitlos, kompetent<br />

präsentiert, unterhaltsam, das ist<br />

heutzutage ja auch schon einiges wert.<br />

(AOR Heaven/Soulfood, 2014,<br />

10/51:01) pro<br />

DREAM THE ELECTRIC<br />

SLEEP<br />

HERETICS<br />

Für ihr 2011er Debüt LOST AND<br />

GONE FOREVER erfand die amerikanische<br />

Presse den Begriff Shoegaze-Prog,<br />

um damit klarzustellen,<br />

dass Dream <strong>The</strong> Electric Sleep zwar<br />

einerseits klar und deutlich der progressiven<br />

Rockabteilung zuzurechnen<br />

sind, andererseits aber auch weit entfernt<br />

sind von der technisch virtuosen<br />

Herangehensweise an diese Musik,<br />

wie sie zum Beispiel Dream <strong>The</strong>ater<br />

im Programm haben. Sprich: Weniger<br />

(Bombast) ist hier mehr (Substanz)!<br />

Weiterer Beleg für diese etwas andere<br />

Art von Prog-Rock ist die über weite<br />

Strecken instrumentale Beschränkung<br />

des amerikanischen Trios auf die klassische<br />

(Blues-)Rockbesetzung Gitarre/Bass/Schlagzeug.<br />

Der progressive<br />

Touch kommt hier also nur ganz<br />

selten durch flirrende Keyboardteppiche,<br />

über weite Strecken dominiert<br />

die E-Gitarre, selten (dafür aber umso<br />

lohnender!) packt Gitarrist Matt Page<br />

auch mal sein Banjo aus, werden die<br />

Songs von zweistimmigem Gesang<br />

sowie von ein paar Cellos oder Hörnern<br />

verziert. Somit dürfte sich der<br />

Interessentenkreis für HERETICS<br />

nicht nur auf Prog-Freunde beschränken,<br />

auch Blues- und Classic-Rockliebhaber<br />

sollten hier auf ihre Kosten<br />

kommen.<br />

(Just For Kicks, 2014, 11/73:15) us<br />

HEART<br />

FANATIC LIVE FROM<br />

CAESARS COLOSSEUM<br />

Ann (voc) und<br />

Nancy Wilson<br />

(g, voc) sind<br />

derzeit mit ihrer<br />

Band Heart<br />

in den USA<br />

wieder<br />

ganz<br />

oben. FANATIC LIVE FROM CAE-<br />

SARS COLOSSEUM dokumentiert<br />

das. Selbstbewusst bestücken die<br />

beiden Schwestern ihr Set mit mehreren<br />

Songs aus dem aktuellen Album<br />

FANATIC und geben den Nummern<br />

einen Härtegrad, wie er in dieser<br />

Konsequenz bei der Gruppe eher seltener<br />

vorhanden war. Selbst der eher<br />

lässige Groover “Straight On” (1978<br />

von DOG & BUTTERFLY) scheppert<br />

hier, dass einem die Ohren heiß<br />

werden. Altes Material wie “Barracuda”<br />

oder “Crazy On You” wird<br />

deutlich modifiziert, aktueller S<strong>to</strong>ff à<br />

la “Mashallah” wird in Heavy-Metal-<br />

Höhen hinaufgeschraubt. Von Altersmilde<br />

ist bei den beiden Damen keine<br />

Spur. Hier gilt: je oller, des<strong>to</strong> doller.<br />

Die Deluxe Edition dieses Albums<br />

liefert das Konzert noch einmal als<br />

DVD mit.<br />

(Frontiers/Soulfood,<br />

2014, 14/65:38) jub<br />

EZ LIVIN’<br />

FIRESTORM<br />

Gitarrist Hans Ziller hat EZ Livin’<br />

wiederbelebt, also die Band, die er<br />

1991 gegründet hatte, als er bei Bonfire<br />

vor die Tür gesetzt worden war.<br />

Als Sänger hat er diesmal den früheren<br />

Accept-Shouter David Reece<br />

dabei, dazu mit Harry Reischmann<br />

(dr, Bonfire), Ronnie Parks (b, Seven<br />

Witches) und Paul Morris (keys,<br />

Rainbow) einige branchenbekannte<br />

Begleiter. Ziller/Reece haben starke,<br />

melodische Hard-Rocksongs geschrieben,<br />

wobei die (gelungene, etwas<br />

verlangsamte) Cover-Version von<br />

Uriah Heeps “Easy Living” andeutet,<br />

in welchem Bereich sich die Truppe<br />

bewegt, inklusive einiger Heavy-<br />

Rock<br />

Anleihen. FIRESTORM steht für<br />

überzeugenden, zeitlos guten Classic<br />

Rock. Wer antesten will, sollte dies<br />

mit “<strong>The</strong> Damage Is Done”, “White<br />

Lightning”, “Loaded Gun”, “In<strong>to</strong> <strong>The</strong><br />

Night” oder der Ballade “Let’s Fly<br />

Away” tun. Empfehlung!<br />

(LZ Records/Sony <strong>Music</strong>, 2014,<br />

9/41:31) pro<br />

SONJA KRISTINA<br />

SONJA KRISTINA<br />

1980 veröffentlichte<br />

die<br />

Frontfrau<br />

der<br />

vier Jahre zuvor<br />

aufgelösten<br />

britischen<br />

Rockband Curved<br />

Air mit ihrem selbst betitelten<br />

SONJA KRISTINA ihr Solodebüt.<br />

Dabei zeigte sie sich weit mehr von<br />

dem Sound beeindruckt, mit dem<br />

ihr damaliger Ehemann Stewart<br />

Copeland mit Police zu Erfolg kam,<br />

als von ihrer alten Band. Sprich:<br />

Ihre Songs konnten mit einem punkigen<br />

Unter<strong>to</strong>n punkten, obwohl die<br />

Grundstimmung des Albums eher<br />

sogar in Richtung Pop ging – was das<br />

Ganze zu einem höchst interessanten<br />

Vorläufer der Musik macht, mit der<br />

kurz darauf Bands wie Blancmange,<br />

Tears For Fears oder Mr. Mister Pop<br />

mit New Wave verheirateten. Klasse<br />

auch das Studioteam mit Musikern<br />

wie ihrem Ex-Bandkollegen Darryl<br />

Way (vio), Tony Carr (dr), Kevin<br />

Stacey (g), Steve Byrd (g), Dave<br />

Smith (b), Liam Genockey (dr) und<br />

Colin Towns (keys, fl).<br />

(Angel Air/Fenn, 1980, 10/38:25) us<br />

MICHAEL D’ABO<br />

PASSION DRIVEN<br />

Der Sänger und Komponist, Ex-<br />

Manfred Mann, könnte sich statt<br />

Mighty Quintet und <strong>The</strong> Manfreds<br />

bequem auf Tantiemen von “Handbags<br />

& Gladrags” ausruhen – nimmt<br />

aber den Chris-Farlowe/Rod-Stewart-Hit<br />

noch einmal selbst auf und<br />

fügt 13 neue Songs hinzu. Die sind<br />

gelungen – eingängig in der Melodie,<br />

solide aufgebaut in der Anordnung<br />

von Riffs und Bläserakzenten:<br />

Hier helfen Steve Trigg (Trompete)<br />

und Manfreds-Mitglied Simon Currie<br />

(Saxofon). D’Abos Stimme ist<br />

angenehm angeraut, auch Refrain-<br />

Backings der „Passion Sisters” Ginnie<br />

David & Lauren Rimell ergänzen<br />

die Tracks charmant. Leider gibt es<br />

nur auf zwei Tracks einen Bass<br />

und bei dreien Drums: Ansonsten<br />

hat sich der versierte Keyboarder<br />

entschieden, die Rhythmusgruppe<br />

durch schleimige Digital-Bässe und<br />

klebrig aus den Spuren quellenden<br />

Drumcomputer-Sirup zu ersetzen.<br />

“Mango Bay” kann dennoch zum<br />

Frühlings-Hit werden. (Beim Großversand<br />

Amazon gibt es die CD nur<br />

unter PASSION DRIVEN, Interpreten-Eingabe<br />

zwecklos).<br />

(Heritage/Import, 2013,<br />

14/61:56) utw<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>GoodTimes</strong> 2/2014 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong> ■ Seite 37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!