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LA LOUPE Lech Zürs No.6 - Summer Edition

Ein neuer Blick auf Lech Zürs im Sommer 2014!Inhalte:Interview mit Formel 1 Rennfahrer Sebastian Vettel (Red Bull Racing) und seinen Urlaub in Lech / ZugInterview mit Florain Moosbrugger vom Gasthof Post in LechRestauranttipps, Shoppingtipps, HochzeitstippsFamilie und Kinder TippsEin Jahrhundert Leben - Interview mit dem ältesten Lecher

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dt. ∕ Bernhard Wolf kennt <strong>Lech</strong> am Arlberg wie<br />

kein zweiter. Schließlich feiert er am 4. September<br />

2014 seinen 100. Geburtstag und ist damit<br />

der älteste Einwohner in der Gemeinde! Mit bewundernswerter<br />

Klarsicht teilt der rüstige Senior<br />

seine Erinnerungen an längst vergangene Zeiten.<br />

Und auch zur Gegenwart und Zukunft von <strong>Lech</strong><br />

macht er sich mit La Loupe gerne Gedanken!<br />

Kunst & Kultur<br />

L.L. ⁄ Herr Wolf, wie haben Sie Ihre Kindheit in <strong>Lech</strong> erlebt?<br />

B.W. ⁄ Das ist inzwischen fast 100 Jahre her! Damals bestand<br />

<strong>Lech</strong> nur aus Einheimischen. Da gab es den Pfarrer, den Lehrer<br />

und den Gendarmen, die anderen waren Kleinbauern, so auch<br />

meine Familie. Im Winter waren wir regelmäßig von Schnee und<br />

Lawinengefahr eingeschlossen, somit war wichtig, dass<br />

Mehl zum Brotbacken vorhanden war, und wir mussten uns mit<br />

reichlich Kartoffeln, Randig (Rohnen), Maisgries, gelben Rüben<br />

und Kraut in Fässern eindecken. Daran erinnere ich mich gut: Im<br />

Gegensatz zu heute musste man immer vorsorgen, dass genug da<br />

war.<br />

L.L. ⁄ Und welchen Beruf haben Sie dann gelernt?<br />

B.W. ⁄ Wir sind damals ja nicht rausgekommen aus <strong>Lech</strong>, und in den<br />

Bergdörfern gab es keine Berufe. Man ist mit der bäuerlichen Familie<br />

groß geworden und hat immer mitgeholfen, etwas anderes gab es<br />

nicht. Wir waren neun Geschwister, vier Buben und fünf Mädchen.<br />

Die zwei älteren Brüder sind im Dorf als Tagelöhner arbeiten gegangen,<br />

aber ich musste neben der Schule daheim dem Vater helfen.<br />

Um 6 Uhr früh ging’s in den Stall, danach gab es Riebel und Kaffee<br />

als Frühstück, dann die Schule. So hat man sich an das anstrengende<br />

Leben gewöhnt. Von 1933 bis 1934 habe ich die zweijährige<br />

Handelsschule in Feldkirch besucht und im Internat der christlichen<br />

Brüder gewohnt. Der Weg nach Feldkirch war mühselig: Von<br />

<strong>Lech</strong> sind wir bis Langen gelaufen, das hat so 3 Stunden gedauert,<br />

bei Wind und Wetter auch mal 5 Stunden. Dann ging es mit dem<br />

Zug nach Feldkirch. Diesen Weg hat man sich aus zeitlichen und<br />

finanziellen Gründen nur zu Weihnachten und Ostern angetan. In<br />

„Früher gab es in<br />

<strong>Lech</strong> den Pfarrer,<br />

den Lehrer und<br />

den Gendarmen,<br />

die anderen waren<br />

Kleinbauern.“<br />

„Es gab keine<br />

Berufe in den<br />

Bergdörfern.“<br />

„Es ist schön,<br />

dass <strong>Lech</strong> ein<br />

weltbekannter<br />

Ort geworden<br />

ist.“<br />

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