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GoodTimes - Music from the 60s to the 80s The Byrds (Vorschau)

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CD<br />

REVIEWS<br />

KATEY SAGAL<br />

COVERED<br />

Bekannt wurde sie als Ed Bundys Ehefrau<br />

Peggy in der Sitcom „Eine schrecklich<br />

nette Familie”, zurzeit sieht man sie als<br />

weibliche Hauptdarstellerin in der US-Serie<br />

„Sons Of Anarchy”. Dass Katey Sagal<br />

davor schon Background für Tanya Tucker,<br />

Bob Dylan oder Etta James sang und<br />

sogar zwei Alben mit eigener Musik veröffentlicht<br />

hat, wissen nur wenige. Wie gut<br />

sie auch in diesem Metier zurechtkommt,<br />

zeigt ihr neues Album COVERED, für<br />

das sie dieses Mal auf das Schreiben eigener<br />

Titel verzichtet hat. Stattdessen<br />

hat sich die 59-jährige Kalifornierin bei<br />

zahlreichen amerikanischen Kollegen bedient,<br />

so bei Tom Petty (“Free Fallin’”),<br />

Jackson Browne (“For A Dancer”), Steve<br />

Earle (“Goodbye”), Gillian Welch (“Orphan<br />

Girl”), Joni Mitchell (“For Free”)<br />

oder Ron Sexsmith (“Secret Heart”). Wer<br />

bei Cover-Versionen auf radikale Umdeutungen<br />

steht, der kommt hier nicht auf seine<br />

Kosten, vielmehr gelingen Katey Sagal<br />

kleine (und teilweise richtig feine!) Hommagen<br />

an die Originalsongs.<br />

(Membran/Sony <strong>Music</strong>, 2014, 10/41:08) tk<br />

ABBA<br />

WATERLOO (DELUXE EDITION)<br />

Kaum zu glauben,<br />

dass es schon 40<br />

Jahre her ist, dass<br />

Abba mit “Waterloo”<br />

beim Grand<br />

Prix d’Eurovision<br />

in Brigh<strong>to</strong>n abräumten<br />

und damit eine Weltkarriere starteten.<br />

Es liegt auf der Hand, dass Band und<br />

Plattenfirma den Anlass nutzen, um daraus<br />

Kapital zu schlagen und das dazugehörige<br />

Album neu auflegen. Mit reichlich Bonus-<br />

Material, das sich sehen beziehungsweise<br />

hören lassen kann, auch das versteht sich<br />

von selbst. Zugleich wird damit die Abba-<br />

Deluxe-Editions-Serie mit ihrem achten<br />

Teil abgeschlossen (Veröffentlichungstermin<br />

ist der 4. April). Acht Bonus-Tracks<br />

werden geliefert: Die Erfolgsnummer<br />

selbst gibt’s in verschiedenen Versionen:<br />

“Waterloo” auf Schwedisch, Französisch<br />

und Deutsch, dazu einen alternativen Mix<br />

des englischen Originals. Plus den Singleremix<br />

der Nachfolge-45er “Ring Ring”<br />

(UK-Fassung), die Neumischung des<br />

Songs auf der US-Ausgabe von WATER-<br />

LOO, eine spanische Fassung von “Hasta<br />

Manana” und die schwedische Version von<br />

“Honey, Honey”. Des Weiteren wird eine<br />

DVD mitgeliefert mit 13 teilweise unveröffentlichten<br />

TV-Auftritten (u.a. „Musik<br />

aus Studio B”, „Ein Kessel Buntes”,<br />

„Disco”); selbstverständlich kann man<br />

sich auch den Erfolg in Brigh<strong>to</strong>n erneut<br />

zu Gemüte führen (inklusive damaliger<br />

Interviews mit Frida und Manager Stig<br />

Anderson). Das Originalalbum war nicht<br />

unbedingt typisch für das schwedische<br />

Quartett: Selten war die Stilpalette der<br />

Songs derart breit angelegt wie hier. Sie<br />

reichte von purem Pop über Folk-Rock<br />

und ungewohnt Rockiges (der treibende<br />

“King Kong Song”) bis hin zu Karibik-<br />

Anleihen (“Sitting In <strong>The</strong> Palmtree”).<br />

Benny Anderson und Björn Ulvaeus als<br />

musikalische Strippenzieher demonstrierten<br />

durchgängig ihr Gefühl für gehörgängige<br />

Melodien. Insgesamt ein starkes<br />

Pop album, das auch nach 40 Jahren seinen<br />

Hörreiz nicht verloren hat.<br />

(Universal, 19 Songs per Vorabstream,<br />

DVD 14 Tracks)<br />

pro<br />

BOY GEORGE<br />

THIS IS WHAT I DO<br />

Wer Boy Georges<br />

neues Album vorschnell<br />

in die „Schon<br />

wieder ein unnötiges<br />

Comeback”-Schublade<br />

steckt, der<br />

macht einen Fehler.<br />

Denn mit seinen neuen Songs macht der<br />

schillernde Brite den Albumtitel THIS IS<br />

WHAT I DO zum Programm. Ja, er knüpft<br />

ohne Frage an erfolgreiche Zeiten an, in<br />

denen er Anfang der 80er mit seinem Culture<br />

Club mit Hits wie “Do You Really<br />

Want To Hurt Me” oder “Karma Chameleon”<br />

die Charts <strong>to</strong>ppte. Auch gut 30 Jahre<br />

später gelingt es ihm, souligen Pop so clever<br />

mit Reggae-Rhythmen zu unterlegen,<br />

dass man die Melodien schon nach dem<br />

ersten Hören nicht mehr aus den Gehörgängen<br />

bekommt. Dazu hat er mit Richie<br />

Stevens einen Produzenten gefunden, der<br />

seine Songs absolut auf der Höhe der Zeit<br />

anrichtet, aktuell angesagte Elemente aus<br />

Rap, Funk und Disco einbaut. Eine Qualität,<br />

die nicht von ungefähr kommt, ein<br />

Titel (“My God”) entstand zusammen<br />

mit Killing-Joke-Bassist- und Produzent<br />

Youth, einmal (“Death Of Samantha”)<br />

greift er auf eine Vorlage von Yoko Ono<br />

zurück, dazu teilt sich Boy George auf einigen<br />

Tracks die Songwriting-Credits mit<br />

Mikey Craig, seinem alten Kumpel aus<br />

Culture-Club-Zeiten.<br />

(Very Me Records/Rough Trade,<br />

2014, 15/58:23) tk<br />

UNIVERSAL DAUGHTERS<br />

WHY HAST THOU FORSAKEN<br />

ME?<br />

Für dieses Benefizalbum – der Erlös<br />

kommt der italienischen Città della Speranza<br />

zugute, einer gemeinnützigen<br />

Institution, die schwerkranke Kinder<br />

unterstützt – kann Initia<strong>to</strong>r Marco Fasolo<br />

(Frontmann der italienischen Psych-<br />

Popband Jennifer Gentle) mehr als ein<br />

Dutzend hochkarätiger Gäste präsentieren.<br />

Cover-Songs aus den Jahren 1920 bis<br />

1970, Vorlagen von den Bee Gees (“First<br />

Of May”), David Bowie (“Five Years”),<br />

John Lennon (“Mo<strong>the</strong>r”) oder Leon Payne<br />

(“Psycho”), wurden von Künstlern wie<br />

Stan Ridgway (Wall Of Voodoo), Steve<br />

Wynn (Dream Syndicate), Chris Robinson<br />

(<strong>The</strong> Black Crowes), Carla Bozulich, Ed<br />

Harcourt, Lisa Germano und Mick Collins<br />

(<strong>The</strong> Dirtbombs) neu interpretiert; sie versahen<br />

die teilweise recht obskuren Vorlagen<br />

noch mit einer gehörigen Portion eigener<br />

Kreativität. Denn – das hatte Begleitband-<br />

Leader Marco Fasolo zur (Teilnahme-)Bedingung<br />

gemacht – die Beiträge für WHY<br />

HAST THOU FORSAKEN ME? mussten<br />

so außergewöhnlich klingen, dass diese<br />

Songsammlung im Gegensatz zu so vielen<br />

anderen Benefizalben nicht nach einmaligem<br />

Hören ins Regal gestellt wird,<br />

um dort für immer zu verstauben. Somit<br />

ist auch die wilde stilistische Ausrichtung<br />

erklärbar, reicht das Spektrum von swingendem<br />

Vaudeville über klassischen Pop<br />

bis zu irrem Psychedelic.<br />

(Santeria/Rough Trade, 2014, 13/57:23) us<br />

HIGHASAKITE<br />

SILENT TREATMENT<br />

Debütalbum einer interessanten Band aus<br />

Norwegen. Highasakite machen Indie-<br />

Popmusik der eher abenteuerlichen Sorte.<br />

Die Musik ist voller schillernder Kontraste,<br />

prahlt damit aber nicht, kommt oft<br />

auf leisen Sohlen daher – es sei denn, eine<br />

dynamische, bestens organisierte Kombination<br />

aus Syn<strong>the</strong>sizern, Bläsern und Perkussion<br />

gewinnt die Oberhand über den<br />

moderaten Grund<strong>to</strong>n, der in erster Linie<br />

von der markanten Stimme der Sängerin<br />

Ingrid Helene Havik gekennzeichnet ist.<br />

SILENT TREATMENT bietet recht tiefgründigen<br />

Pop mit schön skandinavischmysteriöser<br />

Note. Noch kann die Band<br />

ihre anspruchsvollen Vorstellungen nicht<br />

komplett realisieren, aber der Start ist gelungen.<br />

Beste Tracks: “Leaving No Traces”,<br />

“Hiroshima” und “<strong>The</strong> Man On <strong>The</strong><br />

Ferry”.<br />

(Propeller/Soulfood, 2013, 10/45:04) hjg<br />

CAMOUFLAGE<br />

THE SINGLES<br />

Eine junge deutsche<br />

Band, die sich hinter<br />

Human League,<br />

Ultravox und Depeche<br />

Mode nicht zu<br />

verstecken brauchte:<br />

Mitte der 80er gehörten<br />

Heiko Maile, Marcus Meyn und<br />

Oliver Kreyssig mit ihrer Band Camouflage<br />

zu den Top-Acts der Synthie-Popund<br />

New-Waveszene. Mit Stücken wie<br />

“Love Is A Shield” und “<strong>The</strong> Great Commandment”<br />

(mit dem sie 1989 sogar in die<br />

US-Top-100 einzogen) legten sie Songs<br />

vor, die zwischenzeitlich zu Klassikern geworden<br />

sind. Anlässlich ihres 30-jährigen<br />

Bandjubiläums ist Anfang Februar eine<br />

brandneue Best-Of erschienen, auf der<br />

digital remastert und in chronologischer<br />

Reihenfolge 20 Single-Edits zusammengefasst<br />

wurden. Natürlich beginnt diese Reise<br />

beim 1987 veröffentlichten “<strong>The</strong> Great<br />

Comandment”, führt über die 7”-Version<br />

von “Neighbours” (1988), “Heaven<br />

(I Want You)” (1991) und “Motif Sky”<br />

(2006) bis zu “<strong>The</strong> Pleasure Remains” aus<br />

dem Jahr 2007. Und spätestens im Herbst<br />

dieses Jahres soll dann auch wieder ein<br />

Camouflage-Album mit neuem Material<br />

erscheinen.<br />

(Polydor/Universal, 2014, 20/75:18) tk<br />

Pop<br />

SONNABEND<br />

EINER DIESER TAGE<br />

Zusammen mit Martin Szalay (b, voc),<br />

Philip Ritter (keys, voc) und Claus Schulte<br />

(dr) hat sich Sänger und Gitarrist Klaus<br />

Sonnabend dem deutschsprachigen Soul-<br />

Pop verschrieben. EINER DIESER TAGE<br />

ist ihr Debüt, entstanden aus einer spontanen<br />

Kurz<strong>to</strong>urnee Anfang letzten Jahres,<br />

bei der die vier Musiker schnell merkten,<br />

dass man das hier schlummernde Potenzial<br />

in Taten umsetzen muss. EINER DIESER<br />

TAGE heißt das Ergebnis, bei dem Sonnabend<br />

– wie sie ihre Band benannt haben –<br />

die kleinen Dinge und die großen Gefühle<br />

des Lebens in Worte und Musik gefasst<br />

haben. Souliger Gesang, poppige Arrangements,<br />

dazu noch klasse produziert, das<br />

passt alles. So bleibt als einzige Baustelle<br />

das über Albumlänge gesehen zu brave<br />

Songwriting, bei dem Klaus Sonnabend<br />

das nächste Mal ruhig mehr Mut zu stilistischer<br />

Vielfalt beweisen dürfte ...<br />

(D7/New <strong>Music</strong> Distribution,<br />

2014, 12/46:06) tk<br />

VARIOUS ARTISTS<br />

AMERICAN SONGBIRDS<br />

Amerika<br />

hat<br />

schon eine ganze<br />

Reihe talentierter<br />

Singer/Songwriter<br />

hervorgebracht.<br />

Nicht nur männliche,<br />

sondern<br />

auch weibliche, erinnert sei an Joni Mitchell<br />

und Suzanne Vega. Die Kompilation<br />

AMERICAN SONGBIRDS – WOMEN<br />

SINGER/SONGWRITERS FROM THE<br />

NEW WORLD präsentiert vier junge,<br />

entdeckenswerte Künstlerinnen. Allen<br />

gemeinsam ist, dass sie neue Wege gehen<br />

und auch mal das klassische Songformat<br />

verlassen. Die Kanadierin Kyrie Kristmanson<br />

steht mit ihren fragilen, Jazzinspirierten<br />

Songs ganz in der Tradition<br />

ihrer großen Landsfrau Joni Mitchell.<br />

Ruppiger gibt sich Ashia & <strong>The</strong> Bison<br />

Rouge aus Portland, USA; die Lieder der<br />

Sängerin und Cellistin sind von Cabaret,<br />

Klassik und Punk beeinflusst und mit den<br />

kapriziösen Experimenten von Amanda<br />

Palmer zu vergleichen. Sensibler klingen<br />

die Songs der New Yorkerin Rachelle<br />

Garniez. Mit “Jean-Claude Van Damme”<br />

hat sie eine bittersüße Hommage an den<br />

gleichnamigen Actionstar geschrieben.<br />

Bissiger sind die Stücke der aus New Orleans<br />

stammenden Stephanie Nilles. In<br />

“Fuck Off, Grizzly Bear” nimmt sie die<br />

Internetgemeinde aufs Korn. Besonders<br />

schön auch ihre Interpretation des Jazz-<br />

Standards “St. James Infirmary”. Tipp: Im<br />

Viererpack sind die Sängerinnen im März<br />

und April auf Tournee durch Deutschland<br />

und Österreich.<br />

(Jaro, 2014, 12/44:58)<br />

frs<br />

ROSANNE CASH<br />

THE RIVER AND THE THREAD<br />

Mit ihrem letzten und höchst empfehlenswerten<br />

Album THE LIST hat Rosanne<br />

Cash das Erbe des Vaters angenommen,<br />

nicht mehr versucht, sich von ihren Wurzeln<br />

zu lösen, sondern sie akzeptiert und<br />

künstlerisch verarbeitet. Auch auf THE<br />

RIVER & THE THREAD bewegt Cash<br />

sich zwischen Country, Singer/Songwriter<br />

und Folk. Allerdings ist das neue Album<br />

insgesamt gehaltvoller, tiefsinniger<br />

und intimer als der Vorgänger. Zwar relativieren<br />

Songs wie das lockere “Modern<br />

Blue” und eine Countrynummer mit leichten<br />

Fifties-Einschlägen (“50.000 Watts”)<br />

die schwermütige Grundstimmung, was<br />

jedoch nicht den Gesamteindruck nachhaltig<br />

ändert. Ein sehr schönes Album,<br />

das allerdings nicht zu jeder Gemütsverfassung<br />

passt. Doch eines ist klar – Cashs<br />

<strong>to</strong>ller, glasklaren Gesang und die natürli-<br />

Seite 32 ■ <strong>GoodTimes</strong> 2/2014 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong>

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