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Sänger keine schlechte Figur. Von den neun Songs<br />
haben McGuinn, Hillman und Clark fünf (mit-)komponiert.<br />
Hinzukommen eine herrliche Version von<br />
Tim Hardins "Reason To Believe", ein Traditional und<br />
zwei Songs von Bill Martin.<br />
Musikalischer Wert: mittel bis hoch<br />
Sammelwert: hoch<br />
… und weiter gehen die Flüge !<br />
Alle fünf Ur-<strong>Byrds</strong> waren nach ihrem Abschied von<br />
der Gruppe aktiv.<br />
Roger McGuinn<br />
Relativ übersichtlich ist das<br />
Solowerk des „Ober-<strong>Byrds</strong>".<br />
McGuinn blieb zunächst<br />
bei Columbia und veröffentlichte<br />
zwischen 1973<br />
und 1976 die Alben RO-<br />
GER McGUINN, PEACE ON<br />
YOU, ROGER McGUINN<br />
& BAND und CARDIFF<br />
ROSE. Sie enthalten alle<br />
im Wesentlichen die Weiterführung<br />
ru<br />
des<br />
<strong>Byrds</strong>-Sounds, d verkauften sich nicht<br />
gerade übermäßig gut und<br />
wurden mehrfach auf CD<br />
veröffentlicht.<br />
Das musikalische Niveau<br />
schwankt ein wenig.<br />
Im Lauf der Zeit hat sich<br />
die Fangemeinde darauf<br />
geeinigt, g dass ROGER Mc-<br />
GUINN (mit<br />
"Bag Full<br />
Of Money", "M'linda" und<br />
"<strong>The</strong> Water Is Wide") und<br />
CARDIFF ROSE (mit "Peace<br />
On You", dem Joni-Mitchell-Cover<br />
"Dreamland"<br />
und "<strong>The</strong> Lady") die wohl<br />
stärksten Arbeiten sind.<br />
Knapp dahinter rangieren die beiden anderen Alben.<br />
Dieses Werkquartett wurde auch auf zwei Twofer-<br />
CDs veröffentlicht.<br />
entl<br />
Komplettsammler<br />
bevorzugen die Editionen<br />
auf Sundazed, die<br />
jeweils einen oder zwei<br />
Bonus-Tracks<br />
enthalten<br />
(Unveröffentlichtes, Live,<br />
Demos – nicht gerade<br />
essenzieller S<strong>to</strong>ff), aber<br />
ungleich teurer sind<br />
als<br />
die Columbia-Produkte!<br />
Wer mehr auf Werksverdichtungen steht, ist auch<br />
mit BORN TO ROCK'N'ROLL (20 Tracks) seriös versorgt.<br />
Musikalischer Wert: mittelhoch bis hoch<br />
Sammelwert: mittelhoch bis hoch<br />
THUNDERBYRD entstand 1977 mit neuen Musikern<br />
und frischem Schwung. Top-Titel sind „Dixie<br />
Highway", "I'm Not Lonely Anymore" und vor allem<br />
Tom Pettys frühe Genietat<br />
"American Girl", meisterlich<br />
gecovert. Die Truppe<br />
trat sogar im „Rockpalast"-<br />
Festival der ARD auf, aber<br />
eine nachhaltige Karriere<br />
gelang nicht.<br />
Musikalischer sche<br />
rWert: mittelhoch bis hoch<br />
Sammelwert: mittelhoch bis hoch<br />
Nach endloser Pause – in den 80ern hatte McGuinn<br />
keinen Plattenvertrag (!), trat aber mit Bob Dylan<br />
und als Solist live auf und<br />
half bei anderen Musikern<br />
aus – erschien 1991 BACK<br />
FROM RIO (Arista): ein<br />
Paukenschlag-Comeback<br />
mit "King Of <strong>The</strong> Hill", "<strong>The</strong><br />
Trees Are All Gone" und "If<br />
We Never Meet Again" als<br />
Highlights. Unter den Begleitmusikern: ik<br />
ern: Crosby, Hillman,<br />
Tom Petty, Elvis Costello ...<br />
Ähnlich gut geriet 2004 LIMITED EDITION (AFP)<br />
mit neuen McGuinn-Songs, Traditionals und einer Verbeugung<br />
vor George Harrison ("If I Needed Someone").<br />
Musikalischer Wert: hoch<br />
Sammelwert: hoch<br />
Roger McGuinn befasst sich<br />
seit Mitte der Neunziger<br />
primär damit, Folksongs vor<br />
dem Vergessen zu bewahren.<br />
Nachdem er zunächst<br />
mp3-Fans mehrere Folgen<br />
der Serie McGUINN'S FOLK<br />
DEN als Downloads anbot,<br />
erschien en 2005 die Vier-CD-<br />
Box THE FOLK DEN PRO-<br />
JECT (April First <strong>Music</strong>) mit<br />
100 Tracks.<br />
Schon 2001 war als<br />
„offizieller Appetitanreger"<br />
TREASURES FROM THE<br />
FOLK DEN<br />
(Hypertension)<br />
ensi<br />
auf den Markt gekommen;<br />
en<br />
hier machte sich McGuinn<br />
mit Kolleg(inn)en wie Joan<br />
Baez, Pete Seeger, Odetta<br />
und Judy Collins über<br />
Folkschätze her.<br />
Sein letzter Streich in<br />
Sachen puristischen Bewahrungseifers<br />
ist CCD (April First), eine<br />
CD mit 23<br />
Seemannsliedern.<br />
Musikalischer Wert: sehr hoch<br />
Sammelwert: sehr hoch<br />
Live gibt es von McGuinn (neben etlichen Bootlegs)<br />
leider er nur<br />
zwei Scheiben. en LIVE FROM MARS (Hollywood<br />
Records, 1998) bietet<br />
im Wesentlichen Klassiker<br />
von "Mr. Tambourine<br />
Man" bis "King Of <strong>The</strong><br />
Hill" in ordentlichen Versionen<br />
an. Interessanter<br />
sind zwei Studiotracks mit<br />
den<br />
Jayhawks-Musikern<br />
Gary<br />
Louris und Marc<br />
Pearlman. Leider blieb eine<br />
vertiefte Zusammenarbeit aus.<br />
Auf LIVE FROM SPAIN (Sundazed, 2008)<br />
überzeugt McGuinn als Saitenfuchs par excellence<br />
ebenfalls mit Klassikern –<br />
allerdings lässt die Klangqualität<br />
Wünsche offen.<br />
Musikalischer Wert:<br />
hoch bis sehr hoch<br />
Sammelwert: letztlich hoch<br />
Neuestes Liveprodukt ist die Doppel-CD STORIES,<br />
SONGS & FRIENDS (April First <strong>Music</strong>). McGuinn gab<br />
letztes Jahr ein Konzert zu Ehren seinerer 102-jährigen<br />
Mutter und spielte natürlich<br />
reichlich Songs der<br />
<strong>Byrds</strong>-Zeit wie "Eight Miles<br />
High", "Bells Of Rhymney",<br />
"Turn!, Turn!, Turn!", "Feel<br />
A Whole Lot Better", "My<br />
Back Pages“ und den unvermeidlichen<br />
"Mr. Tambourine<br />
Man". Dazu gibt es eine DVD. D<br />
McGuinn<br />
erzählt aus seinem Leben, und Kollegen wie Bruce<br />
Springsteen, Tom Petty und Chris Hillman lassen sich<br />
über ihn aus.<br />
David Crosby<br />
Er hat nach den <strong>Byrds</strong> mit<br />
Stephen Stills, Graham Nash<br />
und Neil Young – mal im<br />
Trio, im Quartett und Duo<br />
– die kommerziell mit Abstand<br />
ertragreichste Karriere<br />
gemacht, die natürlich auch<br />
eine große Anzahl Platten<br />
abgeworfen hat. Dies ist<br />
jedoch eine (hier zu) umfangreiche<br />
Extra-S<strong>to</strong>ry. Daher<br />
nur der kurze Hinweis auf die wenigen „echten"<br />
Solo-Arbeiten:<br />
IF I COULD ONLY REMEMBER MY NAME (Atlantic,<br />
1971) sollte man in der 2006er Version im<br />
Regal haben, denn da gibt es noch den Bonus-Track<br />
"Kids & Dogs". Die Platte<br />
gilt als hervorragendes Beispiel<br />
für stilistisch offenen,<br />
merkwürdig schwebenden<br />
Westcoast-Rock; sie entfaltet<br />
– in der richtigen Stimmung<br />
gehört – einen verbal<br />
kaum beschreibbaren Sog.<br />
Die Kombination ion von <strong>Byrds</strong>-Musik mit Elementen<br />
ente<br />
n<br />
der Grateful Dead „hat<br />
was". Wo der derzeit angesagte<br />
Jonathan Wilson<br />
seine Quelle hat, wird hier<br />
sehr deutlich!<br />
Ähnliche Qualitäten<br />
hat THOUSAND ROADS<br />
(Warner, 1993).<br />
Musikalischer is<br />
rWert: :hoch<br />
Sammelwert: hoch<br />
Nicht so überzeugend: OH<br />
YES I CAN (One Way) von<br />
1989.<br />
Musikalischer Wert:<br />
allenfalls mittelhoch<br />
Sammelwert:<br />
knapp mittelhoch<br />
Erst kürzlich erschien CROZ (Ryko/Warner), ein typisches<br />
Alterswerk, das insgesamt behutsamer und<br />
weniger prägnant klingt als IF I COULD ... , wenn-<br />
Seite 14 ■ <strong>GoodTimes</strong> 2/2014 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong>