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Kinder und Jugendliche lassen ihr Geschlecht nicht zu Hause ...

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Während frühere Generationen sich <strong>ihr</strong>en <strong>Kinder</strong>n kaum unverhüllt zeigten, ist heute<br />

ein unbefangener ungezwungener freier Umgang mit Nacktheit <strong>und</strong> Körperlichkeit<br />

in den Familien fest <strong>zu</strong> stellen. In muslimischen Familien wurde diese Diskretion<br />

bis <strong>zu</strong>r Burka <strong>und</strong> beim Baden bis <strong>zu</strong>m Burkini ausgedehnt. Das ergibt einen<br />

Zusammenprall der Kulturen beim Badeunterricht, wie das gegenwärtig debattiert<br />

wird. Hierbei streiten Religionsfreiheit <strong>und</strong> Anpassung an die Mehrheitskultur miteinander.<br />

Religiöse Traditionen <strong>und</strong> Gefühle gegen die – aus muslimischer Sicht –<br />

permissive westlich dekadente Kultur. Entscheidend für eine ges<strong>und</strong>e Entwicklung<br />

der <strong>Kinder</strong> ist <strong>und</strong> bleibt die Erfahrung, dass sie „unbedingt erwünscht“ sind (Mutter<br />

Teresa), dass sie anerkannt <strong>und</strong> geliebt werden trotz aller Fehler. Das ist die<br />

Aufgabe von Eltern <strong>und</strong> Erzieher, den <strong>Kinder</strong>n <strong>zu</strong> vermitteln, dass sie geliebt sind,<br />

selbst wenn sie Fehler gemacht haben Die andere Aufgabe, die v.a. in KITAs <strong>und</strong><br />

multikulturellen <strong>Kinder</strong>gärten (Folie) auf sie <strong>zu</strong>kommt, besteht darin, fremde Kulturen<br />

wahrnehmen <strong>zu</strong> lernen, das Fremde begreifen <strong>und</strong> achten <strong>zu</strong> lernen. <strong>Kinder</strong><br />

aus heterogenen Kulturen sind über KITAs <strong>und</strong> Co mit multikulturellen Lernprozessen<br />

befasst.<br />

Wie sind die <strong>Kinder</strong> in Be<strong>zu</strong>g auf Sexualität?<br />

<strong>Kinder</strong> sind offen <strong>und</strong> neugierig. Sie suchen Kontakt, Berührung, Wärme, Zärtlichkeit,<br />

Geborgenheit <strong>und</strong> probieren aus, was es an Umarmungen, Küssen <strong>und</strong> zeichenhaften<br />

Symbolhandlungen gibt. Säuglinge haben Lust auf Saugen (Brust, Daumen),<br />

auf Berührungen( am ganzen Leib), auf Hautkontakt (Schmusen, Kuscheln,<br />

gehalten werden). Sie möchten betasten, anschauen, hören, riechen, fühlen <strong>und</strong><br />

danken. Sie leben mit allen Sinnen. Sexualität ist in einem weiten Sinne ein Spiel.<br />

Sie möchten geschützt einschlafen <strong>und</strong> schwärmen schon mal für <strong>ihr</strong>e Eltern <strong>und</strong><br />

Erzieher.<br />

Kindliche Sexualität ist <strong>nicht</strong> partnerzentriert, <strong>nicht</strong> beziehungsbezogen, <strong>nicht</strong> genital<br />

orientiert, sondern egozentrisch, auf sich selbst bezogen. <strong>Kinder</strong> sind – <strong>und</strong> das<br />

ist betörend beeindruckend – unbefangen, spontan, neugierig <strong>und</strong> voller Entdeckerlust.<br />

<strong>Kinder</strong>n fehlen vorerst die normativen Gegebenheiten einer Kultur <strong>und</strong> sie<br />

müssen <strong>zu</strong>erst eingeführt werden in Unterschiede wie Intimität <strong>und</strong> Öffentlichkeit,<br />

Grenzen zwischen dem, was man tut <strong>und</strong> was man <strong>nicht</strong> tut. Ihnen ist <strong>nicht</strong> von<br />

vorneherein bekannt, wann sie übergriffig sind <strong>und</strong> wann sexuelle Muster tolerabel<br />

sind.

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