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Kinder und Jugendliche lassen ihr Geschlecht nicht zu Hause ...

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Sexualität <strong>und</strong> Liebe gehören in der Bibel <strong>zu</strong>sammen. Sexualität wird pervertiert,<br />

wenn die Liebe mit Machtstreben einhergeht. Sexualpädagogik zielt auf die Kompetenz,<br />

Sexualität als Ausdruck <strong>und</strong> Sprache der Liebe <strong>zu</strong> gebrauchen <strong>und</strong> <strong>zu</strong> leben.<br />

Da<strong>zu</strong> gehören die Liebe <strong>zu</strong> sich selbst <strong>und</strong> die Annahme der eigenen Leibhaftigkeit.<br />

Selbstliebe, Nächstenliebe <strong>und</strong> Gottesliebe sind für Christen drei Momente oder<br />

Dimensionen der einen Liebe, die letztlich von <strong>und</strong> in Gott ist (vgl. 1 Joh 4,16b),<br />

der uns <strong>zu</strong>erst geliebt hat (1 Joh 4,19).<br />

Fünffache Sinndimension der Sexualität – systematisch gesehen<br />

Wenn wir diese alle Daten der Bibel berücksichtigen, dann kann in moderner Sprache<br />

eine fünffache Sinnrichtung der <strong>Geschlecht</strong>lichkeit wahrgenommen werden.<br />

a. Liebe, Begegnung <strong>und</strong> Kommunikation<br />

Sexualität ist auf die Begegnung der Partner hin angelegt, dessen letztes Motiv die<br />

Liebe sein sollte, <strong>und</strong> zwar die zweckfreie Hingabe, das absichtslose Sich Verschenken<br />

ohne Hintergedanken.<br />

„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ (Martin Buber). In den Begegnungen erfährt<br />

der Mensch Wertschät<strong>zu</strong>ng, Angenommensein ohne Vorbehalt. Ich denke,<br />

dass diese in ursprünglichsten Form in der Ehe möglich ist. Sie gewährt Schutz <strong>und</strong><br />

definitive Gemeinschaft, Exklusivität <strong>und</strong> letzte Geborgenheit. Die Ehe ist wohl der<br />

ideale Ort menschlicher Sexualität, aber <strong>nicht</strong> der Einzige, Es gibt ein „vor“ der<br />

Ehe, denn diese fällt <strong>nicht</strong> vom Himmel durch die kirchliche Trauung. Gewiss gibt<br />

es ein Warten <strong>und</strong> Verzichten –das kennt die katholische Sexualmoral schon immer<br />

– doch die Zeit zwischen körperlicher sexueller Reife <strong>und</strong> Eheschliessung hat sich<br />

bis auf die 10 bis 15 Jahre verlängert. Zudem haben sich gut familiäre Leitform der<br />

Zweigenerationen-Gemeinschaft eine Serie von familienähnlichen Lebensformen<br />

gebildet: Ein-Eltern-Familien; Patworkfamilien usf.<br />

b. Sexualität stiftet Identität<br />

Sexualität beantwortet die Frage, wer bin ich?<br />

Sie zeigt sich in leiblicher Gestalt <strong>und</strong> kommt körperlich <strong>zu</strong>m Ausdruck. Sie vermittelt<br />

das Bewusstsein, selbst Mann bzw. Frau <strong>zu</strong> sein, selbst ein geschlechtsgeprägtes<br />

Individuum <strong>zu</strong> sein. Selbstwahrnehmung <strong>und</strong> Fremdwahrnehmung ergeben<br />

ein neues Selbstbewusstsein <strong>und</strong> Selbstwertgefühl, unter der Bedingung, dass <strong>nicht</strong>

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