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Kinder und Jugendliche lassen ihr Geschlecht nicht zu Hause ...

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Paulus doppelte im Römerbrief nach: „Auf Jesus, unseren Herrn, gründet sich meine<br />

feste Überzeugung, dass an sich <strong>nicht</strong>s unrein ist; unrein ist es nur für den, der<br />

es als unrein betrachtet“ (Röm 14,14).<br />

Die Evangelien bezeugen einen offenen, natürlichen Umgang Jesu mit <strong>Kinder</strong>n<br />

<strong>und</strong> Erwachsenen. Er war ein Fre<strong>und</strong> der <strong>Kinder</strong>, stellte sie in die Mitte, umarmte<br />

sie <strong>und</strong> verstand sie als Leitbilder des Glaubens <strong>und</strong> des Vertrauens in Gott (Mk<br />

9,36-37 par). Jesus ließ sich <strong>zu</strong> Tisch einladen; wiederholt pflegte er Mahlgemeinschaft<br />

mit verschiedensten Menschengruppen, auch mit Sündern (z.B. mit Zachäus,<br />

Lk 19,1-9). Im Zuge seiner Heilungstätigkeit berührte er Kranke, widmete ihnen<br />

frohmachende Worte <strong>und</strong> bestrich beispielsweise das Augenleiden des Blinden von<br />

Betsaida mit Speichel (Mk 8,22-26).<br />

Jesus, der nach den Evangelien unverheiratet lebte, konnte mit menschlicher Nähe<br />

umgehen. So gewährte er Maria, der Schwester von Marta, dass sie sich <strong>zu</strong> seinen<br />

Füßen setzte, um seine Worten <strong>zu</strong> hören (Lk 10,38-42). Eindrücklich ist die Szene<br />

der Salbung von Betanien in der Bibel dargestellt.<br />

Jesus ließ sich mit dem kostbaren Öl die Füße salben <strong>und</strong> akzeptierte ausdrücklich<br />

Marias Geste der Zärtlichkeit, auch noch das Abtrocknen mit <strong>ihr</strong>en Haaren. Diese<br />

Salbung wird als Vorausbild der Salbung des verstorbenen Jesus gedeutet (Lk<br />

12,7). - Jesus auffälliger <strong>und</strong> wiederholter Umgang mit Sünderinnen <strong>und</strong> Sündern<br />

machte die Sprache des barmherzigen Gottes transparent <strong>und</strong> erfahrbar; am Unvergesslichsten<br />

ist eine Begegnung mit der Ehebrecherin.<br />

Nach dieser Perikope überschritt Jesus die Lebensordnung der Tora, um die<br />

Freiheit der Gnade Gottes <strong>zu</strong> betonen. Hatte das jüdische Gesetz (Dtn 22,22f.) auf<br />

Ehebruch die Todesstrafe durch Steinigung vorgesehen, so erwies sich Jesus als<br />

barmherzig gegenüber der schuldigen Frau. Jesus richtete sie <strong>nicht</strong>, rechnete <strong>nicht</strong><br />

ab mit <strong>ihr</strong>en Sünden, fordert auch die Umstehenden <strong>zu</strong> Barmherzigkeit auf – speziell<br />

mit Rücksicht auf <strong>ihr</strong>e eigene Anfälligkeit <strong>zu</strong>r Sünde. Er bezeugte Gottes versöhnende<br />

Liebe, übersah zwar <strong>nicht</strong> die Schuld, setzt aber einen neuen Anfang <strong>und</strong><br />

eröffnet der Frau ein neues Leben <strong>und</strong> eine neue Zukunft. „Der Durchbruch <strong>zu</strong>m<br />

Dialog des Lebens mit dem lebendigen Gott, das ist die Sache, welche Jesus betreibt“<br />

(Kahlefeld 1988, 156). Er berücksichtigte die Gefährdung <strong>und</strong> Gebrochenheit<br />

des Menschen <strong>und</strong> brachte Gottes rettendes Wort ins Spiel. Auf diese Weise<br />

erneuerte er die Welt.

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