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Kinder und Jugendliche lassen ihr Geschlecht nicht zu Hause ...

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nerschaft wird im Kind überschritten <strong>und</strong> erweitert. Die Liebe zeigt auf w<strong>und</strong>erbare<br />

Weise <strong>ihr</strong> Früchte. Viele Eltern planen Zeitpunkt <strong>und</strong> Anzahl der <strong>Kinder</strong> in eigener<br />

Verantwortung, wie es in „Gaudium et Spes“ festgehalten ist: „ Dieses Urteil müssen<br />

die Eheleute im Angesicht Gottes letztlich selbst fällen“ (GS 50). Walter Kaspar<br />

hat folgende vier Kriterien für „verantwortete Elternschaft“ aufgestellt: „1.<br />

Die Achtung vor der Würde des anderen Partners <strong>und</strong> die Verantwortung für die<br />

Fortdauer <strong>und</strong> Vertiefung der gegenseitigen Liebe; 2. die Verantwortung für die geborenen<br />

<strong>und</strong> die noch <strong>zu</strong> erwartenden <strong>Kinder</strong>; 3. die Verantwortung für die Zukunft<br />

der Gesellschaft <strong>und</strong> der Menschheit; 4. die Ehrfurcht vor dem inneren Sinn der von<br />

Gott geschaffenen Natur, die dem Menschen <strong>zu</strong>r Kultur, aber <strong>nicht</strong> <strong>zu</strong>r schrankenlosen<br />

Ausbeutung <strong>und</strong> Manipulation übergeben ist“ 1 .<br />

e. Transzendenzoffenheit der Sexualität<br />

An letzter Stelle soll angesprochen werden, dass sexuelle Erfahrung über sich hinausweist<br />

<strong>und</strong> im Licht des Glaubens gedeutet werden kann. Die Begegnung mit dem<br />

Partner / der Partnerin ist für glaubende Menschen offen auf die Begegnung mit<br />

Gott hin, sogar ein Sinnbild für sie! Der leibhaft erfahrbare ekstatische Aspekt der<br />

geschlechtlichen Liebe wird offen für eine Begegnung mit der Transzendenz. Hans<br />

Rotter spricht von der „<strong>Geschlecht</strong>lichkeit als Ort der Gottesbegegnung“, indem<br />

„diese Begegnung tatsächlich <strong>zu</strong> einem Symbol für den letzte Sinn des Lebens, für<br />

Hingabe an Gott <strong>und</strong> Empfang des Heils wird“ (Rotter 1991, 11 – 12). Andererseits<br />

kann die Erfahrung geschlechtlicher Liebe die Vergänglichkeit <strong>und</strong> Begrenztheit<br />

des Daseins deutlich machen <strong>und</strong> auch so über sich hinausweisen (Rotter 1991, 15).<br />

Der spirituelle Aspekt der Sexualität gewinnt in der Literatur vermehrte Bedeutung.<br />

Sowohl Wunibald Müller wie Pierre Stutz haben da<strong>zu</strong> jüngst publiziert 2 . Es geht um<br />

eine neue Öffnung auf die Transzendenz hin, um ein Bewusstsein der Dankbarkeit<br />

für Leben <strong>und</strong> Liebe, vielleicht auch mal ein sinnstiftendes Ritual oder um ein gemeinsam<br />

gesprochenes Gebet.<br />

3. Umgang mit Sexualität in Familie, KITAs <strong>und</strong> <strong>Kinder</strong>garten<br />

1 Walter Kasper, Zur Theologie der christlichen Ehe, Mainz 1977, 29.<br />

2 Wunibald Müller, Vom Kuss seines M<strong>und</strong>es trunken. Sexualität als Quelle der Spiritualität (Topos Taschenbuch<br />

802), Kevelaer 2012; Pierre Stutz, Deine Küsse verzaubern mich. Liebe <strong>und</strong> Leidenschaft als spirituelle<br />

Quellen, München 2012.

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